am strand

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rosste

Mitglied
am strand

unzählige schildkröten wandern dir entgegen
du stoppst, nimmst einen schluck
dann trägst du das kreuzschiff
noch einmal zurück vor die insel
sambale tanzen tut gut

du baust dir ein zelt aus den säcken
aus tüten und hosen
liegst da wie ein seehund
und möwen werfen ihre winde

dein schlaf streichelt singend die wellen
dein atem schreibt briefe
dort, am anderen ende der welt
warten frauen und zweige
auf eine neue melodie

ich lege meine sehnsucht
zu deinen schulterblättern
so leise, dass nur der mond davon hört
 

rosste

Mitglied
danke otto,
auch für den tipp.

schulterblätter und schlüsselbeine sollten viel öfter in gedichten auftreten :)
 

ENachtigall

Mitglied
Hast recht mit den Schulterschlüsseln und Blätterbeinen ;-), rosste.

Dein Gedicht strandet in der Fantasie seiner Leser wie eine maritime Fatamorgana. Mir hat das sehr gefallen!

Grüße von Elke
 

rosste

Mitglied
danke elke,
die norweger nennen übrigens folgendes eine "fatamorgana": bei kaltem, klaren wetter, im januar z.b., scheinen die schiffe und fähren in der ferne ein paar meter über dem meeresspiegel zu "fliegen". diese optische täuschung entsteht durch unterschiedliche lichtbrechung an den unterschiedlich kalten luftschichten über dem wasser. eine art ersatz für die fatamorgana in der sandwüste. oder war das wüste meer mit seiner fatamorgana ursprünglich? ich weiß es nicht und bin froh, es nicht zu wissen.

lg
 



 
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