Wortschöpfung (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Liebe Wirena!

der Mensch
das Nichts
als Wort
erfand
Das Wort "Nichts" ist kein Neologismus. Kein Mensch hats erfunden.
"Das Wort" an und für sich ist auch keine Menschenerfindung.
Sprachen werden uns von außen gegeben; die Verknüpfung der Silbenklänge mit Bedeutungen ist meistens willkürlich, konventionell, ohne daß eines einzelne Menschen Willkür oder Konvention dabei bestimmend geworden wäre. Sprache ist das Instrumentarium einer Kommunikationsgemeinschaft. Keiner weiß, wie sie entstanden ist, die Sprache.

Vielleicht spielst Du auf theologische Generalaussagen an: Die Schöpfung sei aus dem Pranava hervorgegangen (Chandogya-Upanishad) oder aus dem Logos (Johannesevangelium, Prolog), oder "waj-jomär älohîm", "und es sprach Gottheit". In diesen drei besonders häufig zitierten Beispielen geht das Wort aus dem Alleinseienden selbst hervor, ist mehr Innerung als Äußerung.

nichts ist weniger
als das Nichts
Da wäre ich nicht so sicher. Links von der Null auf der X-Achse die negativen Zahlen (ganze, rationale und reelle); in einer eigenen Dimensionsachse die imaginären.

grusz, hansz
 

wirena

Mitglied
Hallo hansz
Besten Dank für Deine Kontaktaufnahme, Dein Dich befassen mit meinen Zeilen. Vieles hast Du angesprochen – nicht einfach dies in aller Kürze zu beantworten. Ein Versuch ist es jedoch wert:
Nichts, ein Wort, ganz volkstümlich verständlich, das ich kürzlich wieder zu Ohren bekam, im Sinne, nach dem Tod ist nichts – was ja auch irgendwie vom subjektiven, Ichbezogenen Standpunkt aus richtig ist, resp. sein mag. Zum Nichts gelange ich aber auch mit der Frage, was war vor dem Urknall? Wenn es da etwas gibt, was war dann davor? Etc. etc. In diesem Sinne, gibt es m.E. nichts weniger als Nichts.
Da ich keine Mathematikerin, Physikerin oder was auch immer bin, halte ich mich bei meinem Gedankengängen an ganz einfach Verständlichem und fülle meine Bildungslücken meist mit Bücher und Internetrecherchen. So fand ich in Wikipedia zu Nichts Folgendes, das ich nach meinem Verständnis gedanklich weiterspann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nichts

Zur Wortschöpfung: Danke für den Hinweis „Neologismus“. Hmmm irgendwann, hat doch jemand das Wort Nichts zum ersten Mal ausgesprochen… und was sind überhaupt „Erfindungen/Entdeckungen“ – war nicht alles schon immer da und der menschliche Geist muss dafür nur bereit sein, es aufzunehmen. Die Weiterentwicklung folgt dann auf neuer Basis. Gemäss Aussage Huxley: „was du bist hängt von drei Faktoren ab: Was du geerbt hast, was deine Umgebung aus dir machte und was du in freier Wahl aus deiner Umgebung und deinem Erbe gemacht hast.“ Ich jedenfalls erfinde immer wieder neue Wörter. Vor allem für Blumen, deren Namen ich nicht kenne.
?
...und ja Du hast recht – die Chandogya-Upanishad kenne ich nicht, wohl aber das Johannesevangelium – Am Anfang war das Wort…. Dies mein profaner, ganz „unintellektueller“ Bezug aus meiner Kulturherkunft… alles andere ist mein subjektives, inneres Erleben, das sich mit Buchstaben in Zeilen niederschlägt, wenn ich dies versuche und möchte…. Schön, wenn es anderes Erleben erreicht und zum eigenen Nachdenken, Erleben anregt –
Lg wirena

PS: sag mal, was ist die Übersetzung für „sato bandhum asati nir avindan
hridi pratishya kavayo manisha“ ? Wäre schön, wenn ich dies erfahren dürfte
 

wirena

Mitglied
Hallo Hansz zum Zweiten :)

Vielleicht verstehst Du mein Erleben mit Hinweis
auf den Schluss – die Grafik, die zusätzliche Zeile ist bewusst gesetzt.

Raumzeit
Leben
stirbt
ins Nichts


Nichts


ein Wort
ohne Klang
ohne Buchstaben
das immer wieder neu
zu finden ist

Mein Erleben: für das Nichts gibt es kein Wort – das Erleben, die Erfahrung ist immer wieder neu zu suchen und zu finden…

Vielleicht wäre diese Variante verständlicher und könnte Leser zu dem führen, was zu erleben ist....:

Raumzeit
Leben
stirbt
ins Nichts


Nichts


ohne Klang
ohne Buchstaben
immer wieder neu
zu finden


lg wirena
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Der "sato bandhum"-Vers aus Rgveda 10,129 findet sich nun mit Übersetzung in der Rubrik "Fremdsprachliches" gleich nebenan.

grusz, hansz
 

wirena

Mitglied
sato bandhum asati nir avindan
hridi pratishya kavayo manisha

Das Band des Seienden im Nichtsein fanden
im Herzen suchend Dichter durch ihr Denken

...so schön....

doch ist die Übersetzung mit "Denken" wirklich korrekt? M.E. kann ich das Band des Seienden im Nichtseienden nur durch Wahrnehmung/Erleben/Empfindung finden, resp. ahnungsvoll erleben... das Denken wirft mich aus diesem Erleben ins Hier und Jetzt...

lg wirena
 
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