Zeig mal

3,50 Stern(e) 2 Bewertungen
Zeig mal

Durch die Büsche hindurch konnte er sie sehen: drei Köpfe. Einer blond, einer braun, der andere beinahe schwarz. Mehr oder weniger langes Haar, hier gelockt, dort glatt, mal mit Spangen, mal ohne... Sie bewegten sich – nickten, drehten sich hin und her. Zuzeiten tauchte ein Kopf nach unten ab, dann wieder auf. Die Sonne glänzte abwechselnd auf dem braunen und dem schwarzbraunen Haar, der Blondschopf erinnerte ein wenig an sonnengebleichtes Stroh.

Wissend, dass sie ihn nicht hören konnten, ging er weiter. Innerlich pries er den Regen der letzten Wochen der dafür gesorgt hatte, dass in diesem Frühsommer alles üppig spross. Eine grüne Explosion, die ihm willkommene Deckung verschaffte. Sein Blickfeld erweiterte sich: Schmale Schultern, dünne kindliche Arme waren zu sehen, hin und wieder eine rosige Wange, wenn ein Kopf sich drehte. Sie kehrten ihm weiterhin den Rücken zu, vermittelten den Eindruck emsiger Versunkenheit. Die drei schienen nichts wahrzunehmen außer den Gegenständen die sie in Händen drehten, verglichen, weglegten, wieder aufnahmen und erneut verglichen.
Aber was sie taten interessierte ihn nicht. Er verschwendete keinen Gedanken daran. Seine Erregung wuchs als er sich näher heran schob, vorsichtig pirschend – ein Jäger, der das Wild erspäht hat und nun auf den richtigen Moment zum Schuss lauert.

Er fühlte sich überrannt von Bildern die auf ihn einstürmten während er wartete: Wie es sein würde, zwischen sie zu treten, ihr Erschrecken zu genießen, wenn sie ihn sahen. IHN sahen. Aufgerissene Augen und Münder, spitze Schreie, der Ausdruck von Schock und Ekel auf Gesichtern, die eben noch ruhig und unberührt gewesen waren - ER würde sie berühren!

Er bemerkte sein zunehmendes Zittern, roch seinen eigenen säuerlichen Schweiß und fragte sich vage, ob sie ihn wohl ebenfalls riechen konnten. Aber er war noch zu weit entfernt, hörte nur hin und wieder ihr Murmeln oder ein einzelnes zusammenhangloses Wort, wenn eine der drei für einen Moment die Stimme erhob.

Vorsichtig, nur langsam, ermahnte er sich; riss sich zusammen, ballte die Fäuste um das Beben zu unterdrücken und setzte sachte einen Fuß vor den anderen. Das Blattwerk würde ihm weiter problemlos Schutz bieten bis er dicht an sie herangekommen war. Er durfte nur kein Geräusch verursachen – leise, nur leise… Erschrocken zuckte er zurück. Beinahe wäre er auf einen trockenen Ast getreten. Nur knapp hatte er die Bewegung noch stoppen können, als er die Rundung des Holzes unter seiner Sohle spürte. Sein Herz schlug bis zum Hals, Schweiß lief ihm von der Stirn herab und brannte in den Augen. Er wischte ihn mit dem Ärmel weg, vorsichtig bemüht, nur ja keinen Zweig zu streifen.

Es musste einfach klappen. Beinahe ein Monat war vergangen, seit seinem letzten Coup (so nannte er es, wenn alles zu seiner Zufriedenheit gelaufen und die Anspannung verflogen war; wenn ihn dieses ganz bestimmte, wohlige Gefühl erfüllte, das einige Zeit anhalten würde – wenn auch nicht für lange). Schon zweimal war er losgezogen. Aber trotz vielversprechender Gelegenheiten hatte er die Aktionen unverrichteter Dinge abbrechen müssen. Der Druck in ihm war in den letzten Tagen aufs beinahe unerträgliche angestiegen.

Nun fehlte nicht mehr viel und er war bei ihnen – ganz nahe.
Weil sie abgewandt saßen konnte er noch immer nicht verstehen, worüber sie sprachen. Aber er hörte ohnehin nicht zu, war gefangen von der sich verdichtenden Atmosphäre, hatte das Gefühl, die Luft um ihn herum könnte jeden Moment in Flammen aufgehen.
Eines der Mädchen hob plötzlich die Schultern, als würde sie ein Frösteln unterdrücken. Doch sie drehte sich nicht um.

Angesichts der Konzentration der drei, bereitete ihm die Vorstellung diese zu sprengen, machtvoll hineinzuplatzen, ein angenehmes Prickeln, das im Rückgrat begonnen hatte und ihn nun beinahe ganz erfüllte. Er leckte sich über die ausgetrockneten Lippen, atmete zitternd durch, vorsichtig, um kein Geräusch zu verursachen. Erst musste er noch ein wenig näher herankommen, nur noch ein wenig…

Und dann war es soweit. Alle seine Muskeln spannten sich. Nur mit Mühe konnte er die Finger bewegen um den mittleren Knopf des Mantels zu öffnen, den er trotz der Hitze trug. Steifbeinig trat er hinter dem Strauch hervor und räusperte sich, beide Hände tief in den Manteltaschen vergraben.

Die Mädchen hoben die Köpfe, wandten sich im zu, sahen ihn an. Der große Moment war gekommen.
"Seht nur her, meine Kleinen", krächzte er beinahe stimmlos und riss den Mantel auf, glühend in Erwartung dessen was nun kommen musste.

Und sie sahen ihn an – sahen IHN an. Schweigen. Erstarrung.

Der Moment, wo die drei Augenpaare - ein blaues, ein graugrünes und ein dunkelbraunes - sich überrascht geweitet hatten ging vorüber. Ein anderer Ausdruck trat in ihre Gesichter: eine Art fachkundiges Interesse breitete sich dort aus. Kleine Hände griffen unisono in Schachteln, bunte kleine Päckchen wurden herausgenommen. Eine durchdringend glockenhelle Stimme fragte "hat er 52 oder 54 mm im Umfang?" Eine andere, tiefere mit leicht südländischem Akzent sagte "diesen hier hab ich doppelt, es steht leider kein Maß drauf – könnten Sie ihn bitte mal probieren?" setzte sie in höflichem Ton hinzu.

Das Gefühl war unbeschreiblich. Einfach nicht zu fassen. Der Ausdruck 'eine Welt bricht zusammen' mochte es noch am ehesten treffen. Doch das dachte er nicht. Er konnte nicht denken. Der Exibitionist raffte seinen Mantel um sich und entfloh ohne ein Wort in das schützende Grün.

"Wie doof", lies sich eine dritte Stimme vernehmen. "Ich hab auch noch so viele wo die Größe nicht draufsteht und mein Bruder hat gesagt, er probiert sie nur noch an wenn ich ihm welche von denen abgebe, die im Dunkeln leuchten." Einen Moment lang blickten die Mädchen noch auf die Stelle im Gebüsch, wo zitternde Blätter vom eiligen Verschwinden des Mannes zeugten. Dann wandten sie sich wieder ihrer Sammlung zu.
 

Rainer

Mitglied
hallo ariane überall,

sag mir mal, warum deine geschichte so eine komische wirkung auf mich hat: ich finde sie gut formuliert, spannungsaufbau okay, auch wenn man schon früh weiß, welche passion dein protagonist hat, ins auge stechende fehler habe ich auf die schnelle nicht gefunden. aaaaber: meine hand zögert, sobald ich bewerten will. vielleicht bin ich auch nur ein verklemmtes arschloch, aber ich finde das thema und die erfolgte umsetzung "komisch"; ich bin sehr gespannt, was andere dazu schreiben. möglicherweise ist es auch, für mich, kein kurzgeschichtenthema.
ansonsten gefällt mir dein schreibstil, vor allem die intensive auseinandersetzung mit dem innenleben deiner hauptfigur.

gruß

rainer
 

Zefira

Mitglied
Ich habe nichts dagegen, eine Mißbrauchs- oder "Belästigungs"-Geschichte aus der Tätersicht zu lesen - das hatten wir hier ja schon mal -, aber der Dreh zum Slapstick am Ende stört mich. Wohlgemerkt, die kondomsammelnden Mädchen finde ich wirklich lustig, aber mir gefällt die Verknüpfung dieser beiden Motive nicht, dafür ist mir das Hauptthema zu ernst.

Tja, Rainer, da sind wir schon zwei Verklemmte hier...
 
P

Phantom

Gast
Keine Sorge, ich bin nicht so verklemmt, ich verwende gerne Tabu-Themen... Tja Rainer, Zefira, es steht jetzt 1:2 :)

Zuerst wunderte ich mich ein bisschen, warum der Typ es gleich bei drei Mädchen versucht... war das nicht viel zu gefährlich? Aber da er Exibitionist ist, zählt ja, je mehr desto besser, oder? Dein Stil gefiel mir ausgesprochen gut, wär mal schön einen Krimi von dir zu lesen... ;)
Ansonsten, dass mit dem Slapstick, da muß ich Zeder recht geben.

Gruß Phantom

PS: Apropos, ich war der, der auch mal so eine Story geliefert hat, hat natürlich viel Aufregung hervorgerufen. Wenn du willst kannst du sie dir ja mal anschauen, klick einfach unten auf den Link, wenn du Lust hast...

http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=28675in
 

itsme

Mitglied
.....

Ganz ordentlich geschrieben, finde ich auch. Die Wendung aber ist zu krass. Exhibitionisten gelten als vergleichsweise harmlose Belästiger, weil sie so gut wie nie handgreiflich werden (bei ihren Opfern); ein Gefühl des Widerwillens und der Abwehr erzeugen sie doch.

Ich würde die Wendung abmildern und die kessen Mädels ein energisches "verpiss dich" ausrufen lassen und sie, nach seinem Abzug, darüber diskutieren lassen, ob es nun 52 oder 54 Millimeter waren.


Grüßlinge
itsme
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Und sie sahen ihn an – sahen IHN an. Schweigen. Erstarrung.

Der Moment, wo die drei Augenpaare - ein blaues, ein graugrünes und ein dunkelbraunes - sich überrascht geweitet hatten ging vorüber. Ein anderer Ausdruck trat in ihre Gesichter: eine Art fachkundiges Interesse breitete sich dort aus. Kleine Hände griffen unisono in Schachteln, bunte kleine Päckchen wurden herausgenommen. Eine durchdringend glockenhelle Stimme fragte "hat er 52 oder 54 mm im Umfang?" Eine andere, tiefere mit leicht südländischem Akzent sagte "diesen hier hab ich doppelt, es steht leider kein Maß drauf – könnten Sie ihn bitte mal probieren?" setzte sie in höflichem Ton hinzu.
Hallo ariane überall,

(und hallo phantom, ich bin Zeder, es war Zefira mit dem Slapstick),

mir kommt es so vor, als hätten die drei bereits auf den Mann gewartet. Eher noch, als sei dies nicht ihre erste Begegnung mit einem Exhibitionisten gewesen. Umso eher: Slapstick. Das "fachkundige Interesse" spricht unbedingt dafür.

Somit finde ich, dass der Text, so wie er geschrieben ist, "passt". Nichts anderes würde ich in einem Film dieses Genres erwarten.

Gut gemacht!

Gruß,
 
P

Phantom

Gast
Hm

Ich verwechsel euch immer... Zefira und Zeder... hm, so schwierig ist das doch nicht! ;)

Phantom
 
hallo,

erstmal allen kritikern schönen dank für eure reaktionen - ich freu mich über jede einzelne. da die geschichte einen wahren hintergrund hat, war ich besonders darauf gespannt und bin es noch.

nehme mal an, wenn du (rainer) "komisch" sagst meinst du nicht witzig. erwachsenensexualität die sich auf kinder richtet ist ein "bauchweh-thema"; insofern wundert es mich nicht, wenn auch die geschichte ein ungutes gefühl hervorrufen kann... verwunderlich wärs eher wenn nicht.

die geschichte wurde von mir nicht überlegt geschrieben. sie (die geschichte, nicht die begebenheit, auf der sie beruht) ist erstmal einfach "passiert" und als ich sie dann selbst gelesen habe, sind mir ihre verschiedenen "wirkungen" aufgegangen. ziemlich gemischte gefühle melden sich, wenn ich da mit dem kopf rangehe.

es stellen sich gleich mehrere fragen:
· darf man da mit komik oder ironie hantieren? (zefira, itsme)
und darf ICH das?
· und wenn ichs tu, ist es dann noch eine geschichte dieses themas?
· aber - ähm - was IST denn überhaupt das thema?

ich fang mal mit der letzten frage an:
es ist k e i n e missbrauchs-geschichte - eine, die das thema berührt, ja, aber keine missbrauchsgeschichte.
nach reiflicher überlegung bin ich zu diesem schluss gekommen. denn... es gibt keinen missbrauch. es gibt eine absicht, eine zielrichtung, einen kopf in dem ein "film" abläuft. aber dieser film läuft ausschliesslich im kopf des möchtegern-täters ab. und auch wenn dieser film die vollendung der tat noch so oft vorgaukelt, es gelingt dem mann n i c h t seine absichten zu verwirklichen. beinahe im gegenteil - wer schräg genug denkt, könnte hier den täter auch als opfer der situation sehen, in die er sich durch seine ambition gebracht hat.

genaugenommen gibts also in dieser geschichte keinen täter.
aber was mir gleich danach aufgegangen ist: es gibt auch keine opfer.

und das ist bei einer solchen thematik irgendwie schwer zu verdauen. ich war einfach daran gewöhnt; das m u s s t e so sein. dabei wär ich froh, wenn solche situationen, wenn sie denn real stattfinden, so oft wie nur irgend möglich ohne opfer bleiben könnten. natürlich ist es absolut wünschenswert, wenn opfer die situation mit der sie konfrontiert werden zu ihren gungsten abwenden, indem sie sich wehren (itsme). das ist überhaupt keine frage. (insofern könnte das thema der geschichte ja auch sein, wie kann zb ein kind soviel "boden gewinnen" dass es möglichst wenig gefährdet ist? in den letzten jahren hat sich da in der präventionsforschung ne menge getan.)
nur hier kamen die drei kinder nicht in die situation sich ihrer rolle erwehren zu müssen - sie haben die ihnen vom täter zugedachte rolle erst gar nicht angenommen. kein gedanke daran. demgemäss war auch kein wehren nötig. sie haben auch nicht auf ihn "gewartet" (zeder) waren nicht in "hab-acht-stellung", sondern haben einfach "ihr ding" weiterverfolgt, waren nicht zu irritieren. irritierend war's für den "täter" - aber wenn ichs recht bedenke ist es das auch für den leser.

nur zu gern wüsste ich woran das liegt - vielleicht fällt euch ja was zu dieser frage ein...

puh - das wird ein riehmen - sorry *g...

also weiter im text:
darf ich ein solches thema überhaupt anrühren und dann auch noch im zusammenhang mit komik?
wie oben schon erwähnt - eine solche situation gab es wirklich. ich habe sie natürlich nicht 1:1 übernommen
(die kinder aus der echten begebenheit hatten übrigens eine menge spass bei dieser sache - und vielleicht sogar einen gewissen anteil an sog. prävention).
aber die darin enthaltene qualität der unbeirrbarkeit (der potentiellen opfer), die hatte es mir angetan. das was der mann ins werk zu setzten beabsichtigte wurde so mühelos, so "nebenbei" vereitelt, dass es mir persönlich eine wohltat ist (man kann sich jetzt fragen warum --- lassen wirs bei der frage...).
und die "wendung" betreffend (itsme), die gabs ja genaugenommen nur aus der täterperspektive. die reaktion seiner "ziel-personen" hat ihn aus der bahn geworfen. die kinder waren allenfalls einen moment abgelenkt. es ist ihm ja gerade n i c h t gelungen ekel und schrecken zu erzeugen, er kam einfach nicht durch damit.

der sich vielleicht einstellende lachreiz - nunja, die situation entbehrt nicht einer gewissen komik. die ergibt sich aber für mein empfinden zum grossen teil aus dem überraschenden rollentausch, der 1. in der geschichte selbst ausschliesslich im kopf des täters stattfindet, 2. natürlich im kopf des lesers. der täter wird ja lange zeit akribisch beobachtet, zwangsläufig versetzt man sich in ihn hinein. der film in
s e i n e m kopf läuft also auch in dem des lesers ab. der sich aber andererseits viel lieber mit den mädchen identifizieren möchte (und es auch tut, und vielleicht angst um sie hat...), als mit dem heranschleichenden fiesling, völlig klar. aber auch verwirrend, jedenfalls was die identifikationen angeht. und natürlich erleichternd, weil es so gut ausgeht. lachen ist ja oft (neben vielem anderen) eine reaktion der erleichterung - oder auch ein erster schritt heraus aus einer bedrückenden rolle.
was mich betrifft... ich seh den kerl mit wehendem mantel davonrennen und finds einfach witzig *g


nochmals danke – mir ist einiges klarer geworden durch eure einwände und kommentare, und dass die schreibe gefällt ist mir natürlich angenehm. nur geändert wird nix weil es einfach "passt" für mein empfinden.

allen einen schönen gruss :)

ariane überall
 

Rainer

Mitglied
hallo ariane überall,

tut mir leid, daß ich erst jetzt wieder antworten kann.
nach all den meinungen die hier gepostet wurden, bin ich ersteinmal sehr froh, daß dieses thema kein tabu-thema in der ll darstellt.
ich greife mal den satz deiner geschichte heraus, der mich am meisten stört:
Der Druck in ihm war in den letzten Tagen aufs beinahe unerträgliche angestiegen.
hier, finde ich, geht die "identifikation" (das hineinversetzen in die täterpsyche) mit dem potentiellen kinderficker zu weit. es ist so, als ob irgendjemand/irgendwas von aussen einen druck auf ihn ausüben würde, dies zu tun. das ist falsch. ich kann keine schizophrenen züge erkennen, die auf ein psychisches doppellleben hindeuten. also ist er es selbst, der sich, wie du es ja auch sehr schön beschreibst, immer wieder in situationen begibt, die für ihn "passen". er ist es also, der aktiv in das geschehen eingreift, der diese situationen herbeiführen will - er ist dafür voll verantwortlich.

was finde ich daran "komisch":
ich finde die "wendung" am ende, und daß es eine wendung gibt, sehr gut, aber ich komme damit trotzdem nicht zurecht.
was auf kondompackungen steht weiß ich zwar nicht (mehr), allerdings kann ich mir kaum vorstellen, daß dort eine unterscheidung zwischen 52 und 54 mm durchmesser vorgenommen wird. es liegt auch außerhalb meiner vorstellungswelt, daß der bruder eines der mädchen in der angesprochenen weise beim katalogisieren von kondomen hilft.
dies sind, neben den von anderen schon angesprochenen punkten, die ursachen für den unglaublichen/unstimmigen/nicht "glücklichen" schluß deiner geschichte, die sich für mich noch immer jeder wertung entzieht.
kleiner vorschlag der mir gerade einfällt: vielleicht solltest du an irgendeiner stelle das ungefähre alter der mädchen angeben, zum ihr nicht-erschrecken "stimmiger" zu machen.

gruß

rainer
 

Rainer

Mitglied
@ariane überall,

mit schizophrenie (wahrscheinlich nicht das krankheitsbild welches ich meine) meinte ich, daß es keine entschuldigung für diese handlung in der art gibt, daß es ihm eine innere stimme befehlen würde, dies zu tun. und das war es was mich störte an dem "druck in ihm". es ist ein stereotypes erklärungs-/entschuldigungsmuster, in dem die verantwortung auf irgend etwas unbestimmtes/unbestimmbares abgewälzt wird.
da meine kinder noch deutlich jünger sind, kannte ich das sammelalter nicht. ich bin aber davon überzeugt, daß, wäre die (reale) gruppe an der unteren grenze der von dir angegeben altersspanne gewesen, die sache nicht so "glimpflich" abgelaufen wäre.
und damit bin ich am letzten punkt angelangt: natürlich fügt ein exhibitionist, also ein plötzlich wie aus dem nichts auftauchender nackter mann der kleine kinder mal ein bißchen beim spielen stört, seinen opfern nur geringen schaden zu. aber, in deinem text steht:
Aufgerissene Augen und Münder, spitze Schreie, der Ausdruck von Schock und Ekel auf Gesichtern, die eben noch ruhig und unberührt gewesen waren - ER würde sie berühren!
also hatte er doch vor, sie mental zu berühren.(geringer schaden!!!)


@ariane und phantom

habe den text von phantom gelesen, und er hat mir gut gefallen. ich finde, hier ist der egoismus des täters nicht, nicht einmal im ansatz entschuldigt worden. ariane, ich weiß, daß du auch nicht entschuldigen willst, und ich bin froh, daß sich überhaupt laienschriftsteller (bitte verzeiht den ausdruck, er ist wirklich nicht abwertend gemeint) mit diesem thema befassen.
das macht für mich den unterschied aus:
phantoms geschichte ist hart, brutal und an der kotzgrenze(`tschuldigung). deine geschichte ist mir zu seicht, was die auseinandersetzung mit dem täter betrifft.
der gesamteindruck, natürlich nur meine persönliche meinung mit der ich niemanden missionieren will, ist, daß auf grund einiger formulierungen die kernaussage als kloß im hals stecken bleibt.
z.b. die formulierung mit der "in sich zusammenbrechenden welt" in arianes text ist genial, in einem erwachsenen-erotik-thread hätte es allein dafür die volle punktzahl gegeben (auch wenn dir, ariane, ehrbarerweise die kommentare wichtiger sind, es ist nur ein beispiel) hier kann ich nicht darüber lachen.

nichts für ungut

viele grüße

rainer
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Lektoratswerkzeuge

Hallo ariane überall,

die farblichen Markierungen dienen ausschließlich der textkritischen Überarbeitung von WERKEN, nicht der Hervorhebung eigener Kommentare.

Bitte achte in Zukunft darauf. Ich ändere Deine Kommentarfarbe jetzt um.

Gruß,
 
Re: Lektoratswerkzeuge

Ursprünglich veröffentlicht von Zeder
Hallo ariane überall,

die farblichen Markierungen dienen ausschließlich der textkritischen Überarbeitung von WERKEN, nicht der Hervorhebung eigener Kommentare.

Bitte achte in Zukunft darauf. Ich ändere Deine Kommentarfarbe jetzt um.

Gruß,
hallo zeder,

ups - das war mir nicht klar. werde mich künftig dran halten.

besten dank und gruss

 
Ursprünglich veröffentlicht von Rainer
@ariane überall,

mit schizophrenie (wahrscheinlich nicht das krankheitsbild welches ich meine) meinte ich, daß es keine entschuldigung für diese handlung in der art gibt, daß es ihm eine innere stimme befehlen würde, dies zu tun. und das war es was mich störte an dem "druck in ihm". es ist ein stereotypes erklärungs-/entschuldigungsmuster, in dem die verantwortung auf irgend etwas unbestimmtes/unbestimmbares abgewälzt wird.

@rainer,

für gar nichts dieser art gibt es irgendeine akzeptable entschuldigung. und was immer du der story entnimmst - und warum das für dich so ist... - es wird auch nix entschuldigt. es handelt sich schlicht um eine zustandsbeschreibung. nicht mehr und nicht weniger. es ist eine simple tatsache, dass der hier beschriebene exibitionismus in den bereich der zwangshandlungen fällt. und dass diese menschen unter einer (bereits im letzten beitrag ausführlich beschriebenen) druck-situation leben. ich glaube ich habe verstanden, worum es dir hier geht - jämmerliche gestalten, die für nichts in ihrem leben irgendetwas können, bei denen immer die anderen schuld sind... nur kann ich beim besten willen keinen derartigen zusammenhang in meinem text finden.


da meine kinder noch deutlich jünger sind, kannte ich das sammelalter nicht. ich bin aber davon überzeugt, daß, wäre die (reale) gruppe an der unteren grenze der von dir angegeben altersspanne gewesen, die sache nicht so "glimpflich" abgelaufen wäre.

waren sie. nur ein mädchen war gerade 13 jahre alt. obendrein ist dieses vorkommniss über 10 jahre her. damals waren 13jährige das, was heute elfjährige sind. aber der knackpunkt ist, dass es im text nicht ums alter geht, sondern darum, wie diese drei kinder "drauf" sind und dass der mann bei ihnen wirklich keine chance hatte.

und damit bin ich am letzten punkt angelangt: natürlich fügt ein exhibitionist, also ein plötzlich wie aus dem nichts auftauchender nackter mann der kleine kinder mal ein bißchen beim spielen stört, seinen opfern nur geringen schaden zu.
??? das würd ich nun aber wirklich als massive verharmlosung bezeichnen. wie kommst du denn auf diese idee? es geht hier um eine einzelsituation. nicht um die verallgemeinerung sämtlicher übergriffe von exibitionisten auf kinder. es geht überhaupt nicht um verallgemeinerung! ich habe eine situation beschrieben, die furchtbar schief hätte gehen können - sie ist aber gut ausgegangen.
ich frage (wiederholt): warum ist das so ein problem?? und was genau ist das problem? "verharmlose" ich in meinem text, weil die geschichte gut ausgeht und es keine opfer gibt, oder woran liegt es denn nun eigentlich? darüber würde ich wirklich gern diskutieren. weniger über dinge die ich weder geschrieben habe noch vertrete.


aber, in deinem text steht:
Aufgerissene Augen und Münder, spitze Schreie, der Ausdruck von Schock und Ekel auf Gesichtern, die eben noch ruhig und unberührt gewesen waren - ER würde sie berühren!
also hatte er doch vor, sie mental zu berühren.(geringer schaden!!!)

ich kann es nur wiederholen: diese szene ist nicht passiert. sie läuft im kopf des mannes ab. und nur dort.

jetzt muss ich aber doch mal fragen: hast du meine erste erwiderung auf die kritiken eigentlich gelesen?

Gruss (und nix für ungut *g)
ariane überall


@ariane und phantom

habe den text von phantom gelesen, und er hat mir gut gefallen. ich finde, hier ist der egoismus des täters nicht, nicht einmal im ansatz entschuldigt worden. ariane, ich weiß, daß du auch nicht entschuldigen willst, und ich bin froh, daß sich überhaupt laienschriftsteller (bitte verzeiht den ausdruck, er ist wirklich nicht abwertend gemeint) mit diesem thema befassen.
das macht für mich den unterschied aus:
phantoms geschichte ist hart, brutal und an der kotzgrenze(`tschuldigung)
so verschieden sind die sichtweisen - ich fand die geschichte eher verharmlosend: der beinahe "saubere" und undramatisch wirkende tod des kindes (so "leicht" wie das da über die bühne geht - ich hätte angst, dass da jemand auf die idee kommt, sowas wärs wert, mal auszuprobieren...), die erotisierend beschriebene szene des missbrauchsbeginns... die polizeiberichte sprechen eine andere sprache. (was hier steht habe ich phantom bereits gemailt).

deine geschichte ist mir zu seicht, was die auseinandersetzung mit dem täter betrifft.
vielleicht liegt ja hier der hund begraben...? meine "auseinandersetzung mit dem täter" findet nur insofern statt, dass ich beschreibe wie er an- und dann aufläuft. es wird nicht interpretiert, nichts entschulidgt. für mich sind die drei kinder viel interessanter als der täter, bei dem nur ein stereotypes schema abläuft - mehr nicht. und ich glaube das wird auch deutlich, trotzdem der täter durch die beschreibung seiner anschleich-aktion und dem damit verbundenen spannungsaufbau (in ihm und in der geschichte/beim leser) scheinbar mehr raum einnimmt.

der gesamteindruck, natürlich nur meine persönliche meinung mit der ich niemanden missionieren will, ist, daß auf grund einiger formulierungen die kernaussage als kloß im hals stecken bleibt.
hier wäre jetzt interessant gewesen, was du als die kernaussage des textes interpretierst. was ist deiner meinung nach diese - meine - kernaussage?

z.b. die formulierung mit der "in sich zusammenbrechenden welt" in arianes text ist genial, in einem erwachsenen-erotik-thread hätte es allein dafür die volle punktzahl gegeben (auch wenn dir, ariane, ehrbarerweise die kommentare wichtiger sind, es ist nur ein beispiel) hier kann ich nicht darüber lachen.
es MUSS ja auch wirklich niemand lachen... -
für mich ist jetzt zum beispiel völlig unverständlich, wie du ein solches thema mit erotik in verbindung bringen kannst ("erotik-thread"). bei keiner form von missbrauch, nötigung, etc. geht es jemals um erotik. es geht schlicht um macht. die ungute verknüpfung dieser beiden bereiche hat bereits unendlichen schaden angerichtet - und tut es noch. trotz aller aufklärung sitzt sie aber ganz offenbar in vielen köpfen fest.

nochmal grüsse (und noch mal nix für ungut ;-)
ariane
 

Rainer

Mitglied
hallo ariane überall,

ich glaube, wir werden wohl nicht zusammenkommen, da der einer den anderen nicht versteht.
Beispiel:
du schriebst:

ich antwortete:
und damit bin ich am letzten punkt angelangt:
natürlich fügt ein exhibitionist, also ein plötzlich wie
aus dem nichts auftauchender nackter mann der kleine kinder mal ein bißchen beim spielen stört,
seinen opfern nur geringen schaden zu.
deine antwort ??? das würd ich nun aber wirklich als massive
verharmlosung bezeichnen. wie kommst du denn auf
diese idee?

es ist schön, daß nichts passiert ist.

gruß

rainer
 

Rainer

Mitglied
hallo ariane überall,


du schriebst:

er ist ein - vergleichsweise harmloser - exibitionist.
das wird auch ziemlich schnell klar, weil er sich ja
vorstellt, wie seine "befriedigung" ablaufen soll.

ich antwortete:

und damit bin ich am letzten punkt angelangt:
natürlich fügt ein exhibitionist, also ein plötzlich wie
aus dem nichts auftauchender nackter mann der
kleine kinder mal ein bißchen beim spielen stört,
seinen opfern nur geringen schaden zu.

darauf du:

??? das würd ich nun aber wirklich als massive
verharmlosung bezeichnen. wie kommst du denn auf
diese idee?
ich denke, wir reden vom gleichen, aber jeder mißversteht den anderen.
es ist gut, daß nichts passiert ist.

gruß

rainer
 



 
Oben Unten