Zwei andere

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S

Sandra

Gast
Das ist einfach wunderbar! Die Aussage so einfach und so stark. Anhand eines einzelnen Bildes eine Geschichte, eine Liebe beschreiben, das ist Kunst!!
Im Wenigen schreiben und im Großen fühlen. Ich ackere so sehr daran und du machst es einfach...:)

so sehr gelungen...

Sandra
 
danke sandra, wie du siehst, ist das gedicht schon etwas älter und ähnelt eher nicht mehr dem, was ich so in den letzten zeiten geschrieben hab.
ich hab es einfach mal reingestellt und wollte abwarten, was geschieht.
und ich finde, dass sich dein geschriebenes weder mühsam liest, so als hättest du geackert, noch dass es dir selst an ausdrucksstarken bildern fehlt, sandra.
freut mich, dass es gefällt.
 
I

inken

Gast
Gefällt mir sehr gut, liebe Löwin

Vieles hat Sandra schon benannt - Schönheit und Einfachheit des Gedankens berühren mich.
Die Wiederholungen wirken auf mich sehr erfrischend und unkonventionell. Danke, fürs Lesen dürfen.

Liebe Grüße inken
 

Inu

Mitglied
Hallo Freifrau

Ich muss zugeben, Dein Gedicht verführt erstmal zu Bewunderung. Die äußere Form ist sehr klar und schön.
Aber beim Nachdenken, kamen mir gleich Einwände.
Es ist doch ein sehr bemühtes, manieriertes, auch unwahres Gedicht: denn 'ihre' Hände sind nicht andere geworden, im Kopf, in der Seele ist sie eine andere geworden durch die Liebe. Das, was Du den Händen zuschreibst, können Hände niemals leisten.
meine Hände
sind zwei andere
als sie waren

[blue]träumend[/blue]
zu ihrer Zeitempfinde ich als Phrase, denn Hände - von sich aus träumend k ö n n e n sie nicht sein. Oder träumen sie etwa stellvertretend für die Seele;)
zwei andere
seitdem sie
dich berührten

seitdem sie
dich berührten
ist ihnen
das [blue]Unermessliche[/blue]
auferlegt ist mir zu pathetisch
alles zu halten
[blue]und alles zu sein[/blue] Auch das scheint mir ein ziemlich absurder Gedanke, Hände - perifere Gliedmaßen und nur im Zusammenspiel mit dem Geist, dem Willen brauchbar, denen teilst Du nun die Aufgabe zu, das Wichtigste in dieser Liebe, nämlich ALLES zu sein. Alles sein, das können Hände ( also Werkzeuge) nie und nimmer. Somit wäre Deine Pointe nicht stimmig.


Also für mich passt die Sache mit den Händen so nicht. Trotzdem... vom Klang und der Form her ist das Gedicht okay. Für meine Begriffe macht es aber gedanklich zu hohe Saltos.

Einen schönen Feiertag wünsch ich Dir
Inu
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Inu,

ich denke, die Hände, die ja Tatwerkzeuge sind,
stehen hier stellvertretend fürs Tun, fürs Handeln.
"Träumend zu ihrer Zeit" = der Mensch wünscht etwas,
träumt davon, ihm fehlt jedoch die Möglichkeit
es zu verwirklichen.
"Zwei andere, seit dem sie dich berührten"= der Mensch
träumt nicht mehr, er tut wieder etwas, er liebt, er handelt
also, er ist anders als der Träumende.
"Seit dem sie dich berührten ist ihnen das Unermessliche
auferlegt" = der Mensch der liebt hat eine große Aufgabe,
denn das was da auf ihn zu kommt, kann er noch nicht
ermessen, etwas Großes steht an.
"alles zu halten und alles zu sein" = man muß sich bemühen
um das, was einem ein Alles ist zu halten und sich bemühen
dieses Alles für den anderen zu sein.

So habe ich es in etwa verstanden.
Übrigens gefällt mir dieses Gedicht ausgezeichnet!!!

Liebe Grüße
von Klopfstock ;)
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

gefällt mir im Grunde doch sehr.
Ich selbst bin auch sehr "händebezogen", sie sind, wie hier auch zu lesen, wie zwei kleine Kameras.*smile*
Nur das sie Gefühl festhalten.
Ja, kann ich nachvollziehen, das sie nicht mehr die sind, die sie vorher waren.

Nur paar Gednaken mitten drin...nur mal so..

lG
Stoffel

Zwei andere

meine Hände
sind zwei andere
als sie waren

vor deiner Zeit

träumend
zu ihrer Zeit

zwei andere
seitdem sie
dich berührten

ist ihnen
Unermessliches
hineingelegt

alles zu halten
und alles zu sein
 
K

kleiner zwerg

Gast
An Frau Löwin,
zu Anfang möcht ich gleich mal sagen, daß mir dein Werk gut gefällt. Die einzelnen Komentare machen jedoch deutlich, wie unterschiedlich es gelesen werden kann.
Um noch eine Variante ergänzen, wird es vielleicht mein Gedankengang.
[blue]andere zu ihrer Zeit[/blue]
ihrer Zeit kann heißen, zur zeit der anderen Person, also SIE oder gemeint als Plural, die Zeit der Anderen.

[blue]ist ihnen das Unermessliche auferlegt
alles zu halten
alles zu sein[/blue]

auferlegt ist für meine Begriffe negativ besetzt. D.h. für mich nicht unbedingt eine Beschreibung einer Liebe, wie sie Sandra gelesen hat.
Für mich bedeutet dieser Schluß, daß mit der Veränderung der Situation eine große Verantwortung, die noch nicht überschaubar ist, in deine Hände gelegt wird. Die Erwartung an dich gerichtet ist, alles zu sein und zu halten (ähnlich einem Versprechen). Dies nimmt den Händen die Möglichkeit des Träumens, sie müssen von nun an wachsam und verantortungsvoll sein.
Dieses Gedicht birgt also eher ein unbehagliches Gefühl,zumindest für mich nachdem ich es ein paar mal gelesen habe. Vielleicht vermittelt es sogar die Angst vor Verantwortung.
Ein schönes Beispiel, wie unterschiedlich gelesen und empfunden wird. Wobei es für den Autor klar sein sollte, ob er diesen Freiraum des Interpretierens bewußt läßt, oder ob er er sich wünscht eindeutig verstanden zu werden.
Ob so oder so, Freifrau, mir hats gefallen :)
lg Miri
 



 
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