auf PLATT mit Übersetzung

Haget

Mitglied
Übersetzung (unten) recht holperig, weil ich es möglichst nah an WÖRTLICH versuche; Platt hat auch teils anderen Satzaufbau:

Mien Öller
Haget 2/97 Nr.322

Ik wünsch torüch mien Kinnertied,
wo ik so lütt und frie,
ohn Sorgen funn de grooten Lüüd:
To School? Watt is denn schon dorbi?

Mien Welt weer de Kastangelboom
- in Preesters Goorn bi'n Beek -
seet bobenop - hoch as'n Doom,
wo ik op allens rünnerkeek.

Doch wöllt de Johrn mi ni vun'n Buckel,
nich't Knacken ut de Knee:
De Tied mit Winneln, Boss und Nuckel
is bannig wied, wi ik in'n Speegel seh!

Und mit mien Sorgen koom ik trech,
ik bün jo stark und groot,
wenn Wehdag ploogt, denk ik se weg
- und schon geiht mi dat goot!

Wat mi an Möh dat Schicksal gift,
paßt sach genau to mi -
und wiel wat anners mi ni blifft,
bin'k wie ik bin - und froh dorbi!

* * * * *
SPRUCH:
Vun't Gestern leven - för't Morgen streven,
dat Hüüt geneten - allens Slechte vergeten!

(Vom Gestern leben - fürs Morgen streben,
das Heute genießen - alles Schlechte vergessen!)

Mein Alter

Ich wünsche zurück meine Kinderzeit,
als ich so klein und frei,
ohne Sorgen von den großen Leuten:
Zur Schule? Was ist denn schon dabei?

Meine Welt war der Kastinienbaum
- im Pastoren Garten beim Bach -
saß obendrauf - hoch wie ein Turm (Dom),
wo ich auf alles runtersah.

Doch wollen die Jahre mir nicht vom Buckel/Rücken,
nicht 's Knacken aus den Knien:
Die Zeit mit Windeln, Brust und Schnuller
ist/liegt enorm weit, wie ich im Spiegel seh!

Und mit meinen Sorgen komme ich zurecht,
ich bin ja stark und groß,
wenn Schmerz(en) plagt (plagen), denk ich sie weg
- und schon geht mir das gut!

Was mir an Müh(sal) das Schicksal gibt,
passt wohl genau zu mir -
und weil was anderes mir nicht bleibt,
bin ich wie ich bin - und froh dabei.
 
also haget,

das ist köstlich...einfach köstlich! ;)

zur verstehensfrage: ich hab nach mehrmaligem lesen 'ne ganze menge verstanden, aber für's vollständige textverständnis hab ich dann doch die übersetzung gebraucht.

lieben gruß
rainbow w.
 
B

Bruno Bansen

Gast
Platt

Wunnerscheun, kann ick door nu to seggen! Door bliev een de Spucke wech - har ick nienich dacht, dass dat geihn dot! Also, das ist wirklich sehr, sehr schwierig, ich merk das grad, durchgängig beim Platt zu bleiben, besonders aber auch die enstsprechende Rechtschreibung! Hatte ich keine Ahnung. Ganz toll! Herzlichen Glückwunsch!

Viele Grüße + frohe "Platte" Festtage!
Bruno
 
S

Sanne Benz

Gast
ja..ein wunderbares gedicht..
und es ist nicht nur auf platt..sondern drückt auch deise art und lebensweise aus..spiegelt wieder.
so,wie ich sie in kindheitstagen her kenne.
schön..
auch die übersetzung ist dir dabei noch gelungen..
lG
sanne
 



 
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