Zwei Welten

Der Denker

Mitglied
Zwei Welten trafen aufeinander:
Die eine groß und hell.
Voll Sonne und voll Leben
Und diese lebten schnell.

Die andere war kleiner
Und düster, fast wie tot.
Doch tief im Innern glühte sie
Ganz leidenschaftlich rot.

Von Ferne sah man zweifellos,
verschied'ner ging es kaum.
Licht und Schatten, Tod und Leben
Auf allerengstem Raum.

Doch schärfte man den Blick
Und sah genauer hin:
Glichen sie sich nicht,
ganz tief, dort innen drin?

Der Aufprall war so mächtig,
titanisch, gigantisch, enorm.
Das Inn're kochte drastisch
Und wandelte die Form.

So hieß es wohl auf Düsterwelt,
Als beide sich nun trafen.
Doch Lichtwelt schien es fast,
Als würde diese schlafen.

Dort merkte man den Aufprall kaum.
Ein leises, schwaches Summen.
So unsichtbar, ganz zart und fein.
Bald würde es verstummen.

Da trennten sich die Welten wieder.
Die eine ging nach dort.
Die andere in diese Richtung,
Bald waren beide fort.

Auf Düsterwelt wurd' nie vergessen,
Der Vorfall kolossal.
Nachdem die Welt in Chaos jetzt,
Nun hatten sie die Wahl?

Jedoch auf Lichtwelt war es so,
Dass alles längst vergessen.
Sie traf auf eine andre Welt.
Mit der konnt' sie sich messen.
 
W

willow

Gast
Hallo lieber dede,

also, das Gedicht ist einfach klasse...wirklich eine tolle Idee konsequent umgesetzt und auch sprachlich super. Vor allem ist das Bild für mich neu... geschickt finde ich diese Doppeldeutigkeit... Welten prallen auf einander.

Wie fürchterlich für die dunkle Welt... ein Chaos, in das die Lichtwelt sie stürzte... und all dies, ohne eine Spur auf der Lichtwelt zu hinterlassen....

Vielleicht hat das Ganze aber doch ein Gutes gehabt... die Düsterwelt hat sich gewandelt... vielleicht nach einer groben Chaosbeseitigung zu einer kleinen Lichtwelt?

Schön, dich mal wieder zu lesen...


*knuddel*

willow
(die sich die Frage nach DE nur ganz mühsam verkneift)
 
A

Andre Marto

Gast
Bilder...........

Hallo Denker,

Dein denken hat sich gelohnt :)
du zeichnest "Epos"hafte-Bilder
Titanisch,
Gigantisch,
riesig........mir gefällt es.

Andre
 

Eberhard

Mitglied
Wunderschön

Hi Dede,

ich höre mir gerade eine Enya CD an und.... schließ ich meine Augen, tauchen deine Zeilen darin auf....mystische Grüße
 

Criss Jordan

Mitglied
Hallo Denker

Dein Gedicht ist wirklich klasse, fantastische Bilder, die einen berühren und nicht mehr loslassen.
Es ist fast sogar etwas bedrückend, wie vieldeutig deine Geschichte ist... Mir tut die Dunkelwelt leid, die so einen gigantischen Aufprall erlebte und nun mit dem Chaos allein fertig werden muss... Und die Lichtwelt tut mir leid, weil sie so etwas Gigantisches wie diesen Aufprall nie ERLEBEN wird, sie lichtet einfach darüber hinweg. Beide sind zu bedauern...und doch wird nur eine davon ewig Probleme haben damit...es ist immer nur einer, der leidet bei soetwas...

Ups, jetzt werd ich melancholisch... Danke dafür, Denker

Criss
 

Der Denker

Mitglied
@Willow: Ja, ich sehe das alles ganz ähnlich wie du, was deine Interpretation angeht und es wäre sehr schön, wenn sich deine Theorie von der Wandlung zur Lichtwelt bewahrheiten würde. :( Ich fänds auch klasse, wenn ich wieder öfter schreiben würde. Vielleicht bekomme ich ja mal irgendwann das Konzept von Dark Eyes auf die Reihe und in der Zwischenzeit, packt mich vielleicht des Dichters Wahnsinn und ich bilde mir mal wieder ein, dichten zu können und produziere sowas hier. :p

@Andre: Schön, wenn du das so siehst. Nicht immer kommt bei meinem Nachdenken etwas heraus, geschweige denn etwas Gutes und Sinnvolles. Freut mich auch, dass es dir gefällt. Wobei ich sicher nicht diese Begriffe gewählt hätte, um das Gedicht zu beschreiben. (Siehe @all) ;)

@Eb: Interessant. Die Verse haben scheinbar teilweise eine Wirkung, mit der ich beim besten Willen nicht gerechnet habe...

@Criss: Dass es so berühren kann, nach allem, was ich darüber dachte, überrascht mich ehrlich und freut mich natürlich gleich umso mehr. Aus der Sicht der Lichtwelt das so zu sehen, wie du es hier tust, war mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Komisch, was...?
Bitte, Criss. Tu ich immer wieder gerne, wenn es in meiner Macht steht - was vermutlich nicht allzu häufig geschiet.


nochmal @all: Hört mal... bzw. lest mal. Wie kommt es, dass ihr an meinen Texten noch nie etwas kritisiert habt? Oder hab ich das verdrängt? Wie soll ich mich verbessern, wenn ihr mir meine Fehler nicht aufzeigt? Und ich geh jetzt mal davon aus, dass ich Fehler mache, oder bin ich Gott? :D
Übrigens, ich spreche natürlich von konstruktiver Kritik, nicht dass ihr euch jetzt Sprüche ausdenkt wie: "Alles Mist." ;)

Ganz liebe Grüße an die wenigen Leser, die ich da draußen habe. :)
dede
 

Eberhard

Mitglied
tsts

Keine Sorge Dede, auch Gott macht Fehler!
Aber mal ernsthaft, wenn etwas gut ausgedrückt wurde, schlüssig ist und über ein gewisses Versmaß besitzt ist prinzipiell nichts auszusetzen..:D
Meint Tip: schreib doch mal was schlechtes, dann können wir auch kritisieren ;)

cu im chat.....
 
W

willow

Gast
Hallo, du Gott der Dichter und Denker,

ich schließe mich Eb an, in seiner Bitte, uns doch was schlechtes zu liefern, wenn du unbedingt Kritik haben willst... nein, mal im Ernst:

Deine Sachen sind meist so, wie sie da stehen, ziemlich perfekt... was das Versmaß angeht zumindest... was den Inhalt angeht, so gefällts mir eben... es ist neu und häufig originell... also, nix auszusetzten...

Aber warte, bis du DE mal fertig hast, dann... dann komme ich beim Kritisieren sicher noch gaaaaaanz groß raus... :D...


*üknüddelü*

willow
 



 
Oben Unten