angstneurosen

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DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo georg, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq

Klasse Text! Nach dem Lesen geht niemand mehr freiwillig zum Zahnarzt!

Bitte noch einmal die Rechtschreibung und Zeichensetzung der wörtlichen Rede korrigieren.


Viele Grüße von DocSchneider

Redakteur in diesem Forum
 

Lord Nelson

Mitglied
Hallo georg,

viele Passagen in deiner Geschichte gefallen mir ausgesprochen gut. Auch den Schluss finde ich klasse - statt der erwarteten Entwarnung stellten sich die Ängste als berechtigt heraus! Allerdings ist sie unzumutbar lang. Etliche “Nebenhandlungen” wären für die eigentliche Story entbehrlich und halten beim Lesen nur auf. Andere Beschreibungen wirken langatmig und verwässern die beklemmende Atmosphäre, statt sie zu verstärken.

Der Text enthält sehr viele kleine Schlamperfehler, die du bei sorgfältigem Durchlesen sicherlich auch selbst aufspüren kannst. Nur einige davon habe ich markiert. Passagen, die mir besonders gut gefielen, habe ich unterstrichen. Sind übrigens ziemlich viele. Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund, weshalb du die Gedanken der Protagonisten in Klammern schreibst?

Viele Grüße
Lord Nelson

als fürchte er, seine Khakihose könnte [blue]sich[/blue] jeden Augenblick in [blue](an?)[/blue] der Naht [red][strike]sich[/strike][/red] entzweien.
Die Situation überforderte ihn, sein Hals schnürte sich zu einem Nadelöhr. Frank stieß kurze Hustlaute [red][strike]von sich[/strike][/red] [blue]aus[/blue] (oder: gab ... von sich), die rechte Hand verkrampfte.
Der Anfall, es [red][strike]beginnt[/strike][/red] [blue]begann[/blue] wieder.
Beide Kinder brachen in schallendes Gelächter [blue]aus[/blue].
Die Zahnarztvisite, die ihn alljährlich zwingt, den Mund aufzureißen und die Zunge auf Befehl auszustrecken, ist einer der ausgeprägtesten Angststörungen in Franks Repertoire. [blue]Wieso in diesem Abschnitt auf einmal wieder Präsens? Die Zeiten wechseln häufig.[/blue]

Die alte Lady lenkt beschämend [blue](passt hier nicht, "beschämt" auch nicht)[/blue] ihren Blick in die Wolken,
»Der Doktor wartet auf dich, du [red][strike]Teufels Braten[/strike][/red] [blue]Teufelsbraten[/blue]« fauchte die Alte.
Das Mädchen sprang schlagartig vom Stuhl [blue]Komma[/blue] schnappte ihr[blue]e[/blue] schwarze Tasche und humpelte hinaus.
und hob ihr[red][strike]en[/strike][/red] Kinn.
Frank nahm eine der Zeitschriften vom Stap[red][strike]p[/strike][/red]el [red]und vertiefte sich atmete durch.???[/red]
den [red]ewig niemals endenden[/red] zehn Meter[blue]n[/blue] des Wartezimmers mitten [red]in Frankfurter Großstadt[/red] an einem Donnerstag Vormittag.
Ihm [red][strike]viel[/strike][/red] [blue]fiel[/blue] augenblicklich ein,
Je näher am Glas desto klarer[red]e[/red] das Bild.
»Die letze Tür, bitte! Der Doktor erwartet Sie« sagte [red][strike]Sie[/strike][/red], [blue]sie[/blue]
Male[red]r[/red]reien glitten an ihm vorbei.
Die Farben schillern, der Manschettenknopf saugt das von der Decke ausgestrahlte Licht auf und reflektiert es in schönstem Gold wieder zurück, direkt in die Pupille von Franks Auge. Frank muss kurz blinzeln, während er gleichzeitig die Hand zum Doktor streckt. Als die kräftige Hand die seine umklammert und fest zusammenpresst, fällt Frank ein kleiner Tropfen Blut auf dem Kittelärmel auf.
Frank trat durch die Türschwelle [blue]Komma[/blue] so vorsichtig, als könnte diese unter Ihm ein[blue]en[/blue] Mechanismus auslösen und eine Messersschneide würde mit einem Wisch seinen Körper zerteilen und der Doktor [red]lässt[/red] [blue]ließe[/blue] ihn sofort ohne Behandlung im Schacht, welcher zum Verbrennungsofen führt [blue]Komma[/blue] verschwinden
.


»Bring es an die Rezeption, die wissen schon« sagte der Doktor mit einem leichten Lächeln.
(Was wissen Sie denn, dachte Frank, vielleicht dass das Mädchen bereits nach unten befördert worden ist und man die Sachen durchwü[blue]h[/blue][red]l[/red]len sollte und diese ebenfalls dann entsorgen). Frank war gelähmt. Sein Puls raste.
Dr. Gold ist sich bewusst, dass Frank ein sogenanntern Angstpatient ist. So nennt man diese unter den Ärzten. Ein Patient welcher außerordentliche Angst vor Zahnärzten [blue]Komma[/blue] oder einfach ausgedrückt eine Phobie hat. Der Doktor weiß, dass Frank eine andere Behandlung benötigt als andere seiner Patienten. Dr. Gold muss die Vertrauensbasis zwischen Frank und [blue]sich[/blue] [red]ihm[/red] stärken bevor er sich an seine Zähne wagt.
schönes Täuschungsmanöver!

»Fein, Herr Ditrich. Was kann ich heute für [red]sie[/red] [blue]Sie[/blue] tun, haben [red]sie[/red] [blue]Sie[/blue] irgendwelche Beschwerden?«
Frank richtet seinen Blick auf die Assistentin [blue]Komma[/blue] die direkt hinter dem Doktor steht und neugierig ihren Blick auf Franks Mund gerichtet häl[red]l[/red]t.
Und vor allem dem ständigen Edelstahl im inneren seines Mundes ausgesetzt, ist ein Gedanke, der bereits jetzt Schmerzen bereitet.
»Keine Beschwerden« erwidert der Patient
.
Unweigerlich wandert Franks Blick auf das Instrumententischchen links von ihm. All die spitzen, fein säuberlich angeordneten Foltergeräte, die aussehen wie Mistgabeln eines aus Münchhausen Märchengeschichten Liliputaner Menschen. Zangen mit geöffnet Mäulern, die darauf warten Fleisch zu schnappen, frisches Fleisch, Fleisch von Patienten, Zahnfleisch von Frank samt Zähnen.
Schwan[red]n[/red]enhalsähnliche Zahnstocher.
So, ab hier ist Schluss mit Fehlersuche - den Rest findest du bestimmt selber. Von hier an habe ich nur noch meine persönlichen Highlights markiert, die alleine schon fast eine ganze Kurzgeschichte ergeben.

Desinfektionsmittel und Seife schmeckt er. Der kleine Spiegel klirrt gegen die Zähne, tastet sich durch seine Mundhöhle vor und zurück als würde er nach etwas brauchbarem suchen. Aus dem Winkel bemerkt Frank, dass die blonde VictoriaSecret Assistentin hinter Dr. Gold seiner Schulter in seinen Mund hineinlugt, als wäre Frank eine Attraktion und das was in seinem Mund sich möglichweise befände sie nicht alle Tage zu sehen bekommt. Frank errötet bei dem Gedanken eine Frau schaue ihm in sein Inneres. Er kann ihren Blick auf seiner Speiseröhre spüren,
»Interessant, ihr Zahnfleisch sieht an dieser Stelle ziemlich gereizt und geschwollen aus« tippte der Doktor auf den wunden Weisheitszahn. Frank zuckte zusammen, packte mit einem Griff eines wahnsinnigen den Unterarm des Doktors.
Das Hinterzimmer. Der Blutfleck auf dem Ärmel. Der Rauchgeruch. Der Kittel von Dr. Gold roch leicht nach verbranntem. Frank musste die ganze Zeit unweigerlich daran riechen, als Dr. Gold in seinem Mund nach Gold schürfte. Er dachte wieder an den Schacht an desem Fuße ein Verbrennungsoffen mit weit geöffneten Maul sich befand. Wartend auf Patientenfleisch. Eine weitere Schweissperle glit Franks Wirbelsäule hinunter,

Frank lallt irgendetwas Unverständliches, seine Zunge ist bereits betäubt. Er greift nach seinem Mund und wundert sich, dass er absolut nichts spürt. Mit seiner Hand ertastet er seine Lippen und stellt überrascht fest, dass die untere wie ein Lappen sabbernd hinunterhängt und er keinerlei Kontrolle darüber hat. Seine Augen werden rund wie Murmeln. Er starrt zum Doktor
»waafü Lee bewaalfung?« Stammelte Frank, während die Sabber ihm auf sein Poloshirt in langen Fäden hinunter glitt.
Frank versteinerte in seinem Stuhl. Sein Rücken war mittlerweile völlig durchnässt. Er spürte das kühle Oberteil auf seiner Haut.
»Waf follen sie mit tel fane« stammelte wieder der Patient.


»Jetzt kommen wir zum eigentlichen teil Herr Dietrich« der Doktor neigte sich zum Frank und schob die Zange in seinen Mund. Frank konnte seinen Kopf nicht mehr drehen. Die Assistentin hat in der Zwischenzeit einen Ledergürtel darüber gespannt und somit die letzte Bewegungsfreiheit dem Patienten genommen. Die Assistentin legte einen saugenden Schlauch in Franks Mund und es zischte.
Die Zange verbiss sich wütend an dem schwarz roten Stück etwas. Frank konnte zuerst nicht erkennen was es war. .... Ich hoffe, er hat sich nicht bis zu meinem Gehirn durchgebissen, dieser verfluchte Doktor Goldrausch. Das Blut ran unter den Kittel direkt in Doktor Gold seinen Ärmel. Jetzt begriff er warum der Doktor die Blutflecken auf seinem Hemdärmel hatte. Der Doktor drehte das etwas immer noch ins Licht haltend und bestaunte mit geöffneten Mund und glänzenden Augen seine Beute.
Die Speichel war nicht der Grund des blubberns, es war das viele Blut, dass aus einem vom Doktor gemachten Loch in seinem Mund heraussprudelte. Es war sein Zahn mit dem ganzen Rest von Zahnfleisch und Wurzeln daran, sein gesunder Zahn, von vielen seiner gesunden Zähnen, von allen seinen gesunden Zähnen. Es war so blutig, dass es schwarz wirkte. Der Doktor streichelte mit dem Zeigefinger über die Kuppe des Weisheitszahns als wolle er ihn trösten.
Frank schlingerte [red]sich[/red] wie ein Wurm in seinem Stuhl.
Der Doktor verwandelte sich in eine schmelzende Monstrosität, sein Kopf schrumpft und versinkt hinter dem seidenden Kragen seines mit goldenen Manschetten versehenen Hemdes. Die Wolken hinter dem Fenster beginnen an zu glühen und schwellen an, sie wachsen und wuchern. das grelle Licht wird intensiver. Die Fenster sind gänzlich vom Licht verschluckt, alles wird grell. Der Doktor schmilzt in seinen Kittel hinein, der Kittel leuchtet auf und verschmelzt mit dem Licht im Raum. Das Drücken in Franks Kopf wird penetranter. Ein Summen begleitet das Licht. Es schwillt an, der Ton steigert sich, das Summen wird zu einem Piepsen. Schwarz und Still. Frank schwebt im Nirgendwo, in einer Leere, es gibt weder Licht noch Ton. Er spürt nichts. Es ist okay, denkt Frank. Etwas dringt zu ihm durch. Ein leises Echo, ein Rufen

»Wir sind fertig Herr Dietrich, jetzt nur noch den Mund ausspülen und dann gehts in den Ofen«
Frank zuckt. Ofen? Dieser verdammte Goldschürfer meint doch nicht den verdammten Ofen hinter dem womöglich sitzenden Schacht in der Wand in diesem kleiner Hinterzimmer. Nein, das hat er nicht gesagt. Ich habe mich bestimmt verhört.
super - hier denkt man noch, alles war Einbildung.


Etwas Kleines glitzert auf diesem gepunkteten graubläuchlichen Gummiboden. Frank beugt sich leicht vor. Der Doktor sitzt zwar auf seinem Hocker und sortiert penibel seine Werkzeuge. Frank schießt es plötzlich in seinen Kopf, sticht durch die Augen, der Schmerz ist wieder voll da, sein Gebiss meldet sich zum Dienst, auf dem Boden liegt ein Zahn, nicht irgendein Zahn sondern der Zahn mit der Krone die Frank letztes Jahr verpasst bekommen hat. Schweissperlen [red]bedecken[/red] sein Sommersprossen [red]bedecktes[/red] [blue](Wiederholung)[/blue] Gesicht. Der Tunnelblick setzt wieder ein. Der Raum verdunkelt sich kreisförmig. Der Krampf in der einen Hand schreit.
Frank schmeckte intensiv einen Bananengeschmack, seine Nase wollte ihm vor Jucken aus dem Gesicht springen, doch bevor er seine freie Hand zum Gesicht führen konnte, ging das Licht aus.
Die schwarze Leere hatte ihn wieder. Schmerzlose Leichtigkeit umgab ihn. Frank fühlte sich weich und wohl. Taub. Betäubt. Alles war betäubt. Sein verdammtes Gesicht war betäubt, er spürte nichts, absolut Garnichts. Er versuchte zu schreien, sich zu bewegen.
»Herr Dietrich, sie haben [red]i[/red]hr[blue]en[/blue] Mund noch nicht ausgespült.«
Das volle Glas mit milchiger Flüssigkeit darin dem Patienten hinhaltend. Der freundlichen Empfehlung von Doktor Gold.
...
»Herr Ditrich, die Spülung bitte! Danach sind wir fertig« ... Frank setze einen Schritt nach vorn und griff vorsichtig nach dem Glas mit Milch. Er roch daran, alles wie immer, nahm einen Schluck, spülte seinen Mund, beförderte die Flüssigkeit in den Waschbecken. Es war rosa, nicht weiß. Frank starrte die rosa strudelnde Flüssigkeit, die [red]vom[/red] [blue]ins?[/blue] Abflussrohr hineingezerrt [blue](Alternative: vom Abflussrohr hinuntergezerrt)[/blue] worden war. Seine Augen wanderten zum Doktor ohne den Kopf vom Becken abzuwenden.
»Ein bisschen Blut ist normal Herr Ditrich, vielleicht haben sie sich auf die Zunge gebissen während der Entspannung«.
Frank war sichtlich erleichtert. Sein Mund war zwar immer noch betäubt, aber nicht mehr so stark, dass die Sabber ihm unkontrolliert davon lief.
"Sabber" kommt ziemlich häufig vor!

Er greift wieder nach seinem betonschweren Kopf und stützt diesen mit der anderen Hand.
»Tein!....tat tan nit sein« lallt Frank zum Abflussrohr.
Er hebt seinen Kopf und schaut nochmal hinein, sämtliche hinteren Zähne fehlen und anstelle deren erblickt Frank dunkle tiefe Krater. Sein komplettes Mundinnere ist mit hunderten Schnittwunden übersä[red]h[/red]t und die Hälfte seiner Zunge fehlt.
Auf dem kühlen Kachelboden ausgestreckt verspürt Frank den starken Drang seine Nase zu kneten, um dem lästigen Jucken endlich ein Ende zu bereiten.
Ein gut passender Schlusssatz.
 

georg

Mitglied
THX

Hallo Lord, Vielen Lieben Dank fürs Lesen und Kommentieren! Ich weiss, etwas lang geworden und teils überladen. Irgendwann konnte ich nicht mehr die Fehler korrigieren, war ausgebrannt. War meine erste Kurzgeschichte, online!




Danke Nochmal fürs Lesen!

Gruss
 



 
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