asche

zarah

Mitglied
heiße asche regnet
legt sich klebrig über das leben
nimmt die luft zum atmen
du fühlst den tod

du fragst dich ob du wissen konntest
dass der ausbruch kommt
ob dir dieses wissen etwas genützt hätte
doch die frage kommt zu spät

du willst flüchten
doch weist nicht wohin
allein schafftest du es leicht
doch du bist nicht allein

du nimmst deine liebsten
duckst dich in eine nische
und hoffst

erst wenn deine seele versengt ist
bis zur unkenntlichkeit
bist du ganz tot

du fängst wieder an zu leben
doch der gedanke an den
den du zurückgelassen hast
quält dich
du fragst dich
ob du eine wahl hattest

du weist es nicht
du trauerst und weinst
du hoffst
dass kalte asche
wieder grün hervorbringt

du fragst dich
ob tränen helfen

solange deine seele lebt
ist nichts verloren
 
H

Hakan Tezkan

Gast
hallo zarah,

ich hoffe mal, dass das wahre ich so stark ist wie das lyr., denn dieses beweist durchhaltevermögen. keine resignation zu spüren in diesen zeilen, die doch nur das negative betrachten, fast schon hoffnungslos daher kommen, aber der schluss reißt alles raus. zwar reicht dies jetzt nicht unbedingt für wirklich gute literatur aus, aber wir sind hier schließlich im tagebuch-forum.

trotzdem gern gelesen.

lg,
hakan
 

zarah

Mitglied
Hallo Hakan,

danke schön für Deinen Kommentar. Es hat mich gefreut, dass Dir dieser Text eine Antwort wert war.

Ich selbst habe beim Schreiben das Lyr. Ich eigentlich nicht besonders stark gesehen. Sich in eine Nische ducken, ausharren und auf bessere Zeiten hoffen ist ja schon ziemlich defensiv. Vorübergehend ist das natürlich OK, denn in die Defensive gehen heißt ja nicht, gleich komplett aufzugeben; ist im Zweifelsfall wahrscheinlich besser, als wilder Aktionismus. Aber irgendwann muss auch gehandelt werden. Da hoffe ich dann mal, das Wahre Ich packt es.

LG
Zarah
 

zarah

Mitglied
heiße asche regnet
legt sich klebrig über das leben
nimmt die luft zum atmen
du fühlst den tod

du fragst dich ob du wissen konntest
dass der ausbruch kommt
ob dir dieses wissen etwas genützt hätte
doch die frage kommt zu spät

du willst flüchten
doch weist nicht wohin
allein schafftest du es leicht
doch du bist nicht allein

du nimmst deine liebsten
duckst dich in eine nische
und hoffst

erst wenn deine seele versengt ist
bis zur unkenntlichkeit
bist du ganz tot

du fängst wieder an zu leben
doch der gedanke an das
was du zurückgelassen hast
quält dich
du fragst dich
ob du eine wahl hattest

du weist es nicht
du trauerst und weinst
du hoffst
dass kalte asche
wieder grün hervorbringt

du fragst dich
ob tränen helfen

solange deine seele lebt
ist nichts verloren
 



 
Oben Unten