Zufall oder Schicksal

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Zufall oder Schicksal

Du gingst an mir vorbei.
Seltsam, dachte ich und ging weiter.
Ich blieb stehen.
Dein Duft lag mir in der Nase.
Seltsam, dachte ich wieder.
Du rochst nach Tabak und nach Flieder.
Schlag auf Schlag, da war mir klar,
wie seltsam, dass ich dich jetzt sah.
Wieso hab ich dich nicht sofort erkannt?
Sind wir doch schon über die grünsten Wiesen gerannt,
wir haben schon sooft Sterne geschaut
und am Strand die größten Burgen gebaut.

Ich drehte mich um, da sah ich dich,
ich wollte dich rufen, doch zögerte ich.
Wenn wir uns jetzt treffen im Tageslicht,
was wird dann aus meinen Träumen,
fragte ich mich.
Ich wollte mit dir doch noch Pferde stehlen,
`ne Reise zum Mond
und was sich sonst noch so lohnt.

Wir waren uns zu früh begegnet,
die Zeit ist nicht richtig,
dachte ich flüchtig.
Also ging ich weiter,
Vertrauen, als mein Begleiter.
ich weiß, dass wir uns wiedersehen,
ob Zufall oder Schicksal,
es wird geschehen.
 

Walther

Mitglied
Hallo Friedenspanzer,

schön, daß Du zu uns gefunden hast. Sei herzlich willkommen.

Nachdem Du nichts über Dich geschrieben hast, ist es schwer, Deinen Text richtig einzuordnen. Es geht wohl um eine Kinderfreundschaft, die später - wenigstens beim LyrIch - zur Liebe wurde und deren Sehnsucht hier eindringlich aufgerufen wird. Solche Gedichte sind meistens etwas wehmütig.

Der Text ist sicherlich aus der Bewältigung eines erlebten Gefühles entstanden, daher ist er sehr authentisch und nah am Erlebten. Das ist seine Stärke, zugleich aber auch seine Schwäche.

Rein formal halte ich das Metrum, also den Rhythmus des Textes, für noch verbesserungsfähig.

Ich habe ihn gerne gelesen und wünsche Dir weiterhin frohes Dichten und Werken bei uns in der Leselupe.

Bester Gruß W.
 



 
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