Hallo whitepaper (auch ein Song von Elemt of Crime, den ich sehr mag)
ebenfalls von links nach rechts und von unten bis oben meinen herzlichen Dank!
Ja, die Signatur ist von mir.
Viele Grüße, A.D.
Hallo Trainee,
deine Fragen, deine Einwände sind berechtig - nicht nur weil sie auch an anderen Orten kamen. Deshalb erlaube mir bitte, dass ich gleiche Antwort gebe:
"heimsuchen" ist von seiner ursprünglichen Bedeutung ein neutraler Begriff (zu Hause aufsuchen...)....wird aber...das ist richtig...in der Regel negativ besetzt (von einer schweren Krankheit heimgesucht...)...kann aber auch positiv besetzt werden...z.B. "von Liebe heimgesucht"...was so viel bedeutet wie "von der Liebe übermannt, überfallen, überwältigt, ergriffen...) - der eigentlich negative Aspekt dabei ist also der, dass es den/die/das Heimgesuchte/n unvorbereitet, überraschend trifft...ohne jede Einladung.
Es kommt also darauf an welche Geschichte man um meinen Text spinnt - nach der eigentlichen...nach meiner Intention...macht heimsuchen Sinn..denn - und nun komme ich zu den anderen Begriffen:
"vergraben"...wann vergräbt man sich (selbst)?...eine Möglichkeit wäre z.B. bei einer schweren Krankheit. Sie vergisst für einen Moment die Stunde, die ihr schlägt (vergaß den Ruf des Glockenschlages - und alles was an Zeit sich um sie rankte) - "rankte" (schlängeln)...das Ende ihrer Zeit schlängelt um sie herum.
Sie vergräbt sich und flüchtet in den Brief (den sie vielleicht nicht zum ersten Mal liest).
Kindbett eines Tages - könnte dafür stehen, dass sie jeden neuen Tag als Geschenk betrachtet...jungfräulich...unvoreingenommen...naiv...kindlich.
Sie lehnt sich an einen Baum an - der Baum steht für das Leben. Sie lehnt sich also am Leben an - versunken in seinen Zeilen...gibt es ihr Halt.
...dafür spricht: Die Heiterkeit in seinen Zeilen. Es ist ein aufmunternder Brief...einer...der an die schönen Dinge...an eine alte Liebe erinnert - ohne jedoch für eine Fortsetzung dieser Liebe zu werben...deshalb auch "nur etwas wie Liebe. Es ist ist eben die Kunst des Ly-D Hoffnung zu schenken...ohne falsche Hoffnungen zu machen.
Jetzt zum eigentlichen Punkt, den Ort, die Orte heimsuchen: In ihrer Situation kann sie die Orte nicht auf geordnetem Wege aufsuchen/besuchen...im Sinne von einer Einladung folgend...oder einer Reise planend - sie kann aber gedanklich dort einfallen...über alle Grenzen hinweg. Es ist auch nicht per se das Zuhause eines anderen, oder ihres - erst in Verbindung mit alten Geschichten werden diese Orte zum gemeinsamen Heim vom Ly-I und dem LY-D
Ich hoffe, dass ich das Knäuel ein wenig entwirren konnte. Vielleicht noch ganz allgemein: Wenn ich im ungebundenen Vers schreibe, dann ist mir die Bedeutung jedes einzelnen Wortes umso wichtiger. Nicht immer gelingt es mir meine Gedanken auch so zu transportieren...dass sie 1:1 ankommen, aber das muss auch gar nicht sein. Schön ist...wenn irgendwelche Bilder ankommen...ganz gleich welche Geschichte daraus entsteht.
Viele Grüße, A.D