atemrauch

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dein blick
november
untergetaucht
trabantin stadt
als wäre fremdelnd
lachen

säuft ihren fusel
spült all ihr brennen
herein
kupplerin
nimm auch mich
atemrauch
verspielt
bärtig
mein saufloch
kullerst
rinnsteinig daher
vermummte

gehn schmutzig beieinander
die fussfäuste haben
kein schuhwerk
schlagen sich warm

am ausschank
kopftanz
kastanien
vom feuer geholt

ums eck wehen
die nebelbänke
fallen prügelruten
ins gesicht
dein mantel teilt mich auf
laufen schrittbreit
spreizen davon
 

Zarathustra

Mitglied
Nun bei Experimenten kann man sagen:

gelungen, oder nicht gelungen.

Mir fehlt etwas bei dieser Lyrik:

Rhytmus, und Wortexperimente. Ich konnte mich leider nicht in eine Welt, die durch die Verse hätten entstehen können, - hineinversetzen.

L. G. aus München
Hans
 
hallo Hans

..vielen Dank für Deinen kurzen Kommentar zum Text. Du schreibst Dir fehle Rhytmus und Wortexperiment ferner eine gewisse Versform, welche für Dich eine Welt hätte entstehen lassen in die Du Dich hineinversetzt hättest fühlen können.
So ist es immer, man wird selten jeden Leser mit den eigenen Intentionen erreichen können und das ist auch gut so .. meine Intention hier und auch in vielen anderen meiner Texte ist, auf die Versform nach Möglichkeit zu verzichten .. für mich persönlich wende ich sie lediglich dann an wenn ich etwas auf sehr humoristisch oder auch ironisierende Weise sagen möchte aber auch dann nur sehr zurückhaltend. Ich mag in meiner lyrischen Art zu sprechen durchaus Brüche und Kanten in Sprache und Form ..ich wende das als ein Stilmittel an um dem Leser genug Raum zu lassen ..eigene Gedanken und Bilder zu assoziieren oder zu entwickeln ..ich mag es auch selbst beim Lesen nicht allzu ausgemalt und detailliert .. ich liebe die Verknappung und die Reduktion von Sprache und Musik .. möchte also Ereignisse, Bilder und Gefühle nicht allzugenau benennen ..aber ich möchte andeuten ..die Atmosphäre schaffen .. ob mir das gelingt .. sprich ..ob Leser das mit und nachvollziehen .. ist mein Risiko beim Schreiben .. ich gehe es immer wieder ein ..das ist auch eine Art Experiment .. Wortexperimente in Form von auf den Kopf stellen oder Umstellungen interessieren mich für mein eigenes Schreiben auch weniger ..eher vielleicht das gewohnte in ungewohntem Kontext ..oder statt `atemhauch` halt `atemrauch` obwohl das lyrisch weniger schön klingen mag !Auch ist es bei vielen meiner Texte auch möglich sie einfach rückwärts zu lesen oder frei umzustellen ohne das dabei der Inhalt oder das Spirit verloren gehen .. ich will das dem Leser aber nicht vor-schreiben in dem ich es vorschreibe. Rhytmus ..das finde ich etwas was man sehr subjektiv empfindet .. jeder hat ja schon seinen ganz eigenen Rhytmus .. meine Texte haben meinen sehr eigenen Rhytmus ..aber ich kann und will nicht erwarten das jeder andere diesen Rhytmus mitmachen will oder kann oder ihn überhaupt als solchen empfindet .. nicht zuletzt : ich hatte länger überlegt diesen Text unter `sonstige Lyrik` zu veröffentlichen aber zuletzt erschien er mir dafür halt wieder zu experimentell . Dank noch mal für die Kritik :)

Liebe Grüße ,
Chris
 



 
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