Zugvögel, Windbahnen

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Walther

Mitglied
Zugvögel, Windbahnen


Ich seh am Himmel, wie sie Bahnen fliegen.
Sie steuern wild und drehn sich wirbelrund,
Als wollten sie den kühlen Wind besiegen.
Noch sind die Bäume grün und stark, nicht bunt.

Sie setzen sich auf einen großen Masten.
Die Kabel säumend, Punkte, Seit an Seit.
Die Konstruktion, sie spürt sie nicht, die Lasten.
Zum schnellen Abflug sind sie bald bereit.

Ich sehe sie die Formationen üben.
Das Fliegen ist so leicht und wie ein Spiel.
Das Auf und Ab, es wechselt wie in Schüben,
Noch ist das Ganze ohne jedes Ziel.

Am nächsten Tag, sie werden sich erheben,
Sie werden fliehen vor der kalten Hand
Des Winters fort in andres, warmes Leben,
Weit, weit hinaus in das Gelobte Land.
 

rosste

Mitglied
Hallo Walther,
ich bewundere sie auch, die zugvögel.
und du hast diese "Punkte, Seit an Seit" gut beschrieben.

"Sie werden fliehen"..."in das Gelobte Land" und kommen zum glück wieder zu uns, die das gelobte land auch suchen und noch nicht gefunden haben...

frohe weihnachten
 

Walther

Mitglied
Guten Abend, lb. rosste,

Zugvögel sind das Sinnbild für die Möglichkeit, der Unwirtlichkeit zu entfliehen. Zugleich ist die Flucht eine Notwendigkeit, um zu überleben.

Träume und Wünsche sind überlebensnotwendig. Das ist das Bild, das mir, als ich den Text zum erstem Mal aufschrieb, durch den Kopf ging.

Der Mensch ist ewig auf der Suche und eher selten mit dem zufrieden, was er vorfindet. Daher treibt es ihn auch hinaus in die Weite, dorthin, wo es besser sein soll, als da, wo er gerade ist.

Lieben Gruß und schöne Neujahrswünsche entbietet

der W.
 



 
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