Zeit

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A

aligaga

Gast
Mit dem "wir", o @Diana, sollte man sparsam umgehen, wenn man in öffentlichen Räumen Behauptungen aufstellt. Wenn die nicht stimmen oder, so wie hier, an Quark denken lassen, regt sich Unmut im Publikum.

Ein Walzer bleibt auch dann einer, wenn die Musik Pause hat - Musiker, Dirigent und Tänzer behalten den Dreivierteltakt bei. Sonst wär's ja keiner mehr. Und das Tempo bestimmt ebendieser Takt, nicht der Tänzer. Wer den Rhythmus verliert, tanzt nicht mehr, sondern steht blöd in der Gegend herum.

Dass die Zeit selbst unendlich sei resp. es ohne Zeit keine Unendlichkeit gäbe, ist eine der banalsten Erkenntnisse der Menschheit. Schon in der Steinzeit, jedenfalls aber schon vor dem digitalen Zeitalter, konnte man die Zeit einteilen und hat sich auf Sekunden, Stunden, Tage und Jahre geeinigt. Und auf "Augenblicke", ne?

"Wir" halten daher dieses Sätzlein nicht für einen Geistesblitz, sondern für sprachlichen Quark, und zwar einen von der ganz weichen Sorte.

TTip: Nicht jeden Knopf, den man im Rinnstein findet, gleich für den wesentlichsten Bestanteil eines teuren Kamelhaarmantels halten. Er könnte auch bloß von einer alten Unterhose abgesprungen sein ...

Amüsiert

aligaga
 
Hallo Diana Toman, ich mag den Text, gerade in seiner Kürze und Prägnanz. Ob er gewinnen würde, wenn man ihn ausweitet, scheint mir fraglich.
Gruß
E. L.
 
A

aligaga

Gast
Ob er gewinnen würde, wenn man ihn ausweitet, scheint mir fraglich.
Ali hat nicht vorgeschlagen, das Sätzlein "auszuweiten". Sondern nur auf den Schmarren hingewiesen, den es enthält.

Mit
Wir tanzen langsam und geduldig von der Musik verlassen Walzer in einer Pfütze aus Zeit, nicht wissend, sie sei nur ein winziger Tropfen im endlosen Ozean.
würde, ganz einfach und ohne "Dehnung", aus Quark wenigstens halbwegs schnittfester Käse.

So what?

Sehr heiter

aligaga
 
Hallo Aligaga, habe gewagt, nicht auf Deinen, sondern auf den Kommentar von Wipfel zu antworten, der darum bat, Diana möge uns fünf oder sechs Sätze mehr geben.
Mit Gruß
E. L.
 
A

aligaga

Gast
... und @ali hat es "gewagt", darauf hinzuweisen, dass Quark auch dann Quark bleibt, wenn man ihn auswalzt - ganz gleich, ob ihn jemand mag oder nicht.

Manche mögen Quark - als Brotaufstrich oder mit frischen Kräutern zu gekochten, neuen Kartoffeln. @Ali hält das für nachvollziehbar. Daneben gibt's noch den physikalischen Begriff des "Quark". Auch er macht Sinn, denn ohne die Quarks gäb's unser Universum nicht.

Sprachlicher Quark dagegen ist und bleibt Mist - ganz gleich, ob man ihn zu Brot oder zu Kartoffeln reicht. Mit dem können nur Scarabaeidae etwas anfangen: Die drehen Kugerln daraus und halten sich, je nach deren Volumen, für die Größten ...

Heiter, sehr sehr heiter

aligaga
 

Diana Toman

Mitglied
Kurzprosa Zeit

Hallo Wipfel,
danke für Deinen Kommentar.
Ich stimme mit ein, das 'Wir' ist unangebracht, indem es den Leser in eine narrative Gemeinschaft zwingt, die vielleicht nicht im geringsten mit seiner Anschauung übereinstimmt. "Du und ich" als Pronomen wären taktvoller gewesen. Ich danke Dir für den Hinweis.
Was zusätzliche Nebensätze betrifft, es könnte die Gefahr bestehen, dass diese Sätzchen noch zusätzliche Quarklawinen auslösen.

Nochmals, vielen Dank!

Gruß,
Diana
 



 
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