Zuviel ist zuviel

Golden lugt die goldne Sonne
auf des Goldfischs goldnen Teich.
Golden fällt dein Haar, Yvonne,
golden, einem Engel gleich.

Golden liegt der Tau heut Morgen
auf der goldnen Blütenpracht.
In den Dolden, hold geborgen,
hör ich, wie dein Herz dir lacht.

Golden singt der Goldfink leise
aus dem goldnen Blätterdach
seine goldne Goldfinkweise
in dein gestrig Schlafgemach.

Und das Horn der goldnen Fähre,
die die goldnen Wellen quert,
tönt, wie wenn aus Gold es wäre.
Ährengold der Fährmann fährt.

Lenkt die goldne Fracht besonnen
in die goldne Bucht hinein,
und am Teich drei goldne Tonnen
laden mich zum Kotzen ein.

ja, das kenn ich. Der Sonntag nach der Sommernachtsfete. Alles viel zu hell, zu warm, zu viel. Der Teich als letzte Kotzbastion. Alles schon erlebt. Nur der Goldfisch wurde fetter.

Gruß Thomas

Muahahahahahahahahaha
Vielen dank lieber Gerd für dieses köstliche gedicht. zwar habe ich mich anfangs über die Golfische geärgert, weil man die nach einem halben Tag auf dieser Seite kaum mehr ertragen kann, aber hier wurden sie endlich mal passend eingesetzt.
Bis zur Pointe dachte ich: Jo sprachlich super, aber was zur Hölle soll das, die letzte Zeile aber haut gerade weil man die Sinnlosigkeit der Vorstrophen so im Kopf hat um so mehr rein.
Eine wunderbare Parodie auf die hochtrabende Elfenbeinturmlyrik.
Herr Kästner würde dir in die Arme fallen, ich tue es stellverstretend für ihn.
Danke sehr.
Gruß Marot

ha, ha, ha,

schmunzel, lach! Für mich führt gerade die letzte Zeile die edlen Wortgebilde auf den Boden der Tatsachen zurück. Goldig, dieses Werk!

lieber Gruß

maerchenhexe

Hallo Gerd

Für die Pointe erhältst Du von mir die Goldfischmedaille am Band zur Schärpe.

LG

Jürgen

Danke in die Runde.

Der Goldfisch schwimmt so lange im Brunnen, bis er bricht...
Vielleicht ist es das.
Mir geht es jedenfalls wieder besser (schade!), obwohl die Beiträge für eine Anthologie noch nicht reichen. Ich dachte, Otto schröbe noch mal was.
Und Jürgen: `Nen Orden habe ich schon. Den "Für nichts und wieder nichts". Aber zwei sind besser.

Kommt ein Goldfisch zum Tierarzt. Er sitzt auf dem Kopf seines Herrchens. Frag ihn der Tierarzt: "Was haben Sie sich denn da eingetreten?"

LG
GG

Da segle ich mit Dir dahin, dass mir bald Flügel wachsen.
Falle in Träume die mir eigentlich fremd sind, ja ich sehe Böcklins Toteninsel am Horizont ertrinken. Umschiffe goldene Bojen die das Wasser teilen und mich sanft tiefer und tiefer
vergolden. Und dann die Übergabe. igitt

Lg
Tom

und hier nur die "9" weil du mich geweckt hast.

Perfekt!

Lieber G.G.

Sehr goldig geschrieben, ich wäre allerdings auch in der letzten Zeile bei goldig geblieben.

" goldig wird mein Kotzen sein "

Gruß: Ecki

haha. traumhaft, wie du die überschwenglich-restalkoholischen begeisterungsschübe in die körperliche realität 'übergibst'....
könnt ich so schreiben!
gruß fabian

sehr geil!

Ich danke euch allen, die ihr mir mit goldener Schrift in mein Goldenes Buch geschrieben habt.

Die Tonne ist voll, uh uhuhuh
Gerd

Gerd,

ich verbeuge mich vor so viel Können!

Für mich ist das eine glatte 10, und die vergebe ich nur sehr selten.

Grüße von no-name.

Jesssas... lach tot -

goldgoldgoldgoldgoldgoldgold
bis der Magen Achtung grollt
goldgolgoldgoldgoldgoldgold
mirs Gedärm nach oben holt

auf die Brille ab ins Loch
mit dem Gold das überkocht
weil all das Gold hierhin gerotzt
bis man kotzt -

danke für diese schöne Lachnummer

LG, Rhea

Hallo Gerd

Mittlerweile frage ich mich, weshalb ich Dir nur neun Punkte gegeben habe. Das Gedicht ist schlichtweg perfekt.
(Wollte ich einfach noch loswerden.)

Gruss

Jürgen

Im Grunde ist es ja ein Simpelteil. Ich wundere mich über die Resonanz. Muss da wohl irgendwas berührt haben.
Aber, ich lass mich gerne bauchpinseln.
Gruß
Gerd

Lieber Gerd,

für mich liegt die Faszination Deiner Zeilen in der Art, wie Du mit Worten spielst, sie gezielt einsetzt und dann auch mit hintergründigem Witz reimst! Du schaffst es, alle drei Dinge nahezu perfekt miteinander zu verquicken - einfach klasse!

Immer noch beeindruckte Grüße von no-name.

Super, deine drei goldenen Tonnen haben mir den Büromorgen vergoldet!
Bitte weiter so!!
lachende Grüsse!
J.

Gut ist auch, dass es noch ein "o" in "Kotzen" gibt; dadurch erhaelt es ja doch noch so einen gewissen gold'nen Schimmer...

Gruss,
Rolf-Peter

Das ist allerdings wirklich ein tolles Stück, auf gekonnte Weise entlarvst du das Gold, das nicht glänzt, lieber Gerd.
Der radikale Schluß gefällt mir sehr gut.
Der (Stil(-Bruch mit dem Katzengold.
Klasse findet das Marlene