arabeske

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nisavi

Mitglied
nach mondapfellichtern verzehrt sich die nacht

nach perlen düften mandelhaut.

die blauen lüfte wispern wacht
sie werden zu gesichtern

im palmenhain

nach sternenblütenregen verzehrt sich die nacht

nach gold und silber dattelsüß

die blauen lüfte wispern sacht
als sie sich niederlegen

am großen tor

nach meeresgrundträumen
verzehrt sich die nacht

nach weißem sand und muschelsang

die blauen winde schlafen ein

am großen tor

im palmenhain​
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Nisavi,

mir gefällt dieses Gedicht nicht sonderlich.

Ich fühle mich förmlich von Bildern erschlagen, die konkurrierend um Aufmerksamkeit buhlen.

Insofern bleibt (mir) lediglich ein schöner Klang.

Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe nisavi,

der Titel rechtfertigt ein wenig diesen Text. Ich stelle ihn mir vor an einem Eisenbahnwaggon auf die Wände geschrieben. Das ist kein Witz. In der französischen Schweiz gibt es bei den Zügen so etwas.

Dann wäre der Waggon verziert (Arabeske heißt ja Verzierung) und der Text würde sich angenehm verteilen, so dass man sich nicht daran "überfrisst" wie an Süßigkeiten.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo nisavi,

die wuchtigen Substantivwagons gefallen mir nun nach mehrmaligem bedächtigen Laut-Lesen doch recht gut. Vera-Lena hat eine schöne Assotiation dazu geliefert.

Grüße von Elke
 

nisavi

Mitglied
hallo,

und danke für die rückmeldungen.

zum einen muss ich bekennen, dass ich arabische nächte nur
mit den von mir gewählten wuchtigen (und klischeebehafteten - ich weiß) attributen beschreiben kann. alles zarte, angedeutete scheint mir in diesem zusammenhang fehl am platze zu sein.

zum anderen sollen die drei strophen nichts anderes als verzierungen oder, wenn man so will, textschnörkel, sein. (vera-lena - danke für die assoziation. ich habe nie von arabesken waggons gehört.)

da der klang der worte angesprochen wurde: eine arabeske ist unter anderem auch ein heiteres musikstück.

nisavi
 



 
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