M
margot
Gast
jeden meter, den du gehst
kennst du
ich verstecke die kriegsbemalung
ich spüre das
plakativ-machen
ich bin bereit zum kampf
auf leben und tod
bewußtseinserweiterung ist wie
wenn du durch die hölle gehst
der schreiber ist mein
speer
wenn deine gedanken mit dir
durchgehen
sitzt du in der 1. reihe
wenn das elende lachenfeuer
mit dir durchbrennt
bist du ganz normal irre
zwischen kotze und scheiße
ist kein unterschied
das eine kommt aus dem kopf
das andere aus dem arsch –
die beiden klärwerke
deines bodys
der mensch ist ein elendiger masochist
er kommt nur nicht dahinter
und er steht zu nichts
politiker haben sehr viel mit dem
arsch zu tun
die meisten sind hässliche ärsche
den sexappeal tätowierten sie sich weg
um nicht wie
dämliche fremdenlegionäre
auszuschauen
wo sie in ihren parteienwüsten
rumkruppen
schade, dass
anarchie nicht lebbar ist
also
müssen wir weiterhin schmutzige wäsche
waschen
woran auch ein exzentriker wie
paul bowles nichts ändert
der sich in tanger eingrub
und junge araber bumst
und die distanz zur scheiße
im shit findet
immerhin, immerhin
hat er einen namen
und ich bin ein namenloses arschloch
ich komme mit meiner selbstreinigung
nicht hinterher
nun kopiere ich bowles:
„das leben ist, wie wenn du eine
zigarette rauchst: am anfang ziehst du
genüsslich dran und denkst, sie hebt ewig
dann gewöhnst du dich an sie
und wenn du kurz vorm filter bist, schmeckst
du erst die bitterkeit ...“
bowles muß ein einsamer mann sein
ich möchte nicht einsam sein
aber bin es
und bitter
schmeckt es schon lange
trotzdem gut
ich liebe die absurdität
und die menschen
darum bin ich masochist
gerade mache ich mich wieder selbst
fertig
das tut gut
selbstgeißelung ohne heuchelei
peitsche pur!
die meisten meiner mitmenschen finden
mich zu anstrengend
wie wenn sie mit einem kleinen boot
plötzlich in tiefe gewässer geraten
ich liebe die abgrundtiefe absurdität
der existenz
sie macht meine kriegsbemalung in
einer schlacht, die ich am ende verlieren
muß
aber jetzt
jetzt!
bin ich sieger
das geht unter die haut
graviert sich mir in die seele
meine nackten füße sind schön
mein nackter körper ist
meine seele
mein gefühl ist die flamme unterm
heißluftballon
und
er steigt
das leben ist ein viel zu langer witz
die pointe ist schweinisch
entbehrung bedeutet erfüllung
ein mönch ohne gebetsbuch
als krieger gegen
sich
toleranz und geduld
wie langweilig
ich kenne keine kompromisse
und wenn:
als strategie
ich kenne keinen frieden
ich bin ein krieger
desperado
meinen weg begehen einzig und allein
meine füße!
manchmal glaube ich, ich wäre
die inspiration persönlich
aber das ist freilich kacke
cat stevens konvertierte zum islam
lennon wurde vorher umgebracht
bitter schmeckt die zigarette
an der ich ziehe
meine freundin springt fallschirm
und fühlt sich super
hesse schrieb wunderbare bücher, aber
ich las bis jetzt keines
dafür streichelte ich mir per
bukowski meine seele
und verlangte henry miller als
intellektuelle zugabe
eine zeit hatte ich auch mit hemingway
verbracht, den viele frauen als
macho hinstellen
hemingway lenkt ab, aber
die wahrheit scheuert sich durch
wie bei abgetragenen jeans
heute ist ein sonntag
und ich bin vereist
wie klein wäre ich mit frau?!
wie groß mit meiner selbstmitleidigen
seelenqual?!
„medardus, brüderlein
ich bin da, bin da ...
wir wollen in den wa–wald ...“
die sprache zerfällt zu einer notwendigkeit
wir entwickeln uns zurück zu
autofahrenden maschinenaffen
zu schwanzlutschenden, eisschleckenden
bananekauenden
selbstbefriedigern
eine flasche bordeaux raffte
mich dahin
das leben ist
überleben
es überkommt irgendwann jeden
der suff ist mehr als trost
tod
kot
die fünf sinne vermag ich nicht mehr
zu zählen
ein roboter klopft an meine tür und
fordert mich auf
ihn in den arsch zu ficken
der porno liegt auf dem fußboden
sperma unterm wasserhahn
zieht fäden
ich gehe
(1994)
kennst du
ich verstecke die kriegsbemalung
ich spüre das
plakativ-machen
ich bin bereit zum kampf
auf leben und tod
bewußtseinserweiterung ist wie
wenn du durch die hölle gehst
der schreiber ist mein
speer
wenn deine gedanken mit dir
durchgehen
sitzt du in der 1. reihe
wenn das elende lachenfeuer
mit dir durchbrennt
bist du ganz normal irre
zwischen kotze und scheiße
ist kein unterschied
das eine kommt aus dem kopf
das andere aus dem arsch –
die beiden klärwerke
deines bodys
der mensch ist ein elendiger masochist
er kommt nur nicht dahinter
und er steht zu nichts
politiker haben sehr viel mit dem
arsch zu tun
die meisten sind hässliche ärsche
den sexappeal tätowierten sie sich weg
um nicht wie
dämliche fremdenlegionäre
auszuschauen
wo sie in ihren parteienwüsten
rumkruppen
schade, dass
anarchie nicht lebbar ist
also
müssen wir weiterhin schmutzige wäsche
waschen
woran auch ein exzentriker wie
paul bowles nichts ändert
der sich in tanger eingrub
und junge araber bumst
und die distanz zur scheiße
im shit findet
immerhin, immerhin
hat er einen namen
und ich bin ein namenloses arschloch
ich komme mit meiner selbstreinigung
nicht hinterher
nun kopiere ich bowles:
„das leben ist, wie wenn du eine
zigarette rauchst: am anfang ziehst du
genüsslich dran und denkst, sie hebt ewig
dann gewöhnst du dich an sie
und wenn du kurz vorm filter bist, schmeckst
du erst die bitterkeit ...“
bowles muß ein einsamer mann sein
ich möchte nicht einsam sein
aber bin es
und bitter
schmeckt es schon lange
trotzdem gut
ich liebe die absurdität
und die menschen
darum bin ich masochist
gerade mache ich mich wieder selbst
fertig
das tut gut
selbstgeißelung ohne heuchelei
peitsche pur!
die meisten meiner mitmenschen finden
mich zu anstrengend
wie wenn sie mit einem kleinen boot
plötzlich in tiefe gewässer geraten
ich liebe die abgrundtiefe absurdität
der existenz
sie macht meine kriegsbemalung in
einer schlacht, die ich am ende verlieren
muß
aber jetzt
jetzt!
bin ich sieger
das geht unter die haut
graviert sich mir in die seele
meine nackten füße sind schön
mein nackter körper ist
meine seele
mein gefühl ist die flamme unterm
heißluftballon
und
er steigt
das leben ist ein viel zu langer witz
die pointe ist schweinisch
entbehrung bedeutet erfüllung
ein mönch ohne gebetsbuch
als krieger gegen
sich
toleranz und geduld
wie langweilig
ich kenne keine kompromisse
und wenn:
als strategie
ich kenne keinen frieden
ich bin ein krieger
desperado
meinen weg begehen einzig und allein
meine füße!
manchmal glaube ich, ich wäre
die inspiration persönlich
aber das ist freilich kacke
cat stevens konvertierte zum islam
lennon wurde vorher umgebracht
bitter schmeckt die zigarette
an der ich ziehe
meine freundin springt fallschirm
und fühlt sich super
hesse schrieb wunderbare bücher, aber
ich las bis jetzt keines
dafür streichelte ich mir per
bukowski meine seele
und verlangte henry miller als
intellektuelle zugabe
eine zeit hatte ich auch mit hemingway
verbracht, den viele frauen als
macho hinstellen
hemingway lenkt ab, aber
die wahrheit scheuert sich durch
wie bei abgetragenen jeans
heute ist ein sonntag
und ich bin vereist
wie klein wäre ich mit frau?!
wie groß mit meiner selbstmitleidigen
seelenqual?!
„medardus, brüderlein
ich bin da, bin da ...
wir wollen in den wa–wald ...“
die sprache zerfällt zu einer notwendigkeit
wir entwickeln uns zurück zu
autofahrenden maschinenaffen
zu schwanzlutschenden, eisschleckenden
bananekauenden
selbstbefriedigern
eine flasche bordeaux raffte
mich dahin
das leben ist
überleben
es überkommt irgendwann jeden
der suff ist mehr als trost
tod
kot
die fünf sinne vermag ich nicht mehr
zu zählen
ein roboter klopft an meine tür und
fordert mich auf
ihn in den arsch zu ficken
der porno liegt auf dem fußboden
sperma unterm wasserhahn
zieht fäden
ich gehe
(1994)
