Zwischenstopp

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lester

Mitglied
Und nächster Halt schon Feuersee,
dort ist kein Ausklang, kein Begreifen,
nur Übergang und Rückkehr nie,
die Träume ziehn dort ihre Bahnen,
und Heimat wird, soweit ich seh.

Und auch Passagen, jene Gänge,
an deren Mauern Namen stehn,
schwer nur zu lesen nach den Jahren,
verwittert braun, ein Nochmalsehn
von Wasgewesen, Wasmitwem.

Heut nur Flaneur und nur ein Ziel,
die Zeile dort noch abzuwandern,
was steht dafür, und dann, wieviel
fürs Ehedem, und fürs Verwundern,
der nächste Halt wär Feuersee.
 

Tula

Mitglied
Hallo
Endlich mal wieder eins, das wirklich mitreißt, auf Stimmung setzt und ohne experimentelle Wortgebilde auskommt.

Die Reime auf -stehn und -sehn und -see und seh könnte man rausbügeln (als ungereimtes, wenn schon, denn schon).

Sehr gern gelesen

Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 19679

Gast
Hallo lester,
Dein Gedicht berührt mich stark, ich kenne diese Stimmung, das Aufsuchen früherer Orte, eine Art der Selbstvergewisserung, Abgleich innerer Bilder, von Erinnerungen - das einzufangen ist Dir gelungen.
Gruß, Monika
 



 
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