Wozu auch

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Anonym

Gast
Wenn ich Zeitung blättere
Zuckst du in mir zusammen
Als würde das Rascheln allein
Dir den Inhalt verraten

Wenn das Telefon klingelt
Schaust du in mich stumm
Bis ich den Hörer aufhebe
Und hältst dir meine Ohren zu

Wenn der Fernseher flimmert
Ziehst du den Deckel über den Kopf
Du willst nichts sehen von allem
Was mich schon längst blind machte

Wenn ich mit dir rede über uns
Verstummst du wie ein Tier
In der Falle ohne einen Ausweg
Als wenn jedes Wort zu viel sagt

Du hast endgültig abgeschlossen
Mit jeder Störung vom Hören
Und vom Sehen und vom Reden
Du bist eben schon Jahre tot

Und lebst nur noch in mir
Alle anderen haben dich wohl
Längst vergessen, das weißt du
Brauchst nicht lange warten

Wenn, dann weißt du genau
Stirbst du noch einmal mit mir
Endgültig in Ewigkeit und ich
Lebe dann vielleicht noch länger

Als es dir je gelang, vielleicht
Es gibt gewisse Anzeichen dafür
Es gibt Menschen, die kennen mich
Und wissen nichts von dir

Wozu auch
 



 
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