allüberall

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S

samuel

Gast
allüberall


lange, braune, kuttenähnliche gewänder, barfuß unter düsterem himmel, nur wenig licht, auf unübersehbar großem, bis zu den horizonten reichendem, gewölbtem und wie mit pflugfurchen versehenem feld die menschen, eingespannt in lederriemen, die ein paar meter lang sind; an ihren enden ziehen sie ihre särge mit sich, so immer weiter über das feld, vielleicht singend; manchmal bleiben sie stehen, setzen sich, landstreicher eben; ihre bewegungen sind langsam, sie reden nicht viel, der dialog kurz und nur träge fließend

- jetzt ist meine tochter tot
- ich nehme sie und lege sie zu den anderen

er nimmt sie, trägt sie zum sarg, legt sie auf die erde neben den sarg, öffnet den sargdeckel, nimmt die tochter auf und legt sie in den sarg

- zu meinem vater und meiner mutter

er schließt den sargdeckel, geht langsam, geht langsam, in den schultern gebeugt, wieder nach vorn, die lederriemen straffen sich, er geht langsam weiter, zieht, der sarg schleift über die erde; vielleicht singend

zur selben zeit ähnliches, in verschiedenen phasen sich befindend, allüberall auf dem feld
 
P

Papyrus

Gast
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also ich weiß nicht,

ob das der beste text ist,
den ich hier jemals gelesen habe,

bravur,
ein glanzwerk!

wirklich


das war mein erster eindruck

jetzt legt sich die euphorie schon ein wenig,


nichtsdestotrotz war ich sehr verblüfft


"landstreicher eben" stört mich ein wenig...

wer weiß


willkommen in der leselupe!
 



 
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