allein

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Inu

Mitglied
Hallo Lonelysoul

Wäre das Bild nicht klarer so:


Der Himmel
senkt sich
umarmt
das Meer

oder:

Das Meer
hebt sich
umarmt
den Himmel

rotgoldene
Wolkenfahnen
verglühen
steinstill

mich friert

allein


Liebe Grüße
Inu
 

Lonelysoul

Mitglied
Liebe Inu,

gute Frage...

ich bin grad am überlegen
aber irgendwie finde ich beide richtig,
kann mich aber auch irren!
Vielleicht meldet sich noch jemand
zu Wort, mal schauen.
Aufjedenfall herzlichen Dank für deine
Vorschläge die mir sehr gut gefallen.

Liebe Grüße

Lisa
 
D

dockanay

Gast
liebe lisa,

der himmel liegt erkrankt im bett und das meer beugt sich über ihn, ich kann das sehen, das ist also gut möglich... ich würde, meines erachtens, das original nicht verändern...

lg dockanay
 
S

Sandra

Gast
Hallo Lisa,

ich habe dein Gedicht jetzt mehrmals gelesen. Es trägt deine typische Note, was heißen soll, es hat mir sehr gut gefallen.
Satzstruktur und Zeilenumbruch halte ich für sehr akzentuiert. Das 'allein' als letzte Zeile lässt uns ebenfalls ein 'allein' fühlen und nachempfinden. Es steht dort wunderschön und einsam ;), wie es sein muss.
Dennoch würde ich gerne Inus Vorschlag aufnehmen und ihn auch bestätigen. Folgende Version wäre stimmiger:

Der Himmel
senkt sich
umarmt
das Meer


Das Bild des Meeres, welches sich senkt ist m.E. nicht stimmig. Durch das Untergehen oder Senken der Sonne am Himmel (Wolkenfahnen verglühen) entsteht ein anderer visueller Eindruck. Das Glühen erscheint mir, ebenfalls wie ein Sterben oder ein Vergehen. (Deshalb auch Sonnenuntergang.) Dieses Gefühl ist aber nicht dem Himmel anhaftend, sondern der Absatz soll auf das Gefühl und die Stimmung der Prot. einstimmen und dorthin leiten. Somit ist nicht der Himmel erkrankt. Er agiert als leitende Metapher, die zum pointierten Ende hinüber führt und darauf einstimmt. Das gelingt jedoch nicht, wenn eine Unstimmigkeit im ersten Absatz den Leser stutzen oder gar zu fest an diesem Bild haften lässt.


Das Meer
hebt sich
umarmt
den Himmel

Dies ist auch ein schöner Vorschlag von Inu. Da man die Bewegung vom Meer sehr bildlich vor Augen hat. Allerdings findet sich hier keine Überleitung zum Sonnenuntergang oder zu dem letzten Glühen. Das Meer ist Hauptakteur und bringt aus diesem Grund eine gewisse Unruhe in das Geschehen (Wut, Uneins mit sich sein etc.) und leitet somit auch nicht das Gefühl der Einsamkeit ein.

Kurz stieß ich mich an 'ich friere'. Stand es doch im Gegensatz zu dem Glühen zuvor. Doch ich lese dich lange genug, um zu wissen, wie gerne du mit (scheinbaren) Widersprüchen arbeitest. Und 'das Frieren' passt hier auch wunderbar. Es brauchte nur kurz bis ich dahin kam, doch die Zeit gab mir deine Leerzeile und die Lust, die ich so oft bei deinen Gedichten empfinden, nochmals zu lesen.

LG
Sandra
 

Lonelysoul

Mitglied
Liebe Sandra,

nach diesen ausführlichen Kommentar,
für den ich mich aufs herzlichste
bedanken möchte, entscheide ich mich
doch für Inus ersten Vorschlag und
ändere mein Gedicht auf diesen.
An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank
liebe Inu. :)

Lieben Gruß

Lisa

PS: Es freut mich immer sehr dich hier
bei mir zu lesen. DANKE :)
 



 
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