Wortzwang

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Wortgewalt

Wörter prasseln unaufhörlich wie ein dichter dicker schmerzender Graupelschauer auf mich nieder .
Ich kann mich der faustgroßen Schneehagelkörner kaum erwehren.
Hilfesuchend greife ich tastend nach einem Stift und einem Blatt Papier in der Nacht um mich.
Zittrig und unerklärlich wie von Geisterhand geführt,umschliessen meine Finger den Stift und gewaltsam wird die Federspitze aufs Papier gedrückt.
Ohnmächtig und machtlos überlasse ich ihm und der Tinte ihr eigenes Treiben.
Dabei fühle ich mich wie ein Gefangener meiner eigenen Gedanken , die unkontrolliert aus meinem Kopf quellen und aufs Papier tropfen und trocknen , noch bevor ich sie selbst erfassen und begreifen kann.
Erschöpft, ausgelaugt und erregt sinke ich zurück.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

"dichter" das könnte man doppeldeutig sehen. Gefällt mir.
Statt "Schneehagelkörner" würde ich etwas anderes nehmen. Und "faust großen" würde ich auseinander schreiben, so liegt eine Bedeutung auf "Faust". Denn Wörter können einen schlagen wie eine Faust. Meinst nicht auch?
Bissl was an Form verändert. Meinst Du der Sinn ist derselbe?

lG
Sanne


Wortgewalt

Wörter prasseln
unaufhörlich
wie dichter dicker
schmerzender Graupelschauer
auf mich nieder.

Kann mich kaum
der faust großer

(Schneehagelkörner)wehren.
Hilfesuchend
nach
Stift und Blatt
nächtens um mich.

Zittrig, unerklärlich
wie von Geisterhand geführt,
von Fingern umschlossen
gespitze Feder
Gefühle aufs Papier
.

Ohnmächtig, machtlos
ihrem Treiben überlassen
fühle ich mich

eigener Gedanken gefangen,
die schreiben und tropfen.

Ich bin (werde)müde.
 

Zarathustra

Mitglied
Wortzwang..

auch ich musst schwitzen, - und mich vor den Worten wegducken - als ich deinen Tagebucheintrag gelesen habe.

So wie dir geht es wohl vielen; - danke für dein Geständnis.

Und wie sagte der grosse Thomas Mann?
Niemandem fällt es so schwer zu schreiben, als einem Schriftsteller.

Liebe Grüsse aus München
Hans
 
Wortgewalt

Wörter prasseln unaufhörlich wie ein dichter dicker schmerzender Graupelschauer auf mich nieder.
Ich kann mich der faustgroßen Schneehagelkörner kaum erwehren.
Hilfesuchend greife ich tastend nach einem Stift und einem Blatt Papier in der Nacht um mich.
Zittrig und unerklärlich wie von Geisterhand geführt, umschliessen meine Finger den Stift und gewaltsam wird die Federspitze aufs Papier gedrückt.
Ohnmächtig und machtlos überlasse ich ihm und der Tinte ihr eigenes Treiben.
Dabei fühle ich mich wie ein Gefangener meiner eigenen Gedanken, die unkontrolliert aus meinem Kopf quellen und aufs Papier tropfen und trocknen, noch bevor ich sie selbst erfassen und begreifen kann.
Erschöpft, ausgelaugt und erregt sinke ich zurück.
 



 
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