aufbruch

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Venus

Mitglied
Hallo lap,
freut mich, dich wiederzusehen ;o)

danke!

Spiegelbild:
damit will wirklich das bildhaft sein, was man rein äußerlich sehen kann.
Also wenn ich mich lachend vor einen Spiegel stelle, dann kann der gar nicht anders als zurücklachen -

es gibt da so ein schönes Sprichwort:
"nicht alle sind glücklich, die so scheinen
ich hab oft gelacht, um nicht zu weinen"

konnte ich erklärbar sein, hm?

Recht liebe Grüße,
Venus
 
C

caruso

Gast
Gute Adaption liebe Venus, lascia fiumare la tua parole per l'amore, ti saluto, caruso
 

Vivi

Mitglied
Hallo Gabi !

Ich glaube Dir fallen diese schönen Zeilen einfach nur so zu. Bist schon ein Talent.
Es grüßt ganz herzlich Viola
 

Mirko Kussin

Foren-Redakteur
hallo venus,
gefällt mir auch ganz gut. ich würde es noch besser finden, wenn es etwas subtiler wäre... also mein vorschlag: das aufbruch aus dem text raus und als überschrift, ein bis zwei neologismen in der ersten strophe weniger und am ende aus dem kröpfchen einen kropf machen... ah ja und das tiefunten weg lassen...
also etwa so:


aufbruch

hab’ nägel mit köpfen gehämmert
frühlingsgeputzt schmeckt die luft
sperrmüllgestapelt
glänzt
mein spiegelbild
porengepeelt

nur im kropf
klebt unbeirrt
dein blütenstaub

ja, ich glaube, so wirkt das ganze etwas kräftiger...
ist aber meine ganz persönliche meinung
gruß, mirko
 

Vera-Lena

Mitglied
Altes und Neues

Liebe Venus,

ich interpretiere es mir so:

Du hast in deinem Inneren aufgeräumt, und dein Spiegelbild bestätigt Dir das auch. Darum kann jetzt Zeit sein für etwas Neues. Aber in deinem Kröpfchen [(die Guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen) ich finde Kröpfchen doch anmutiger als Kropf, wegen der Assoziation zu Aschenputtel, ein Kropf aber ist etwas Krankes an einem Menschen.]also, aber in Deinem Kröpfchen klebt dieser Blütenstaub noch von vor dem Reinigungsprozess, und er könnte darum mitbeteiligt sein am Aufbruch, denn er konnte seine befruchtende Aufgabe ja noch nicht erfüllen.

Ich hoffe, Du kannst mein Kauderwelsch entziffern.
Ich finde Deinen Gedanken und die Form, die Du dafür gefunden hast sehr interessant.

Liebe Grüße Vera-Lena
 
H

HerZPiraT

Gast
hey venus,

gefällt auch mir super gut.

ein aufbruch mit angezogener handbremse.

man kann eben allen etwas vormachen (selbst seinem eigenem spiegelbild), nur, sich selbst zu überlisten, gelingt uns kaum. :)

wunderbaren abend,
der
PiraT
 
M

Mara K.

Gast
liebe Venus ...

aufbrechen willst du, alles poliert bis auf den grund,
alles at acta gelegt, alles abgehakt ...???
vergiss es, schließe die augen und der blütenstaub kocht hoch, aus dem nektar wird wein, der trunken dich macht...
liebe klebt nicht nur im kröpfchen, sie endet nicht am horizont, sie tut beschi..en weh, wenn sie in die binsen geht und sie ist so wunderbar, wie dein gedicht ...
gerade das spiegelbild ist der sinn der sache, das bild, was jeder sieht, aber wie's tief drinnen ausschaut ...
das weiß man nur allein und wehe denen, denen es auf der stirne geschrieben stände - seitenweise - ...
herzlich, mit dank für's lesenlassen Mara K. ;)
 
M

mako

Gast
Hallo, Venus,

habe Deinen Text mit Freude gelesen und auch die tollen Interpretationen dazu.

Ich stimme Mirko zu und finde seine Version ein wenig klarer...für mich. Es sind mit dem "strahlentiefreingeleckt" einfach zu viele bildhafte Wortkonstrukte hintereinander, die von der eigentlichen Aussage Deines Gedichtes ablenken.

So hat jeder eben sein Bild im Kopf. ;)

Trotz meiner Anmerkung ein gelungener Text, der mir gefällt. :)

Lieben Gruß
Mako
 
I

IKT

Gast
...mir gefallen gerade die "Wortkonstrukte". :)
Sie geben dem Ganzen etwas Besonderes. Toll!
IKT
 

Rosentraum

Mitglied
Hallo, traumhafte Venus

Nach dem x - ten lesen kam mir die Idde: kommen nicht die guten ins Köpfchen und die schlechten ins Kröpfchen?
Meine aktive Märchenzeit ist schon ein paar Tage her ...
Das war es - plötzlich entwickelt dein Gedanke eine wunderbare Eigendynamik.
So leicht wie aus dem "Gewand" bekommst du die Spuren des Alltags aus dem Kröpfchen nicht raus. Wenn der Blütenstaub aber im Kröpfchen tief unten klebt, heißt es ja nicht unbeding, dass er dich stört.
Vielleicht ist es ja aber auch ein Nährboden für weitere brilliante Geschichten aus deiner Feder? Oh ja, das wäre traumhaft . . .
Möge dir der Spaß an der Freude erhalten bleiben.
mit einem leisen servus - der Rosentraum
 

Inu

Mitglied
Hallo Venus

hab’ nägel mit köpfen gehämmert
Das gefällt mir gut. Zeigt, was solch ein Aufbruch für eine verdammt mühsame Sache sein kann. Man versuche einmal, auch nur e i n e n Nagel zu hämmern!

frühlingsgeputzt schmeckt die luft

Danach würde ich eine freie Zeile lassen, sonst könnte man lesen, dass die Luft sperrmüllgestapelt sei usw.

sperrmüllgestapelt
porengepeelt
strahlentiefreingeleckt glänzt
mein spiegelbild


Ein Spiegelbild kann porengepeelt sein, kann strahlentiefreingeleckt glänzen, diese Bilder finde ich schön, aber kann es sperrmüllgestapelt sein? Wohl ebensowenig wie die Luft sperrmüllgestapelt ist.

aufbruch!

...nur im kröpfchen
tiefunten
klebt unbeirrt
dein blütenstaub


Diese letzten vier Zeilen machen mir Unbehagen. Sicher, es gibt viele Möglichkeiten, sie zu interpretieren, jedoch bevor ich nachdenken kann, assoziere ich das Wort Kröpfchen bereits unwillkürlich mit fetten, gurrenden Tauben und die gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Wirklich... in Verbindung mit einem Menschen mag ich das Kröpfchen nicht... und Blütenstaub ( auch der kann eine Metapher für vieles sein) aber ein Etwas, das tief da unten( im Kröpfchen) klebt, es vielleicht sogar verklebt... irgendwie behagt mir das Bild auch nicht.

Interessant finde ich schon , wie Du versuchst, alte, ausgetretene Pfade der Lyrik zu verlassen.
Aber so richtig stimmig ( aus einem Guss) scheint mir dieses Gedicht noch nicht zu sein.

Ich grüße Dich
Inu
 

Venus

Mitglied
Liebe Viola, Vera-Lena, Mara und IKT und Inu,
lieber Caruso, Mirko, Pirat, Mako und Rosentraum,

ich bin wirklich platt!
Ich bin erstaunt und ganz bestimmt auch ein bisschen stolz!
Herzlichen Dank, für eure aufmerksamen Kommentare und hilfreiche Kritiken!!


Lieber Caruso,
"Lass dein Wort für die Liebe fließen"
-
Ich danke dir!!
Dir gelingt es bereits bei einem wunderschönen Kommentar!
So denn: Lascia fiumare tu, l'amore in parole!
Recht herzliche Grüße!


Liebe Viola,
recht herzlichen Dank, für deine lieben Worte!
Wenn das Hirn irgendwann mit dem Bauch Hand in Hand läuft, bin auch ich endlich ein bisschen zufrieden ;o)

Hallo Mirko,
du hast dich wirklich auseinandergesetzt, mit meinen Gedanken! Vielen Dank!
Das selbe versuche ich nun mit den deinen ;o)

Dein erster Vorschlag kommt mir sehr entgegen! Ich bin selbst etwas unglücklich über die Wortwiederholung.
Vielleicht will mir oder euch (?) noch ein anderer Titel dafür in den Sinn und ich kann den „Aufbruch“ als Signal und „leider, leider“ in der Konsequenz dann doch noch in der Mitte stehen lassen?!

Wenn ich nun deine erste Strophe einfach subjektiv auf mich wirken lasse, dann trifft mich ein „sperrmüllgestapeltes Spiegelbild“ – oder? Lese ich deinen Gedankengang falsch?

Dennoch, du hast natürlich recht.
Ein Fehler, der mir in meiner „Wortverliebtheit“ gerne unterläuft, ist die Verwendung von zuvielen Verben oder wie hier Neologismen.
Hier wollte ich eigentlich durch die Wiederholung eine Eindringlichkeit schaffen. Ich nehme jedoch aufmerksam zur Kenntnis, dass mein „Versuch“ das Gegenteil bewirken kann.
Vielen Dank!
Ich denke noch einmal bewusster darüber nach!

Nun zum Kropf ;o)
Und gleichzeitig auch zu euch, liebe Vera-Lena und Inu!

Genau diesen Gedankengang wollte ich @ Vera-Lena! ;o) herzlichen Dank!
„die Guten... und die Schlechten...“

Das „lyrische Ich“ hat sich an einem „Schlechten“ verschluckt – sonst wäre er ja noch da, der Schuft, und wäre bestenfalls Bestandteil oder Inhalt des dazu passenden Deckels ;o)

Und was immer da „kleben“ möchte, sei der freien Interpretation des Lesers gerne überlassen.

Hier also wirklich auf einen „Kropf“ zu verweisen, mutet auch mir sehr unbehaglich. Einmal genau aus dem gleichen Grund, wie Vera-Lena meint und auch, weil damit gerne ein gewisses „Gleichgültigkeitsgefühl“ assoziiert wird („...so unwichtig wie ein Kropf“). Und unwichtig möchte es dem „lyrischen Ich nicht sein, sonst würde es den Verlust ja nicht bemerken.

Liebe Vera-Lena, du hast überhaupt nicht „gekauderwelscht“ ;o) möglicherweise denken wir ähnlich verquer, weil jeder deiner Buchstaben in mein Schwarzes Weiß getroffen hat!
Vielen Dank, für deine Gedanken!!

Lieber Pirat,
vielen Dank, für deinen erneuten Besuch und dein Auseinandersetzen mit meinem Text.
Ja! Genau das wollte ich damit aussagen! ;o)
Es freut mich sehr, dass meine Worte so direkt bei dir angekommen sind!

Und auch du, liebe Mara,
sei herzlich willkommen!

Du hast vollkommen recht. Mit ein bisschen Selbstbetrug gelingt es so „einfach“ sich gegenteilig nach außen zu präsentieren. Sich selbst im gefangenen Elend dann aber zu ertagen, tut einfach nur beschi... weh.

Durch die Wiederholung der unterschiedlichen Neologismen wollte ich hier wirklich „Sauberes und Aufgeräumtes“ unterstreichen!
„Doch wehe, wehe...“
Lieben Dank, für deinen positiven Kommentar und deinen Besuch!

Hallo Mako!
Ja, ich sehe auch, wie unterschiedlich und dennoch einleuchtend die verschiedenen Interpretationen wirken.
Ich begebe mich noch einmal mit mir ins Gericht ;o)!
Ich verspreche es.
Danke, auch dir, fürs Lesen, mich Wissenlassen und deinen konstruktiven Hinweis ;o)
Liebe Grüße auch an dich!

Hallo Rosentraum,
vielen Dank auch dir für deine Nachricht.
Ich denke, so ganz ohne „Köpfchen“ geht es wohl nie ;o)
Und ein bisschen was von Erlebtem bleibt, sowohl hier, als auch da.
Und manches will auch bleiben, oder soll.
Erinnerungen haben in jeder Überlegung ihren Bestand!
Danke, für deine Gedanken und lieben Gruß auch an dich.

Hallo IKT ;o)
Etwas “Besonderes” und “Toll”!!
Ja, lieber Himmel!
Was will ich mehr ;o)
Recht, recht herzlichen Dank
und viele Grüße!

@ Inu,
herzlichen Dank auch dir, für deinen ausführlichen Kommentar!

Ja!! Das gefällt mir ganz ausgezeichnet!
Ich denke, das ist eine sehr gute Möglichkeit, meine Gedanken „aufzuräumen“. Die Leerzeile trennt das eine vom anderen und ist ein wunderbarer Weg, die „Bilder zu sortieren“!
Vielen herzlichen Dank!

Natürlich kann ich verstehen, wenn dich die „Kröpfchen-Interpretation“ nicht erreicht.
Ich glaube, Inu, es gelingt einem Autor äußerst selten, mit seinen Gedanken wirklich jeden Menschen zu erreichen.
Ich weiß bestimmt, dass dies auch nicht mein Ziel sein darf.

Das zeitgenössische Gedicht schenkt dem Leser nichts, eher verweigert es sich ihm zunächst.
Oder fordert ihn zu angestrengter nachschöpferischer Mitarbeit heraus. Reduktion und Lakonismus bestimmen weithin das Feld der Gegenwartslyrik.

Ich bin nur ein Pünktchen, in der der großen Vielzahl unterschiedlicher Stilformen der modernen Lyrik.
Doch wird das Pünktchen gelesen und wie in diesem Fall, so zahlreich interpretiert und kommentiert, so habe ich wesentlich mehr erreicht, als ich mir jemals zugetraut hab’.

Und dafür, bin ich euch allen sehr, sehr dankbar.
Recht freundliche Grüße,

Venus
 

Jongleur

Mitglied
Kröpfchen

Ich finde es ein geradezu geniales Wort hier im Zusammenhang! Weiß nicht, wie es bei den Tauben ist, aber bei den Papageienvögeln, Sittichen, wird die Nahrung ein erstes Mal heruntergefressen (sollte ich lyrisch: geschnäbelt ;) sagen?), um dann später ein weiteres Mal aus dem Kropf hervorgebracht - und dann ordentlich ausgewertet und verdaut zu werden.
;)
Grüße vom Jongleur
 

Venus

Mitglied
schnäbeln ;o)

Lieber Jongleur,

herzlichen Dank, für deinen Besuch, das schöne Kompliment zu meinen Worten und natürlich für's Mitteilen deiner Interpretation!

Jemand, der mein persönliches Lieblingswort (schnäbeln) mit meinen Zeilen in Verbindung bringt ist stets herzlich willkommen auf meinem "Gedankensofa" ;o)

Du hast dich ja bereits eingehend mit einem meiner Texte auseinandergesetzt und vielleicht ahnst du deshalb auch ein bisschen mein "Ticken"...

Ja!
Das "Kröpfchen" hat schon seine "lyrische Gewolltheit".
Deine Erklärung hierfür lässt mich selbst erneut drüber nachdenken!
Und jetzt bist du mir mit deiner "Anregung" doch tatsächlich in selbiges gerutscht ;o)

Herzlichen Dank
und recht liebe Grüße in dein Leben,

Venus
 

Jongleur

Mitglied
in selbiges

Hi Venus,

Und jetzt bist du mir mit deiner "Anregung" doch tatsächlich in selbiges gerutscht ;o)

Hoffentlich hast Du einen guten Magen :D :D :D

Grüßchen
Jongleur
 



 
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