Zivilcourage

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helmut ganze

Mitglied
Zivilcourage

Zivilcourage, wie das klingt,
für Bürger beiderlei Geschlechts,
die sollst du haben, unbedingt
und nicht nur zeigen gegen rechts.

Wir sollen also, wie man sagt,
als Bürger selbst uns schützen,
ganz unbewaffnet und privat,
wem soll das wirklich nützen?

Wenn dann der Staat die Polizei
noch reduziert, was man bedauert,
macht für Gewalt den Weg man frei,
die nicht allein in Solln nur lauert.

Denn dann, wenn Schläger vor dir steh`n
und Fäuste dir entgegen fliegen,
kannst du, allein auf weiter Flur,
ganz schnell halb tot am Boden liegen.

Schlägst du jedoch beherzt zurück und gibst
ihm eine mächtig auf die Brumme,
verklagt er dich zum Schluss und dann
bist du, wenn er gewinnt, der Dumme.

Heidenau, den 18. 09. 2009
 

Thylda

Mitglied
Lieber Helmut

Ja, richtig, man darf sich weder wehren noch helfen. Das wäre ja für die, die das Gewaltmonopol innehaben, gar zu bedrohlich. Deshalb soll man sich lieber wie das Vieh auf der Weide alles gefallen lassen und brav wiederkäuen, bevor man im verdienten Topf endet.

LG
Thylda

PS: Achtung: Ironie!, nicht daß mir wieder Scheinheiligkeit unterstellt wird (betrifft natürlich nicht Dich, Helmut ;-)
 

helmut ganze

Mitglied
s.o.

Liebe Thylda,

wie du ganz richtig schreibst, gibt es verschiedene Betrachtungsweisen zum Thema öffentliche Gewalt. Ich wollte mit meinem Gedicht nicht die Höhen der Lyrik stürmen, sondern die Schizophrenie in der Bekämpfung von Gewalt zum Ausdruck bringen. Ich fühle mich als Bürger allein gelassen, wenn staatliche Ordnungshüter personell reduziert werden oder wie im Fall von München-Solln, Notrufsäulen als illegal angebracht bezeichnet und deshalb nicht in betrieb genommen werden.
Außerdem spielt die Verhältnismäßigkeit deiner Notwehr eine große Rolle und kann von den Tätern zu deinem Schaden ausgenutzt werden. Ich weiß, wovon ich spreche.

Liebe Grüße
Helmut
 



 
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