Zwei Knirpse hassen Ampeln

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Lisa König

Mitglied
Zwei Knirpse hassen Ampeln

von Lisa König

Auf dem Weg von Rostock nach Ribnitz-Damgarten setzte ich mich im Regionalzug auf einen Platz gleich hinter der Lok-Führer-Kabine.
Etwa eine halbe Stunde noch und dann empfängt mich meine Schwiegertochter oder mein Sohn. Ganz in Gedanken versunken und in Freude auf meinen Kursurlaub sah ich aus dem Fenster. Diese Besinnlichkeit sollte ein jähes Ende haben.
Zwei Knirpse stürmten an mir vorbei und drückten sich die Nasen an der Fensterscheibe zur Fahrerkabine platt.
„Cool – wie im Flugzeug“ rief einer begeistert.
Der Andere meinte: „Du darfst nicht mit den Schuhen auf die Sitze – hat deine Mutti gesagt!“
„Bin ich doch gar nicht.“ Wie zur Bestätigung sprang er `runter, um anschließend gleich wieder am Rand der Sitzpolster mit seinen Schuhen zu balancieren – immer den Blick durch das Fenster.

„Wie alt bist`n du?“ fragte der größere.
„7 und du?
„Ich werde 7.“
„Wann denn?“
„Im Winter.“
„Ich habe am 23. Mai Geburtstag gehabt.“

Wir fuhren in Rövershagen ein. Die Knirpse verschwanden.
Nicht lange! Die Nasen wieder ans Fenster und `rausgeschaut. Der Zug wartete auf das Grün der Ampel.
„Oh diese blöde Ampel“ meinte der kleine Blonde (7). „Ich hasse Ampeln!“
Darauf reagierte der 6-jährige Knirps: „Ich hasse noch mehr Ampeln.“

Nach einiger Wartezeit konnte die Bahn endlich weiterfahren.
„Bitte, bitte fahr über die Brücke“ – noch etwas lauter „bitte über die Brücke! – oh schade, ich hasse Ampeln!“

Nun wusste der Andere zu erzählen: „Du – in Berlin – weißt du – da gibt es eine Ampel, die ist nur 4 – äh nee 2, nee doch 4 Minuten lang grün. Stell dir mal vor – nur 4 Minuten – ich hasse Ampeln!“

Links neben dem Zug verläuft die B 105. In zur Bahn entgegen gesetzte Richtung fuhren Autos und andere Fahrzeuge.
Wieder flitzten die Zwei zur Fahrerkabine.
„Oh cool – ein Trecker!“
Ganz schnell liefen sie zurück zu ihren Müttern, um die Autos noch länger sehen zu können.

Ankunft Bahnhof Ribnitz-Damgarten West – Endstation.
Hier war dann leider endlich der Lärm vorbei.

Mein Sohn stand noch im Stau und das Schwiegertöchting konnte gerade wegen des Babys nicht weg. Kurzerhand entschied ich mich für ein Taxi. Nach einiger Zeit fragte ich den Fahrer: „Wissen sie, wie das Wetter am Wochenende werden soll?“
Antwort: „Jau.“
„Okay – Wetter ham wa also!“ stellte ich fest.
Antwort: „Jau – Wetter ham wa!“

Und was für eines!?

Ich liebe Wetter!
 

Lisa König

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Zwei Knirpse hassen Ampeln

von Lisa König

Auf dem Weg von Rostock nach Ribnitz-Damgarten setzte ich mich im Regionalzug auf einen Platz gleich hinter der Lok-Führer-Kabine.
Etwa eine halbe Stunde noch und dann empfängt mich meine Schwiegertochter oder mein Sohn. Ganz in Gedanken versunken und in Freude auf meinen Kursurlaub sah ich aus dem Fenster. Diese Besinnlichkeit sollte ein jähes Ende haben.
Zwei Knirpse stürmten an mir vorbei und drückten sich die Nasen an der Fensterscheibe zur Fahrerkabine platt.
„Cool – wie im Flugzeug“ rief einer begeistert.
Der Andere meinte: „Du darfst nicht mit den Schuhen auf die Sitze – hat deine Mutti gesagt!“
„Bin ich doch gar nicht.“ Wie zur Bestätigung sprang er `runter, um anschließend gleich wieder am Rand der Sitzpolster mit seinen Schuhen zu balancieren – immer den Blick durch das Fenster.

„Wie alt bist`n du?“ fragte der größere.
„7 und du?
„Ich werde 7.“
„Wann denn?“
„Im Winter.“
„Ich habe am 23. Mai Geburtstag gehabt.“

Wir fuhren in Rövershagen ein. Die Knirpse verschwanden.
Nicht lange! Die Nasen wieder ans Fenster und `rausgeschaut. Der Zug wartete auf das Grün der Ampel.
„Oh diese blöde Ampel“ meinte der kleine Blonde (7). „Ich hasse Ampeln!“
Darauf reagierte der 6-jährige Knirps: „Ich hasse noch mehr Ampeln.“

Nach einiger Wartezeit konnte die Bahn endlich weiterfahren.
„Bitte, bitte fahr über die Brücke“ – noch etwas lauter „bitte über die Brücke! – oh schade, ich hasse Ampeln!“

Nun wusste der Andere zu erzählen: „Du – in Berlin – weißt du – da gibt es eine Ampel, die ist nur 4 – äh nee 2, nee doch 4 Sekunden lang grün. Stell dir mal vor – nur 4 Sekunden – ich hasse Ampeln!“

Links neben dem Zug verläuft die B 105. In zur Bahn entgegen gesetzte Richtung fuhren Autos und andere Fahrzeuge.
Wieder flitzten die Zwei zur Fahrerkabine.
„Oh cool – ein Trecker!“
Ganz schnell liefen sie zurück zu ihren Müttern, um die Autos noch länger sehen zu können.

Ankunft Bahnhof Ribnitz-Damgarten West – Endstation.
Hier war dann leider endlich der Lärm vorbei.

Mein Sohn stand noch im Stau und das Schwiegertöchting konnte gerade wegen des Babys nicht weg. Kurzerhand entschied ich mich für ein Taxi. Nach einiger Zeit fragte ich den Fahrer: „Wissen sie, wie das Wetter am Wochenende werden soll?“
Antwort: „Jau.“
„Okay – Wetter ham wa also!“ stellte ich fest.
Antwort: „Jau – Wetter ham wa!“

Und was für eines!?

Ich liebe Wetter!
 

Lisa König

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Zwei Knirpse hassen Ampeln

von Lisa König

Auf dem Weg von Rostock nach Ribnitz-Damgarten setzte ich mich im Regionalzug auf einen Platz gleich hinter der Lok-Führer-Kabine.
Etwa eine halbe Stunde noch und dann empfängt mich meine Schwiegertochter oder mein Sohn. Ganz in Gedanken versunken und in Freude auf meinen Kurzurlaub sah ich aus dem Fenster. Diese Besinnlichkeit sollte ein jähes Ende haben.
Zwei Knirpse stürmten an mir vorbei und drückten sich die Nasen an der Fensterscheibe zur Fahrerkabine platt.
„Cool – wie im Flugzeug“ rief einer begeistert.
Der Andere meinte: „Du darfst nicht mit den Schuhen auf die Sitze – hat deine Mutti gesagt!“
„Bin ich doch gar nicht.“ Wie zur Bestätigung sprang er `runter, um anschließend gleich wieder am Rand der Sitzpolster mit seinen Schuhen zu balancieren – immer den Blick durch das Fenster.

„Wie alt bist`n du?“ fragte der größere.
„7 und du?
„Ich werde 7.“
„Wann denn?“
„Im Winter.“
„Ich habe am 23. Mai Geburtstag gehabt.“

Wir fuhren in Rövershagen ein. Die Knirpse verschwanden.
Nicht lange! Die Nasen wieder ans Fenster und `rausgeschaut. Der Zug wartete auf das Grün der Ampel.
„Oh diese blöde Ampel“ meinte der kleine Blonde (7). „Ich hasse Ampeln!“
Darauf reagierte der 6-jährige Knirps: „Ich hasse noch mehr Ampeln.“

Nach einiger Wartezeit konnte die Bahn endlich weiterfahren.
„Bitte, bitte fahr über die Brücke“ – noch etwas lauter „bitte über die Brücke! – oh schade, ich hasse Ampeln!“

Nun wusste der Andere zu erzählen: „Du – in Berlin – weißt du – da gibt es eine Ampel, die ist nur 4 – äh nee 2, nee doch 4 Sekunden lang grün. Stell dir mal vor – nur 4 Sekunden – ich hasse Ampeln!“

Links neben dem Zug verläuft die B 105. In zur Bahn entgegen gesetzte Richtung fuhren Autos und andere Fahrzeuge.
Wieder flitzten die Zwei zur Fahrerkabine.
„Oh cool – ein Trecker!“
Ganz schnell liefen sie zurück zu ihren Müttern, um die Autos noch länger sehen zu können.

Ankunft Bahnhof Ribnitz-Damgarten West – Endstation.
Hier war dann leider endlich der Lärm vorbei.

Mein Sohn stand noch im Stau und das Schwiegertöchting konnte gerade wegen des Babys nicht weg. Kurzerhand entschied ich mich für ein Taxi. Nach einiger Zeit fragte ich den Fahrer: „Wissen sie, wie das Wetter am Wochenende werden soll?“
Antwort: „Jau.“
„Okay – Wetter ham wa also!“ stellte ich fest.
Antwort: „Jau – Wetter ham wa!“

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