Zeit, Fleisch und Geruch

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(überfragte Liebesweise)

Niemals ist die zarteste Utopie,
weil dieser Schädel zu sehr in den Wolken feststeckt,
und die Andere-Feine seerosenblättrig auf fremdem Gewässer
herum treibt,
zuviel oder -wenig Gift strömt, und sich zuviel
Zeit vertrei/reibt zwischen Sagen und Gefühl.

Tränen trennt kein Ozean,
Reines blendet Schmutz
aus, überfliesst grau-
ses Grauen wird kusserstickt.

Zur Rettung kaminfeuriger Wochentags-
Abende lese ich dich in Betörverstörung,
bette Dich in Umhülldichzärtlichwild.

Nachnächtlich fünfabwärts treiben wir
den harten Wirklichdämonen bettkantüber
ins schwellenlose Abseitswärts,
todeszuckrigzuckend.

Und dann demnächstlich
happyendlichzersausendes Mehr:
Kummulierendes Nein dem Du.
Nenn' es Liebe und
Vorbei.
Beißt mich
Dein verdämmernder Fleischgeruch
zeitverzerrt
ins Nachgestöhnverstaunen
zurück.
 
(überfragte Liebesweise)

for Holly

Niemals ist die zarteste Utopie,
weil dieser Schädel zu sehr in den Wolken feststeckt,
und die Andere-Feine seerosenblättrig auf fremdem Gewässer
herum treibt,
zuviel oder -wenig Gift strömt, und sich zuviel
Zeit vertrei/reibt zwischen Sagen und Gefühl.

Tränen trennt kein Ozean,
Reines blendet Schmutz
aus, überfliesst grau-
ses Grauen wird kusserstickt.

Zur Rettung kaminfeuriger Wochentags-
Abende lese ich Dich in Betörverstörung,
bette Dich in Umhülldichzärtlichwild.

Nachnächtlich fünfabwärts treiben wir
den harten Wirklichdämonen bettkantüber
ins schwellenlose Abseitswärts,
todeszuckrigzuckend.

Und dann demnächstlich
happyendlichzerzausendes Mehr:
Kummulierendes Nein dem Du,
Nenn' es Liebe und
Vorbei,
beißt mich
Dein verdämmernder Fleischgeruch
zeitverzerrt
ins Nachgestöhnverstaunen
zurück.
 
F

Fettauge

Gast
Lieber Serge Gurkski, ich hab ein bisschen überlegt, ob ich hierzu überhaupt etwas schreiben sollte. Ich halte das Ganze nämlich für eine recht geschwollene Angelegenheit ohne Sinn und irgendeine wahrnehmbare konkrete Aussage. Das war es auch schon, was ich schreiben wollte. So etwas passiert, wenn man auf Teufel komm raus ein Gedicht schreiben will und nicht weiß, worüber. Kumulierendes Nein aber doch nur mit einem "m". lg Fettauge
 
(überfragte Liebesweise)

for Holly

Niemals ist die zarteste Utopie,
weil dieser Schädel zu sehr in den Wolken feststeckt,
und die Andere-Feine seerosenblättrig auf fremdem Gewässer
herum treibt,
zuviel oder -wenig Gift strömt, und sich zuviel
Zeit vertrei/reibt zwischen Sagen und Gefühl.

Tränen trennt kein Ozean,
Reines blendet Schmutz
aus, überfliesst grau-
ses Grauen wird kusserstickt.

Zur Rettung kaminfeuriger Wochentags-
Abende lese ich Dich in Betörverstörung,
bette Dich in Umhülldichzärtlichwild.

Nachnächtlich fünfabwärts treiben wir
den harten Wirklichdämonen bettkantüber
ins schwellenlose Abseitswärts,
todeszuckrigzuckend.

Und dann demnächstlich
happyendlichzerzausendes Mehr:
Kumulierendes Nein dem Du,
Nenn' es Liebe und
Vorbei,
beißt mich
Dein verdämmernder Fleischgeruch
zeitverzerrt
ins Nachgestöhnverstaunen
zurück.
 
Hallo Fettauge,

danke für den Hinweis. Habe "Kum[strike]m[/strike]ulieren" berichtigt.
Danke auch dafür, dass Du mir mitteilst, wie mein Text bei Dir ankommt.

lg

Serge
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das ist sicher kein schlechtes Gedicht.
Problem ist aber, dass man hier von den vielen Wortschöpfungen regelrecht erschlagen wird.Das ist m.E. für ein Gedicht zuviel des Guten und beim Leser stellt sich eine gewisse Erschöpfung ein.
Eigentlich schade!

Liebe Grüße
Manfred
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich denke, es ist die Suche des Ausdrucks in einem Gefühl der Ausdruckslosigkeit, Suche nach Worten in Wortlosigkeit, Ungewissheit und Gefühl des Verlassenseins, überspielt von Worten.
Liligran in den Einzelheiten und Wuchtig als Ganzes, fast erdrückend auf der Suche nach Liebe.
 
Lieber Manfred, lieber Bernd,

ihr habt beide Recht.
Sinn macht es zwar schon, aber nur sehr autobiographischen.
Ihn, den Sinn, zu erläutern, macht aber hier wenig Sinn. Bernd kommt ihm schon ziemlich nahe (im Allgemeinen ,-). Die Suche nach Liebe ist übrigens die Suche nach Liebe, dem Liebesgefühl, in mir selbst ).
Ich habe mich hier zu Sprachspielereien hinreißen lassen, die sich im Unverständlichen verlieren.
Ich nehme die Kritik sehr gern auf und überlege einen schreiberischen Strategiewechsel.
Vielen Dank für's Lesen und Kommentieren!

cheers
Serge
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es mag richtig sein, alles zu ändern, aber, wie das Sprichwort sagt: was dem einen sin Ul ist dem andern sin Nachtigall.
Für mich war es in sich schlüssig.
Es hat eine wunderbar stimmige fraktale Struktur der Selbstähnlichkeit.

---
Der Tippfehlerteufel hat mir ein sehr schönes neues Wort beschert: "Liligran". (Statt "filigran").

---
 
Lili Gran @ Bernd

wenn du gestattest, möchte ich die sexy Lili Gran gernest als chapter Überschrift misbrauchen. ;-)

Dies Gedichterl werd ich nicht mehr verändern. Ich meinte, zukünftig möchte ich einen anderen simpleren aber rhytmischeren stil ausprobieren (Billy Collins elaborating his point of blurred view from within a cloud of sweet smoke . Du weißt schon: Jazz lyrics go Jazz poetry or better: Jazz poetic prose).
(Natürlich werde ich Lili Gran gnadenlos ;-) auf filigran reimen in meinen reimlosen dark Jazzcapades).

cheers
serge
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo serge,
ich bin mir ziemlich sicher, dass du nicht auf Streichungen anderer Leute abfährst, sondern eher dein Gedicht löschen wirst; ich probiere es aber trotzdem.
Der Grund hierfür liegt in ganz offensichtliche Stärken des Textes, die du aber durch sinnlose (!) Überfrachtung zusaust.
Schau mal:
For Holly

Niemals ist Utopie.
Weil dieser Schädel zu sehr
in den Wolken feststeckt
und die Andere-Feine auf fremden
Gewässern treibt, seerosenartig,
zuviel oder -wenig Gift strömt und sich die
Zeit vertreibt zwischen Sagen und Gefühl.

[ 3]Tränen trennt kein Ozean,
[ 3]Reines blendet Schmutz
[ 3]aus, überfließt das grau-
[ 3]se Grauen

Zur Rettung kaminroter Wochentags-
Abende lese ich Dich in Verstörung,
bette Dich ein ins Umhülldichzärtlichwild.

Nächtens treiben wir
den Wirklichdämonen bettkantüber
ins schwellenlose Abseits,
todeszuckrig zuckend.

Und dann, demnächst,
ein happyendzerzaustes Mehr:

Nenn es Liebe und vorbei.
Herzliche Grüße
der8.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es ändert völlig die Tonart, entfernt das Verwirrte, das Zerzauste. Statt Gefühl durch Worttöne entsteht Beschreibung durch abgeschliffene Wortkristalle, statt Kindergeschrei eine Konstruktion.
Statt einem Wollknäuel sehe ich ein Zahnradgetriebe.
Alles, was ich schrieb, sind zugleich Metaphern.
Das Gedicht ist gereinigt, kürzer, leichter zugänglich und zeitgemäßer für unsere Gesellschaft - die rast und rotiert.
 
G

gitano

Gast
Lieber Serge G.!
So sehr mich auch die Äußerung von Fettauge zunächst verblüffte...aber auch ich habe einen ähnlichen Eindruck!
Nur erklärt sich für mich der letztlich dort stehende Text ganz anders, als es Fettauge vermutet.
Ich bemerke eine Fülle von Ideen, die aber nicht geordnet kanalisiert sind und letztlich als Wust erscheinen, leider !
Die Balance zwischen Aufmerksamkeitspunkten /( Highlights) und "Normalniveau" ist verloren (war auch eine meiner Problempunkte!...verstehe ich vollkommen!)

Ich weiß nicht wie Du mit Deinen Texten umgehtst...
Falls eine Überarbeitung in Frage kommt noch ein Tip:
Bei so schwierigen Entzerrungen mache ich mir einen Inhaltlichen Plot - ähnlich wie es in der Prosa üblich ist. Dies hilft den roten Faden zu behalten...der dann selbstverständlich auch mit geeigneter Sprache geführt werden muß....auch wenn es um Emotionales geht - die Hinführung mit Worten hat auch ihre Logik - und die ist für den Leser sehr wichtig!
Dein Text soll ja kein abstraktes Gebilde oder reines Klangobjekt sein (falls ich es halbwegs verstehe (*grübel*)

In Sachen Balance hilft ebi mir meist nur Radikalität ;-)
Zunächst alles rausschmeißen was zu dick ist, dann neu dosieren.

Mit besten Wünschen fürs Gelingen!
Liebe Grüße aus dem Taunus
gitano
 
Zunächst alles rausschmeißen was zu dick ist, dann neu dosieren.
genau. Das ist ganz richtig so. Ich hab den Text vor nem Jahr geschrieben. Das ist der Grund, weshalb ich ihn vielleicht nicht mehr überarbeite.
ich lösche ihn auch nicht, 8ter, ich schreib nur grade Neues, das mir wichtiger ist. Ich muss mir Deine Verkürzung nochmal genauer anschauen. ...
stay tuned ;-)

cheers
serge
 
A

AchterZwerg

Gast
Ich muss mir Deine Verkürzung nochmal genauer anschauen. ...
Ich finde diese Antwort - angesichts der Mühe, die ich mir mit deinem Text gegeben habe - ziemlich mager.
Insbesondere deswegen, weil das Gedicht zweifellos an Qualität gewonnen hätte.
In Zukunft hast du von mir keine Kommentare mehr zu fürchten.
der8.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein Maßstab eines poetischen Werkes ist die Komplexität.
Die Bearbeitungen laufen darauf hinaus, die Komplexität zu reduzieren und das Zufällige und Ausschmückende zu entfernen. Damit wird aber gerade das Wesen dieses speziellen Werkes angegriffen, sein Inhalt, sein Klang, sein Nachklang. Es ist ein völlig anderes Gedicht, vereinfacht, leichter lesbar, ja, aber wird es besser?
Ich weiß, viele Leser ziehen das Kurze heutzutage vor, das griffige. Das Holz muss geschliffen sein, keine Äste sollten herausragen.
Das ist ja berechtigt, aber es setzt an die Stelle von Liebstöckel Maggi. Es gibt nicht genug Liebstöckel und er hält nicht so gut. Maggi ist ja berechtigt. Und doch schmeckt das Essen gleich, normalisiert sozusagen.

Trotzdem ziehe ich Liebstöckel, leicht von Unkraut umwuchert, vor. Doch auch Bonsay haben ihre Berechtigung.

Ich verfechte die These, außer offensichtlichen Tippfehlern und ähnlichen Sachen nichts zu schnell zu ändern.
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo Bernd,
es geht wohl nicht immer nur darum, was du vorziehst oder nicht.
Dir gelingt es, auch dem tumbesten Elfchen einen vermeintlich tieferen Sinn zu verleihen. - Eigentlich keine schlechte Charaktereigenschaft, spiegelt sich darin doch darin der Versuch, Deutungen, Auslegungen und Wertungen nicht gelten zu lassen, ergo zum "Wesentlichen" vorzudringen. Deinem Zentralen also.
Was dabei völlig außer Acht bleibt, ist, dass wir uns hier in einem Literaturforum befinden, dessen Erfolg auf seinem Wertesystem beruht, so kritisch man dies immer sehen mag.
Außer Acht bleibt ebenso, dass Lyrik mit Stimmigkeit und Musikalität zu tun hat, mit einem Ohr für Rhythmus und Ton.
Und der Bereitschaft, seine Leser nicht mit einer Unzahl von Rechtschreib- und Interpunktionsfehlern zu belästigen, wie es hier ganz offenkundig der Fall ist.

Ich meine auch, dass du als Redakteur versuchen solltest, konträre Denkansätze zu aktzeptieren und dich nicht permanent im Zwiegespräch mit einem einzigen User zu erschöpfen.

Mich, als Forenmitglied, mit einem Bonsai zu vergleichen, empfinde ich schlichtweg als Unverschämtheit.

Jetzt kannst du mir gern wieder eine 2 verpassen.
Und vielleicht noch allen andern Autoren mit, die dieses Gedicht ebenfalls überfrachtet fanden.

Heidrun
 
Brnd ist mein Freund.
Trotzdem werde ich
Achter's Version
so wie sie schrieb
genauso
übernehmen.

es ist perfekt.
danke für das Lesen. liebe.

Hätt ich nich erwartet.

;-)

der Eure
 



 
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