Zusage

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NewDawnK

Mitglied
Hallo Vera-Lena,

Dein Gedicht gefällt mir, weil in diesen drei Bildern mit wenigen Worten sehr Wesentliches gesagt wird.

Einige Anmerkungen, die sich aus meiner Leseart ergeben:
Statt "Bäume" würden mir "Zweige" etwas besser gefallen, weil sie das Frühlingshafte noch zusätzlich unterstreichen würden. Bäume klingt in Verbindung mit dem "winterschwarz" m.E. etwas zu schwer für dieses Bild.
"überkantet" - was genau meinst Du damit?
"ein mögliches Morgen"
Das "möglich" schwächt die Aussagekraft der Zusage stark ab - der Frühling hält seine Zusagen bekanntlich immer ein, unabhängig davon, was wir in unseren Träumen daraus machen. Ich könnte mir vorstellen, dass das dritte Bild ohne das "möglich" an Tiefe gewinnt.

Schöne Grüße, NDK
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo NDK,

danke für Deine Antwort!

Ich wollte die "winterschwarzen Bäume" so schwer aussehen lassen, wie ich sie wirklich vor meinem Fenster sehe. Da ist überhaupt noch nichts Frühlingshaftes. Man muss schon ganz nahe dran gehen, bis man ein winziges Spitzchen Grün entdeckt an den Zweigenden. Dann wollte ich auch schon in der ersten Strophe die Weite andeuten, die sich ja durch die Größe der Bäume eher offenbart, als wenn man nur von Zweigen spricht.

Die "überkantete" Sonne ist eine Wortschöpfung von mir. Bevor der Text noch nicht mehr Leser gefunden hat, möchte ich den anderen Lesern nicht die eigene Phantasie nehmen, und deshalb dazu jetzt noch nichts erklären, das verstehst Du sicher.

Das "möglich" ist mir sehr wichtig. Einmal passt es vom Klang her in diese Strophe zum anderen bezieht es sich ja nicht auf den Frühling, sondern auf die Träume und Wünsche, die jemand hat, und die mit dem brennenden Rot der Sonne zu tun haben.

Der Text hat etwas Doppeltes. Einmal ist da das Geschehen in der Natur, zum anderen macht da ein Mensch einem anderen Menschen eine Zusage, nämlich, dass sich die Träume, weil so viel Raum da ist, wie in entlaubten Bäumen eben noch Raum ist, erfüllen könnten, möglicherweise.

So habe ich das gemeint.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Sonnenkreis

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

Dein Gedicht ist so schön; ich denke die meisten
Bilder erklären sich selber. Deshalb jetzt nur ein
Wort von mir zur "überkanteten Sonne":

Ich sehe da zwei Bilder vor mir:

Die Sonne, welche durch den Blick durch ein Fenster
gekantet wird. Sie scheint also in den Raum, ist aber
"noch" durch den Rahmen gekantet.

Gekantet heißt auch: Nicht rund. Rund ist für mich
ein Synonym für weich, sanft. Gekantet also demnach
etwas hart. Überkantet lese ich also als: Zu unsanft.

Aber im nachfolgenden Text wir dann gezeigt das Raum
ist; also auch Raum um die Sonne zu entkanten...

Dir von Herzen

Liebe Grüße;))
Sonnenkreis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Sonnenkreis,

ach, das freut mich ja sehr, dass Du diesem Wort "überkantet" im Kontext eine Bedeutung geben kannst. Ja, so kann man es verstehen und deuten,so wie Du es beschreibst, transportiert es den Inhalt, den ich meine.

Danke für Deine Antwort!

Dir ein schönes Wochende und einen launigen 1. April! ;)

Ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

Lonelysoul

Mitglied
Liebe Vera-Lena,

diese Form von Gedicht
bin ich von dir gar nicht gewöhnt. :)

Ein wunderschönes Gedicht,
gefällt mir ausgesprochen gut!

Herzliche Grüße

Lisa
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Lisa,

ja, ich wolte mich einmal mit meinen Möglickeitem etwas mehr auf die "Moderne" einstellen.

Es freut mich sehr, wenn Dir das Ergebnis zusagt.

Danke für Deine Rückmeldung! :)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 



 
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