Zwiegespräch mit der Schwester

Arkona

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Heute sitze ich im Bus und fahre die Strecke, die ich schon tausendmal gefahren bin und denke an dich...
Ach, wie ich dich gerade vermisse! Du bist vor Jahren ins schöne Saarland gezogen, weil der Mann, den du liebst dort aufgewachsen ist, und weil ihr es in Berlin nicht mehr ausgehalten habt.
Ich fahre vorbei an der Kaufhalle, in der unser Vater einige Jahre der Chef war, weißt du noch? Die Kollegen mochten dich, die Stimmungskanone, besonders gut leiden.

Ja, Schwesterlein, du hast recht. Ich war damals gerade 18 Jahre jung und verliebt bis über beide Ohren. Was, schon 30 Jahre ist das her? Wie die Zeit vergeht, Schwesterherz. Ich wünschte du wärst jetzt hier mit mir im Bus. Wir könnten mal gemeinsam Papas Grab besuchen und alte Geschichten auskramen.

Ja, ich weiß! Du hast keine Zeit, aber irgendwann werden wir das nachholen...

Jetzt steigt gerade die Frau von Bobby Böhlke ein. Was, du kennst Bobby Böhlke nicht? Das war ein bekannter Komiker in der DDR, erinnerst du dich nicht?

Bahnhof Schöneweide! Ich muß aussteigen. Nun wird auch hier so ein riesiges Einkaufszentrum gebaut.Nein, mir gefallen die neuen Konsumtempel auch nicht, aber es ist halt zeitgemäß.

Die Sonne scheint gerade und wir könnten in eines der gemütlichen Cafe's gehen, die hier jetzt überall neu entstanden sind.

Irgendwann, na klar...
Wir können ja mal wieder telefonieren! Bleib gesund! Ja, ich hab' dich auch lieb.
 



 
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