Schau, Bernd, da wäre ein Stück Text als Beispiel:
Es war ein Kloster, dessen Name und Geist geradezu exemplarisch und göttlich genau auf ihre Verfassung und Gelüst geprägt waren, denn die Abtei hieß Via Dolorosa, - der Schmerzenweg. Als Ort der enthusiastischen Selbstkasteiung machte es seinem Namen alle Ehre: „auf dass ihre ganze Natur verwüstet werde“, haben sich die Schwestern in Abtötung und Einschränkungen des Fleisches überboten. Da ließ sich die Eine lederne Handschuhe anfertigen, die durch und durch mit spitzen Nägeln übersät waren, und trug sie zur Nacht, damit sie ihr Fleisch im Schlafe verletze, wenn ihr ein Dämon einflößen möchte es zu liebkosen. Sogleich holte sie aber die Nächste auf, indem sie ein härenes Unterhemd mit ebensolchen Nägeln versehen ließ und trug es zu Tage, sodass sie auch ohne dämonische Versuchung aus frischen Wunden blutete. Man hielt es auch in Selbstgeißelungen und Prostrationen auf vereisten Portalstufen athletisch, als würden die Schwestern um die Gust ihres Himmlischen Bräutigams einen Wettkampf auf „Kranz oder Tod“ bestehen wollen. Die Mutter Oberin, durch ihr greises Alter und der Gnaden Überlast gebeugt und selbst zur Mäßigung gezwungen, mahnte zwar hin und wieder zur tugendlichen Besonnenheit und eher geistiger denn körperlicher Übung, doch ohne Nachdruck, sodass diese Mahnungen dem Wettlauf des Leidens im Kloster nicht abträglich waren.
Mit Staunen und Bewunderung sah Irmgard ihren fortgeschrittenen Schwestern zu: kaum ein Tag verging, dass nicht eine von ihnen aus ihrer Selbstkasteiung oder mitten aus dem Stundengebet entrückt wurde und ihre Seele tota in Deum rapta in den Himmel aufstieg und den Körper schrecklichen Zuckungen und nachfolgender Lähmung überließ, die oft einige Tag anhielt. Als sie wieder zu sich kamen, sprachen sie wirr und erhaben von Dingen, die kein menschliches Wort erfassen kann. Überfüllt von Neugier, Bewunderung und hilflosem Neid fasste Irmgard die Mystikerinnen an den Händen und flehte sie um Bericht von dem, was Gott ihnen in Seiner Liebesnacht anvertraut. Doch sie redeten nur in wagen Bildern und wiesen darauf, dass der „unsagbare Gott“ in Seiner unendlichen Süße, die Er seinen Auserwählten schenkt, nicht erzählt werden kann, „so spreche ik gerne und ik enmag“. Als die Schwestern dann ihre Köpfe zusammentaten und in heller Begeisterung das Lied anstimmten:
„du schoene minne von hoher gewalt
du jungert die sele, der lip wird alt“
traute sich die Neue nicht mitzusingen, denn sie hat die schoene minne noch nicht erkannt.
Die Worte in kursiv sind aus zeitgenossischen Quellen zusammengezupft und zum Teil ins Neu-Deutsche übersetzt. Die Quellen selbst sind aus dem XII - XIV Jh., die Bücher, wo ich sie fand, aus dem frühen XX. Jh. oder noch ein bisschen älter. Was genau muss ich angeben? Und wie soll ich es kennzeichnen? Mit Fußnoten, die aber nicht auf der Seite, sondern alle ganz am Ende angeführt werden?
Danke im Voraus für die Hilfe
Darja