Zirkus

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Sn0wflake

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Zirkus

Mina Stalerno rührte in dem riesigen Topf, der auf der kleinen Herdplatte vor ihr stand, die Suppe um. Ihr Mann, Figo Stalerno war gerade dabei, das Silberbesteck zu polieren. Immer wieder stand Mina auf, warf einen prüfenden Blick auf seine Arbeit und ging dann wieder ihrer eigenen nach.
»Der ist noch nicht richtig sauber!« zeterte sie beim letzten Kontrollgang, bäumte sich hoch über Figo auf und tippte energisch auf einen Silberlöffel. Seufzend nahm Figo den Löffel und putzte ihn noch einmal gründlich ab, bis er blitzte.
Mina drehte sich in dem engen, vollgestellten Wohnwagen um. Das war bei ihrer Figur nicht immer einfach und sie musste aufpassen, dass sie mit ihren breiten Hüften nirgends gegen kam. Figo hingegen wirkte in dem Zirkuswagen klein und verloren, wie er dort vor dem Berg aus Silberbesteck saß und eifrig polierte.
Ein Bild wie aus einem Bilderbuch. Die dicke, herrschsüchtige Frau und an ihrer Seite der kleine Ja-Sagende Schmachthaken von einem Ehemann.
Sie gehörten beide zum Zirkus Sarelli.
Figo war hier groß geworden und liebte den Zirkus über alles. Am liebsten mochte er die kleine Jongleurin, die ihm oft bei den Proben aufmunternde Blicke zu warf. Sie sprach nicht viel und vielleicht war es gerade dieses ruhige und schüchterne, was Figo so faszinierend an ihr fand.
»Vom dumm in der Gegend grinsen wird das Besteck auch nicht schöner!« motzte Mina und stemmte ihre fleischigen Hände in die Hüften. »Sieh zu, dass die Löffel sauber werden!«
Figo schreckte aus seinem kleinen Tagtraum hoch und polierte die Gabel, die er gerade in der Hand hielt, so schnell, dass sie leise quietschte.
»Sag mal Figo, was ist jetzt mit deinem großen Auftritt? Wann werden wir ihn endlich zu sehen bekommen? « spottete sie jetzt.
Figo sank in sich zusammen. Der Geruch nach abgestandenem Öl und Mottenkugeln machte sich aufdringlich in seiner Nase breit, so dass er fast unerträglich wurde.
Nicht schon wieder eines dieser »Du bist ein Waschlappen«-Gespräche.
Immer stichelte sie ihn. Nur weil er nicht der erste -der wichtigste- auf dem Seil war.
Wie sollte er auch? Alessandro Lufetti war einfach das Schmuckstück unter den Luftakrobaten. Nicht dass er die Kunststücke unbedingt besser konnte als Figo, aber Alessandro sah einfach gut aus. Seine braungebrannten Muskeln, die sich bei jeder Bewegung am Trapez spannten und nur dadurch verrieten, dass das Fliegen dort oben harte Arbeit war. Ein richtiger Medienmensch, zu dem es einfach passte, dass die Frauen ihm zu Füssen lagen. Einer, der ins Rampenlicht gehörte. Nicht so ein kleiner, blasser Regenwurm wie Figo.
Figo spielte seit Jahr und Tag Alessandros Ersatzmann. Denn außer den beiden Männern beherrschte niemand im Zirkus Sarelli den Salto mortale.
Natürlich stand Figo auch oft in der Manege, war auch oft auf dem Seil und am Trapez zu sehen. Aber eben nicht bei der großen Saltonummer ohne Netz.
Ihm selbst machte es eigentlich nicht viel aus. Sollten doch ruhig die anderen dieses hohe Risiko eingehen. In diesem Falle eben Alessandro Lufetti.
Aber seine Frau drängelte. Und es schien ihm, als wenn es von Tag zu Tag schlimmer wurde.
»Weißt du Liebling«, säuselte sie jetzt. »Irgendwie muss doch der Direktor umgestimmt werden können! «
Bei diesen Worten zog sie grinsend die kleine Schublade neben dem Herd auf, kramte darin herum und zog ein Bündel Geldscheine hervor.
»Aber Mina«
»Kein aber! Ein Versuch ist es wert! Oder hast du etwa für immer Lust die zweite Geige zu spielen? Nein? Siehst du! Und ich sehe das langsam einfach nicht mehr ein!«
»Mina, Donato Sarelli lässt sich nicht bestechen!« sagte er fast flüsternd.
Mina tat so als wenn sie es nicht gehört hätte. Sie hatte jetzt eine Idee und daran gab es nichts zu rütteln.
»Es kann doch nicht sein, dass du hier im Zirkus geboren bist, zu der großen Dynastie der Stalernos gehörst, und dann ein daher gelaufener Vagabund dir deine Show stiehlt! Die Show, für die DU geboren wurdest!«
Figo versuchte nicht hinzuhören. Er konzentrierte sich auf das Messer, dass er gerade in der Hand hielt. Er war auf einmal fasziniert davon, wie es blitzte und blinkte.
»Hörst du mir überhaupt zu?« polterte sie jetzt und es klang fast ein wenig beleidigt.
Er hob schnell seinen Kopf und nickte.
»Aber natürlich. Natürlich!«
Besänftigt wandte sie sich wieder dem blubbernden Eintopf zu. Mina, die nicht im Zirkus geboren war und auch keine besonderen Fähigkeiten hatte, war für das leibliche Wohl der Menschen und auch einiger Tiere hier verantwortlich. Alle liebten ihre Suppen. Vielleicht auch nur, weil sie ihr freches Mundwerk fürchteten.

*​

»Da bietet man diesem Dreckskerl mal ein paar zusätzliche Kröten, und er rümpft nur die Nase, als wenn er einen Goldtopf unter seinem Bett stehen hat!« sagte Mina erbost. »Die werden schon noch alle sehen, was sie davon haben! Du gehörst an das Trapez! Und kein Alessandro Lufetti!«
Figo war bereits im Halbschlaf, als seine Frau zu ihm nach hinten in die Schlafecke kam. Aber er war sofort wach und setzte sich auf.
»Du hast es wenigstens probiert.« versuchte er vorsichtig und hoffte inbrünstig, dass es besänftigende Wirkung auf Mina haben würde.
Sie zog die Augenbrauen hoch und dachte nach.
»Ich finde das nicht gut, Figo. Das können die nicht mit uns machen!«
Sie musterte ihn scharf von der Seite und tippte dabei mit den Fingern auf ihre nackten Oberschenkel, so dass die Haut unter ihnen nach gab und sich kleine Dellen bildeten.
»Dir ist das wohl völlig egal, wie? Meine Güte Figo! Zeig doch mal, dass du kein Schlappschwanz bist!«
Figo lächelte dünn. Was sollte er denn jetzt auch erwidern? Es würde sowieso zu nichts führen.
»An den Zirkus und seine Stars müsse er denken!« fauchte sie. »Das hat er zu mir gesagt! Du würdest deine Gelegenheit schon irgendwann bekommen! Eine Unverschämtheit!«
Figo fröstelte und kuschelte sich tiefer in seine Wolldecke. Er lag viel höher als Mina, die zwei Drittel des ohnehin schon schmalen Bettes für sich in Anspruch nahm.
»Ach Figo, du weißt doch wie sehr ich mir wünsche, dass die Stalernos berühmt werden. Das DU da oben stehst und auch die höhere Gage bekommst, die dir zusteht! Das weißt du doch!« Jetzt hatte sie einen ganz lieben, säuselnden Ton angenommen und strich ihrem Mann besorgt über die aschblonden, lichten Haare.
Figo lächelte.
»Eines Tages steh ich bestimmt dort oben, das verspreche ich dir Liebling!«
Ein zuckersüßes Lächeln umspielte ihre breiten Lippen.
»Das weiß ich Schatz! Ich unterstütze dich da wo es geht!«
Sie gab ihm einen Kuss auf die Stirn, wie Mütter das bei ihren Kindern oft taten, wenn sie eine Grippe hatten.
Plötzlich hielt sie inne. Ihre Augen leuchteten auf und ihre Muskeln spannten sich unter der dicken Fettschicht.
»Ja, ich werde dich unterstützen, Figo, verlass dich auf mich!«
Dann lies sie sich neben ihm ins Federbett plumpsen, so dass es knartschte. Kurz darauf war ihr brummendes Schnarchen zu hören.
Figo lag neben ihr und konnte die halbe Nacht nicht einschlafen. Immer wieder kreisten seine Gedanken um den Salto mortale ohne Netz. Und um Alessandro Lufetti. Die zweite Geige spielen. Natürlich wollte er das nicht. Und Mina auch nicht. Er würde sich etwas einfallen lassen, damit seine Frau nun endlich stolz auf ihn sein würde. Vielleicht würde sie ihn dann endlich akzeptieren und nicht mehr für einen Schlappschwanz halten. Dann würde vielleicht alles gut werden. Man müsste nur irgendwie dafür sorgen, dass er seine Chance schon bald bekäme. Er dachte, bevor er in seine Träume versank, noch an die applaudierende Menschenmenge. Den Jubel. Seine stolze Mina. An polierte Gabeln, Löffeln und Messer.

*​

Der Zirkus hatte seinen neuen Standort erreicht. Das neue, verbesserte Zirkuszelt stand schon und die Artisten und Clowns und alle probten noch akribisch an ihren Nummern, als Figo sich in das leere Zelt schlich. Die kleine, hübsche Jongleurin übte still am anderen Ende der Manege mit goldenen Bällen. Sie schien Figo gar nicht zu bemerken.
Heute war ein ganz besonderer Tag für den Zirkus Sarelli. Ein ganz großer Tag für alle.
Das neue Zelt und zwei neue Nummern standen auf dem Plan. Endlich war die Krokodilnummer so ausgearbeitet, dass man sie problemlos vorführen konnte. Und auch die Mini-Artisten waren endlich fertig mit ihrer neuen Choreografie. Fantastisch.
Figo kletterte in Windeseile an dem Mast hoch, der auf einer Seite das dünne Drahtseil hielt und von wo aus man auch das Trapez erreichen konnte.
Die Spannung knisterte sogar hier im leeren Zelt.
Er blieb einen Moment oben auf der schmalen Plattform stehen und atmete die frische Luft ein. Die Zirkusluft. Es roch nach allen möglichen Tieren, nach Schweiß von anstrengenden Proben und nach Freiheit.
Er überblickte von hier oben die ganze Manege. Die Bänke für die Zuschauer, die frische Sägespäne unten in dem Manegenkreis und die bunten Lampen, die bald die ganze Zeltkuppel ausleuchten würden.
Er schloss die Augen und für einen Moment füllten sich die leeren Plätze und die heitere und doch zugleich melancholische Zirkusmusik ertönte in seinen Ohren. Dann hörte er den Trommelwirbel. Und dann Stille.
Er sah sich selbst wie er nach dem Trapez griff, sich darauf schwang und durch die Lüfte schwebte. Am anderen Mast wartete schon Gobi Fanobi mit seinen starken Armen auf ihn, der ihn auffing nachdem er den Salto mortale ausgeführt hatte.
Er sah schon die die jubelnd aufspringenden Menschen und wie er selbst als Star gefeiert wurde.
Bald, beschwichtigte er sich. Er schaute noch einmal nach unten. Die kleine Jongleurin war verschwunden. Er war jetzt ganz allein in diesem großen Zelt und nur von draußen drangen dumpf die Geräusche der arbeitenden Zirkusleute herein. Er zog das Messer aus seinem Beutel, den er am Hals unter seinem Kostüm trug und hielt es gegen das Licht. Die Klinge schien zu leuchten. Er zog das Trapez zu sich heran und bearbeitete die Drahtseile, die es hielten.
Dann lockerte er zur Sicherheit noch ein paar Schrauben, an denen der Holzstab verankert war, damit auch wirklich nichts schief gehen konnte.
»Ich bin kein Schlappschwanz!« flüsterte er feierlich.
Dann kletterte er geschwind wie ein Eichhörnchen die Leiter hinab und schlich sich aus dem Zelt. Schon bei der übernächsten Aufführung würde er dort oben stehen. Und alle würden noch viel mehr um ihn bangen, nach der Tragödie mit Alessandro Lufetti.

*​

So eben waren die Krokodile an der Reihe gewesen. Es war ein Riesenerfolg und der Direktor strahlte vor Freude. Das Zelt war brechend voll und schien buchstäblich fast aus allen Nähten zu platzen. Viele erhitzte Kindergesichter leuchteten im Scheinwerferlicht.
Jetzt war die Pferdedressur mit den Shetlandponys dran und danach kamen die Artisten.
Figo war schon ganz nervös. Ungeduldig tippelte er von einem Fuß auf den anderen. Wo blieb nur Alessandro? Das würde heute sein größter Auftritt werden, dachte Figo. Gerade wollte ihm ein Anflug von Gewissenbissen überkommen, als Mina im Publikum auftauchte. Figo beobachtete hinter dem leicht vorgezogenen Vorhang, wie sie sich ganz vorn an den Manegenrand stellte, dort wo der Zuschauereingang war, genau gegenüber von ihm. Sie lächelte und als sie Figo bemerkte nickte sie ihm aufmunternd zu. Bald würde sie allen Grund dazu haben, dachte Figo und vergaß Alessandro.
Auf einmal donnerten die kleinen Ponys an ihm vorbei in die Manege mit wunderschönem, glitzerndem Zaumzeug. Die kleinen Mädchen klatschten besonders aufgeregt und lachten und riefen und pfiffen. Die Stimmung war überwältigend.
Gleich würden die Artisten kommen. Gleich würde Alessandro seinen letzten Salto mortale vorführen.
Figo war bis zum Anschlag angespannt.
Als die Pferdchen die staubige Manege verließen war Alessandro noch immer nicht zu sehen. Wo blieb der Kerl nur? Der Direktor lief an ihm vorbei und warf Figo dabei aufmunternde, viel versprechende Blicke zu. Figos Herz hämmerte wie wild in seiner Brust.
»Meine sehr verehrten Damenundherren, liebe Kinder. Jetzt kommt ein ganz besonderes Highlight des Zirkus Sarelli zu ihnen! Unsere Artisten!«
Während der Direktor redete schauten sich Figo und seine Leute immer wieder zum Eingang um. Alle warteten auf den großen, berühmten Alessandro Lufetti.
Aber er kam nicht.
Figos Gedanken drehten sich im Kreis. Erst die Worte des Zirkusdirektors rissen ihn auf den Sägespäneboden der Manege zurück.
»Und eine ganz besondere Überraschung habe ich für einen unserer Artisten. Denn bedauerlicherweise leidet unser großer Alessandro Lufetti, König der tausend Lüfte, unter einer akuten Magenverstimmung!«
Ein enttäuschtes Raunen ging durch die Reihen.
»Aber nicht desto Trotz!« fuhr der Dirktor fort, »Haben wir einen ebenbürtigen, ja majestätischen Ersatz für Meister Lufetti!«
Der Direktor machte eine einladende Handbewegung.
»Begrüßen sie mit einem ganz herzlichen Applaus unsere Luftakrobaten und ganz besonders Figo Stalerno!«
Wie schlafwandelnd wankte Figo in die Mitte der Manege und verbeugte sich mechanisch vor dem Publikum. Seine sowieso schon graue Haut war nun schneeweiß.
Jetzt musste er da oben rauf. Ihm wurde schwindelig.
Ausgerechnet jetzt sollte er für Alessandro einspringen? Nie in den ganzen Jahren hatte Alessandro einen Ersatz benötigt. Nie war er krank gewesen und ausgerechnet heute? Zu dieser Wahnsinnsvorstellung?
»Nicht so schüchtern!« spöttelte der Direktor fröhlich. Und schob Figo mit einer unscheinbaren, aber für Figo deutlichen, Handbewegung in Richtung des Mastes.
Die erhitzte Menschenmenge feuerte ihn mit einem dröhnenden Applaus an und immer wieder riefen sie seinen Namen. Kreischten vor Wonne und klatschten in die Hände.

Stockend stieg Figo die Sprossen der Leiter hinauf und umso höher er kam desto trockener wurde sein Hals. Ihm war, als wenn die Luft Meter für Meter dünner wurde.
Jetzt stand er oben. Der Trommelwirbel setzte ein, so wie er es sich vor ein paar Stunden noch vorgestellt hatte. Aber er sollte doch erst morgen bei der nächsten Vorstellung dran sein. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er bemerkte, dass er zitterte.
Gobi, der gegenüber auf ihn zum auffangen wartete, schien seine Nervosität zu bemerken und drückte seine beiden Daumen. Er bewegte seine Lippen, die »Du schaffst das!« zu sagen schienen.
Wahrscheinlich glaubten alle, dass er unter plötzlicher Höhenangst litt. Schon bald würden alle über ihn lachen. Ein Stalerno, der die Motten kriegt. Der sich in die Hose macht und Angst vor seiner Berufung hat. Welch eine Blamage. Am liebsten hätte Figo geschrieen, dass das Trapez manipuliert worden ist. Aber hätte er sich damit nicht selbst verraten?
Der Trommelwirbel zog sich in die Länge und Figo spürte die Ungeduld im Zirkuszelt. Alle warteten auf ihn. Er blickte noch einmal herunter und winkte unbeholfen dem angespannten Publikum zu.
Jetzt erblickte er Mina. Wie sie dort unten stand und ihm aufgeregt zu winkte. Ihr Gesicht glühte vor Aufregung und sie warf ihm verschmitzte Blicke zu. Ihre Augen verrieten ihm, dass sie unheimlich stolz auf ihn war. Sie nickte mit dem Kopf und grinste hämisch. Dann rieb sie sich schelmisch mit der Hand über ihren fetten Bauch und machte mit dem Mund eine schmatzende Bewegung.
Figo wusste, was das bedeuten sollte. Und jetzt wusste er auch, warum Alessandro heute nicht antreten konnte. Eine Magenverstimmung.
Mutig griff er nach dem Trapez und schwang sich durch die Lüfte. Ein Figo Stalerno würde nämlich niemals kneifen.
 
Hi Snowflake,
erst dachte ich, naja, ein klein bisschen vorhersagbar, aber du hast mit der Frau als Grund der Magenverstimmung eine gute Pointe gefunden.
Alles in Allem halte ich es für gute Unterhaltung.

Schön, wenn man bei einer Geschichte unterhalten wird.

Gruss, Marcus
 

Sn0wflake

Mitglied
hi marcus,

freut mich zu hören, dass du unterhalten wurdest....dazu sind geschichten ja schließlich da. (ja vielleicht nicht alle, aber diese hier).

hm, was mich vielleicht noch interessieren würde ist, ob die atmosphäre rüber kam und ob der "lesefluss" in ordnung war.


viele grüße von Sn0wflake

achja, die aussage, die du in dem einen beitrag geschrieben hast, fand ich richtig klasse. Das mit dem "bei sich selber klauen". hat mir irgendwie mut und antrieb gegeben. So frei nach dem Motto: "es ist alles nur geklaut!"...hehe
 
Hi Snowflake,
das meiste ist geklaut, manchmal vielleicht, ohne daß der Autor es selber weiß oder wahrnimmt. Ich kenne eigentlich kaum eine Horrorgeschichte, die sich nicht auf bereits bestehende, und diese abwandelnde Handlungsabläufe stützt oder einfach bereits ausgearbeitete Ideen nur in ein neues Licht rückt.
Matrix war das beste Beispiel und ich mußte mir immer die Ohren zu halten, wenn ich hörte, das wäre jetzt absolut neu und sowas hätte es noch nie gegeben.
Alles Quatsch, ein paar Jahre vorher lief Dark City, der nur ohne Computermaske funktionierte und das ganze kann man wahrscheinlich bis auf die Körperfresser reduzieren - und ich will garnicht wissen, welche Ideen bereits in den Zwanzigern in irgendwelchen Groschenheften entworfen wurden.

Nochmal zu deiner Frage. Ich bin keiner, der dir genau sagen kann, was an deinem Text vielleicht formal nicht richtig ist. Dazu bin ich selbst viel zu sehr an der Idee interessiert und dem Feeling, das beim Schreiben rüberkommt. ABer wenn du meine, dich absolut niederschmetternde Kritik hören willst - vielleicht kannst du noch den Schluss stärker machen, daß einem die Sache mit der Magenverstimmung noch stärker ins Auge fällt, um das Ach-hab-ich-schon-von-Anfang-an-gewußt-Gefühl so richtig zu ohrfeigen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der letzte Satz stark genug ist. Er ist stark, ja. Aber du weißt ja, bei Geschichten dieser Länge ist der letzte Satz immer der Höhepunkt. Da muss der letzte Satz wie Butter auf der Zunge zergehn.

Kurz, vielleicht kritisieren wir hier an Dingen herum, die garnicht notwendig sind. Die Geschichte ist gut zu lesen, sie führt einen ein bisschen aufs Glatteis, weil man sich als Leser über die Handlung erhaben fühlt
UND sie unterhält, eine Art von Horrorkomödie die mir immer gut gefallen hat.

Gruss, Marcus
 
G

Gelöschtes Mitglied 5196

Gast
stimmt

...flüssig zu lesen und ein irgendwie lustig-makaberes ende -gefällt mir auch gut!

gruß
mye
 

Sn0wflake

Mitglied
hi ihr beiden,

@marcus:

ja da hast du recht. ich ärgere mich auch immer fürchterlich über leute, die nur die neuesten techo-coverversionen von guten alten liedern kennen.....


so, zurück zum schreibkram....

ja, vielen dank für die anregungen und das lob!
 

MST

Mitglied
Hallo Snowflake,

die Geschichte gefällt mir, schon dadurch allein, das sie Durchschnittsmenschen am Bändel hält, aber einen aschblonden Italiener habe ich noch nicht gesehen. Müsste sich einer gefärbt haben?
Aber eine tolle Geschichte.
Gruss, MST.
 

Sn0wflake

Mitglied
Hi MST,

hehe, das ist mir irgendwie so gar nicht aufgefallen....
Vielleicht sollten Mina und Figo keine Italiener sein, vielleicht mach ich da ein Stalernsky oder sowas draus ;)

aber danke für die anmerkung...jetzt wo du das sagst fällts mir auch auf....oje oje...*lach*

schöne grüße von Snowflake
 



 
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