augenflügel

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Regenzauber

Mitglied
Sollte eher Experimentell sein

Was ich hier sagen wollte, nach einer ersten Lektüre deines Textes, ist wahrscheinlich hinfällig und überholt, da ich bei einigen deiner anderen Texte nachgeschaut und gefunden, dass du dich in Sprachzeichenspielen gefällst.
Trotzdem und auf die Gefahr hin (warum Gefahr?), dir etwas hinzuhalten, was man dir bereits, vielleicht sogar oft, vorgehalten hat, hier ein paar Bemerkungen, bei denen ich etwaige Leser darauf aufmerksam machen will, dass ich nicht in deine Schreibweise eingelesen bin.

– in einem klassischen Rahmen, entgegengesetzt zu jenem, der Sprachexperimenten gewidmet ist, finde ich die Verwendung des „&“ Zeichens unpassend bzw bestenfalls in einem Text verwendbar, dessen Sachlichkeit betont werden soll.

– süß, sauer, salzig, bitter, so lernten wir die Zungenempfindlichkeit in der Schule

– nicht nur bin ich gegen das „&“, sondern die Verwendung der Kopula ist auch textlich meist unnötig oder störend und erfüllt manchmal anscheinend nur den Zweck, dem Zeilenumbruch einen Sinn zu geben?

– wenn du nachschmecken willst, dann ist die dritte Zeile „nach & alles“ für mich eine reine Aggression des Lesers, da „nach“ zur zweiten Zeile gehört und „alles“ zur vierten.

– Z.5 sollte wohl ein neues Bild öffnen, wozu also das „&“?

– Z.8 „nur spur doch dur“ ist eine Wortfolge, deren Bedeutung ich nicht erkennen kann, denn „dur“ ist nicht als Eigenschaft von Spur verwendbar, zumindest nicht im Deutschen

– Z.15 die Schreibung „dEinen“ kann vielleicht als absichtlicher Verfremdungseffekt gesetzt sein, da ich ähnliche Effekte in einigen anderen deiner Texte fand.

– in Abwesenheit von Satzzeichen und der sehr willkürlichen Zeilenumbrüche, hängt das „beatmet“ – wer beatmet, wird beatmet? ist ein Objekt unterdrückt, vergessen? – bezugslos in d’Einem Raum.

Ich sah, dass du bereits eine Goldmedaille in diesem Forum erschrieben hast. Ist dies der Grund, warum du hier keine Kommentare bekommst, da man sich vielleicht lächerlich machen könnte, wann man ein Ikone berührt? Wie dem auch sei, ich schreibe meine Meinung und Auffassung deines Textes ohne den ehrfürchtigen Kniefall, den du vielleicht verdienst, doch dazu müsste ich eine globalere Schau gewinnen, die ich mir für einen späteren Zeitpunkt vorbehalten möchte
 
P

Prosaiker

Gast
dann melde ich mich auch mal als goldmedaillenträger (diese ist übrigens völlig irrelevant, man erhält sie glaube ich nach so und so vielen beiträgen);
das erste, was man noel nicht vorenthalten kann: man erkennt ihre gedichte als - ihre gedichte. das können nicht viele von sich behaupten. eher wenige.
der augenflügel ist ein wunderschönes wort, für das ich danken möchte.
die zeilenumbrüche sind meiner meinung nach nicht willkürlich sondern wohlbedacht gesetzt, schaffen sie doch oft mehrdeutigkeiten.
"dEin" raum, diese wortverzerrung, ergibt diesmal für mich größeren sinn als in einigen anderen texten. hier wird die relevanz des Du geschmälert und der beliebigkeit somit raum geschaffen.
das Ich folgt dem augenflügelschlag nur im schatten, eine spur nur, von harten tönen begleitet, dur-tönen eben.
das "dur" in derselben zeile zu belassen wie die "spur" scheint mir eher eine verspieltheit vor allem der rhytmik, des klanges - den ich allgemein sehr hübsch finde in diesem gedicht - wegen. inhaltlich lässt es sich nur auf die töne beziehen.
es gibt aber auch etwas, das mich stört: "zum himmel sinken". wie oft las ich dieses paradoxon schon (genaugenommen ist es kein richtiges, man könnte sich ja auch im weltall befinden). wie oft wirkte es gewollt, zwanghaft. wie selten ergab es sinn. auch hier suche ich noch. der himmel selbst jedoch scheint mir unerlässlich , weil er ein greifbares bild liefert, dazu ein schönes in verbindung mit dem auge(nflügel).
"beatmet" wird das lyrische Ich, nachdem es der zeit entrückt ist - ich misse hier kein objekt.
noel, mir gefällt dieser text auch deswegen, weil er eine angenehme länge besitzt. du verdichtest deine lyrik sehr stark und bei mehr versen macht mir das auch zu schaffen. hier hast du optimal gehandelt, d.h. geschrieben.
vg,
Prosa.

ps: regenzauber: es gibt hier keine ikonen.
 
S

Saurau

Gast
liebe noel,

ich kann mich prosaikers sehr schlüssiger interpretation nur anschließen. einzig was mich stört ist das &, das ich ausgeschrieben lieber sähe.
das bild "zum himmel sinken" liest sich für mich nicht paradox, ich empfinde es als ein sinken in die eigene gefühlswelt, in die sinnlichkeit und den darin befindlichen metaphorischen himmel. hab ich gern gelesen, vor allem mehrmals.

liebe grüße, daniel
 

Regenzauber

Mitglied
Augenflügel revisited

Ob der Weihnachtsmann blond oder weiß oder koloriert ist, sollte die Kritik nicht verfärben, und ich habe mit Genuss festgestellt, dass die Teenager von heute noch genauso alleswissend sind, wie ich es in diesem Alter war, bevor mich das Leben ein wenig bescheidener werden ließ. Ich weiß also nicht, an wen ich schreiben soll, daher stelle ich diesen Kommentar hier herein, ein wenig widerwillig.

Augenflügel sind das Geschwisterpaar zu Nasenflügeln und heißen bürgerlich Augenlider, das habe ich verstanden, und ich habe diese Poetisierung auch nicht angestrichelt!

Was sollen die Zeilenumbrüche bezwecken? Sie sind doch ein zusätzliches technisches Ausdrucksmittel im Sinne der Kommunikation zum Leser hin. Da wird also mit dem „nach“ auf der 3. Zeile dem Leser ein Nasenstüber versetzt, der besagt haha, du hast geglaubt, dass ein Zeilenende eine Variante der Lesehythmusgestaltung ist und hast eingeatmet!

Hingegen gibt dir, gewogener Leser, die Zeile 8 die Möglichkeit, selbst schöpferisch an der Gedichtung mitzuwirken und dir eine Pause mitten in der Zeile vorzustellen!
Nach einem normalen „deinen“ gibt es dann auch ein „dEinen“ und diese Sophistikation kann ich – um mich prosaisch auszudrücken – nicht nachvollziehen. Für Experimentierer zugelassen, hier eher zu vermeiden, was freilich eine subjektive Behauptung ist.

Die Verteilung bzw Zerreißung von „losgelöst“ in los gelöst auf zwei Zeilen verteilt, und das „beatmet“ wären eine Diskussion wert, aber ich habe ja dafür schon einige wesentliche Fragen gestellt.

Der Text könnte etwa so verständlicht werden:
  • manchmal schmecke ich auf der zunge deinen geruch nach
  • alles um mich sinkt zum himmel
  • ich folge deinem augenflügelschlag im schatten nur spur
  • doch dur der töne laut ist’s der mich leitet,
  • weitet mich los gelöst entrückt der zeit in dEinen raum.
  • beatmet
Sechs Bilder in 16 Zeilen scheint mir großzügig.
Wer aber will von Metrik sprechen?
 
P

Prosaiker

Gast
dass die Teenager von heute noch genauso alleswissend sind, wie ich es in diesem Alter war, bevor mich das Leben ein wenig bescheidener werden ließ.
jaja, wenn sie nicht mehr weiterwissen, kommen die alten weisen mit diesem argument (du bist da nicht der erste, doch wie alle andern bist auch du eine schlüssige argumentation schuldig).
solltest du das nächste mal widerwillen verspüren, so lass es doch bleiben. dein kommentar hat nämlich so gar nichts neues hinzugefügt.
ich bezog mich nur teilweise auf deinen kommentar. mit den augenflügeln jedenfalls nicht. warum wehrst du dich also?
dein vorschlag zur verständlichkeit war hoffentlich satirisch gemeint. er ist nämlich schlecht.
nutze das nächste mal doch patronen statt worthülsen. dann musst du auch nicht so viel buchstaben verwenden.
vg,
Prosa.
 

ENachtigall

Mitglied
Anmerkung

Mir gefällt noels "dEinen raum". Wie könnte ein Raum, geprägt vom lyr. Du deutlicher unterschieden werden vom Raum, der durch Besitztum oder Gewohnheitsrecht an das Du gebunden ist?
"dein geruch" und "dein augenflügelschlag" ist körpergebunden, also eigen.
Eine feinfühlige leise Sicht der Dinge und Menschen - durchdacht.

Grüße
Elke
 

Regenzauber

Mitglied
Augenflügel im Kollimator

@Prosaiker

Meine „Altersklugheit“ bezog sich auf deine Bemerkung „[blue]wie oft las ich dieses paradoxon schon[/blue]“, die mich dein Profil aufsuchen ließen, doch sind Zeit und Dauer sehr subjektive Vorstellungen.

Eins für dich, da ich offenbar schlecht kommunizierte: Verständlichkeit sollte bedeuten, dass dies die Bilder sind, die ich etwa entnehmen konnte, ohne die Wortwahl zu ändern noch Satzbau etc. Ich habe also damit keine Verbesserung des Textes vorgeschlagen, denn für das, was ich dort aufgelistet habe (selbst die Rechtschreibung habe ich beibehalten), wollte ich mich nicht als Autor vordrängen.

Ich bedauere, dass Noel, deren Begabung hier absolut nicht angezweifelt werden sollte, sich durch ihre Bodyguards verteidigen lässt, wo eine solche Barrage nicht erforderlich ist, da an die Schönheit einiger Wortgefüge durchaus nicht gerührt wurde.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe noel,

Deinen Text habe ich nun wieder und wieder gelesen. Mit dem letzten Wort komme ich nicht zurecht.
Das liegt natürlich hauptsächlich an meiner Vorstellungswelt. Bei "beatmet" bringe ich es einfach nicht fertig, mich von dem auftauchenden Bild zu lösen, dass da jemand komplett hilflos am Boden liegt und künstlich von jemand anderem den lebensnotwendigen Sauerstoff bekommen muss.

Aber der Text meint doch wohl, wenn ich es richtig verstehe,dass das Lyri in den Raum des anderen hineingeatmet wird, bzw. sich aus eigenem Willen und Entschluss da hineinatmen lässt. Die komplette Hilflosigkeit, denke ich, soll hier nicht dargestellt werden.

Wenn es so ist, dann würde ich Dir als letztes Wort vorschlagen "durchströmt".

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

noel

Mitglied
@ regenzauber

@ regenzauber

was ich gut finde ist, dass du dich nicht nur mit einem text beschäftigst, wenn du denn autor zuvor noch nicht gelesen hast.

da ich bei einigen deiner anderen Texte nachgeschaut und gefunden, dass du dich in Sprachzeichenspielen gefällst.
ich gefalle mir aber nicht darin, es ist kein narzistischer selbstzweck. es hat als zielObjekt den leser, dessen vielseitigkeit ich nicht unterschätze & dessen gewohnheitsmäßigen leseprozesse ich zu durchbrechen suche.
für die rezitation ist das zeichen belanglos, aber beim lesen ist es ein zusatzaspekt, genauso wie die zeilenbrüche & die daurch erreichten doppeldeutigketen, bzw. wortstammhinweisen.

die Verwendung des „&“ Zeichens unpassend bzw bestenfalls in einem Text verwendbar, dessen Sachlichkeit betont werden soll.
aha, naja. gestern machte ich feuer mit zwei steinen, heute gibt’s diese dingens *ähm… na die… verflixt…wie heißen die noch gleich?

ne mal im ernst, durch deine nächsten zeilen --->

– süß, sauer, salzig, bitter, so lernten wir die Zungenempfindlichkeit in der Schule
zeigst du deutlich, dass du mit synästhesie nichts anfangen kannst & dass du derenhalb auf den althergebrachten zuordnungen behaarst, bzw. neue als selwürdig & falsch empfindes.
wießtdu wie vieles ich lernte, wa schon längst wissenschaftlich überholt wurde?

wenn du nachschmecken willst, dann ist die dritte Zeile „nach & alles“ für mich eine reine Aggression des Lesers,
aggre….WAS, was hat das mit wortklangbildern gemeinsam.

– Z.5 sollte wohl ein neues Bild öffnen, wozu also das „&“?
weil ein & zwei dinge verbnidet?

– Z.8 „nur spur doch dur“ ist eine Wortfolge, deren Bedeutung ich nicht erkennen kann, denn „dur“ ist nicht als Eigenschaft von Spur verwendbar, zumindest nicht im Deutschen
jepp, gäbe es da nicht z 9 + 10


– in Abwesenheit von Satzzeichen und der sehr willkürlichen Zeilenumbrüche, hängt das „beatmet“ – wer beatmet, wird beatmet? ist ein Objekt unterdrückt, vergessen? – bezugslos in d’Einem Raum.
willkürliche zeilenbrüche --> nein
beatmet --> z. 11 + 12

alles in allem erkenne ich in deiner leseweise nur,
dass du nicht unterscheidest zwischen dem text, den man `nur´hört & dem text, dem man vor auge hat
da kunst kunst ist, wenn ise bewegt, verSuche ich alle sinne zu involvieren.
soweit es eben möglich sei.
dazu gehört
die darstellungsweise
der klang
ein traum wäre ein installation aus bild & text mit musik & wort als tonspur.

nichtsdetsotrotzig, danke für die mühe.

noel
 

noel

Mitglied
@ saurau

das & bekomme ich
des öfteren angekreidet
aber ich mag es, verbinde es
nicht mit dem buchführungszeichen, sondern
sehe fast eine note
einen schlüssel in dem zeichen
außerdem kann man es manches mal auch
überlesen
& dennoch
hat es sinn

noel
 

noel

Mitglied
@ ENachtigall

Mir gefällt noels "dEinen raum". Wie könnte ein Raum, geprägt vom lyr. Du deutlicher unterschieden werden vom Raum, der durch Besitztum oder Gewohnheitsrecht an das Du gebunden ist?
"dein geruch" und "dein augenflügelschlag" ist körpergebunden, also eigen.
Eine feinfühlige leise Sicht der Dinge und Menschen - durchdacht.
:) genau
 

noel

Mitglied
liebe vera-lena

durchströmt fasst es nicht
gibt nicht die dimension
beatmet hat dises `mehr´
natürlich kann manchem die sirene
martinshornen, wenn er beatmet liest
aber es gibt auch den tiefen sinn, dass
das LI durch das LD
sinnhaftigkeit erfährt & die, nur die ist lEben

noel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe noel,

mir ist durchaus bewusst, was Du mit Atem aussagen möchtest. Ich weiß auch, dass es dafür gar keinen Ersatz gibt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass "Beatmen" wirklich festgelegt ist in unserer Sprache und dass Du dem Leser viel abverlangst, was Dir natürlich frei steht, wenn er innerhalb eines Textes sich sagen muss: "Halt! Hier kann die festgelegte Bedeutung aber nicht stimmen!" Und dann muss er sich eine Bedeutung, die das Wort normalerweise , so wie es da steht, nicht hat, zusammensuchen. Mir macht so etwas Spaß, weil das dann schon mehr eine intelligente Spielerei ist, wie Rätsel lösen beispielsweise.

Ich erfinde in solchen Fällen lieber neue Wörter, dann ist von vornherein klar, dass man sich die Bedeutung zusammensuchen muss.

So nutzt jeder seine Möglichkeiten.

Inhaltlich sagt Dein Text die wunderbarsten Dinge über das Verschmelzen zweier Menschen aus. So dass mir das "Ineinanderströmen" auch schon stark genug gewesen wäre.
Deine Version weist betont darauf hin, dass das Ich bei diesem Prozess von dem Du in hohem Maße getragen wird. So lese ich das "beatmet".

Ja der Atem bedeutet Leben, im Alten Testament "der Odem Gottes". Ich verknüpfe aber damit noch nicht automatisch Sinngebung. Dafür waren die Wege des Menschen dann viel zu weit, um nach seiner Erschaffung noch an "Sinn" heranzukommen.

Hier haben wir beide für das Wort "beatmen" dann doch eine unterschiedliche Auffassung, es sei denn:

dadurch dass DU mich beatmest, dass DU es bist, der mir das Leben einhauchst, gibt meinem Leben bereits den Sinn. So gelesen wäre es auch für mich wieder schlüssig. Eine sehr euphorische Liebesaussage in diesem Falle und auf Deine nüchterne Art sehr gelungen!

Dir ganz liebe Grüße von Vera-Lena
 

Regenzauber

Mitglied
@noel

Ich „[red]behaare[/red]“ nicht auf meinem Standpunkt, gab dir meine Meinung, was du ja wahrscheinlich wolltest, und plane keine Gewaltanwendung für deren Durchsetzung.

Manche meinen, dass Verfremdung und Schock Intensitäts“booster“ sind. Man kennt doch z.B. die Begleitung von Gedichterezitationen mit Trommelschlägen, die dort, wo kein Sprachrhythmus vorhanden, einen vorzutäuschen versuchen. Was tragbar ist und was nicht, liegt, leider, im individuellen Ermessen des Lesers, der etwas störend finden kann, was als fördernd gedacht. Ein Beispiel dafür ist wohl die Rezeption deines „beatmet“, doch wir sind ja nicht, noch nicht, so weit, eine Abstimmung über Wert und Unwert poetischen Ausdrucks abhalten zu müssen.

Freilich kannst du eine Mischkulanz der Sinneswahrnehmungen vornehmen und das Wiesenbunte hören, eine Dissonanz riechen und den Modergeruch sehen, doch wenn ich den Geruch schmecke, kann ich dann den Geschmack riechen oder hören? Jedes Sinnesorgan nimmt Reizungen in der ihm eigenen Art auf: ein Schlag auf das Auge löst einen optischen Effekt aus, einer auf das Ohr einen akustischen, etc.

Nochmals „[blue]nach & alles[/blue]“: wenn der arme Leser, also ich in diesem Fall, das Geruchsschmecken geschafft hat und damit die ersten zwei Zeilen aufgenommen, trifft er in der 3. Zeile ein „[blue]nach[/blue]“? Also alles zurück zum Anfang und Neulektüre mit dieser gedehnten Satzaussage! Da steht also „[blue]schmecke deinen Geruch nach[/blue]“ und nicht, wie ich fälschlich mich verlas, „deinem“. So!? Also ein Nachgeschmack. Ziemlich kompliziert.

[blue]&=Und [/blue]? Also werde ich nochmals zurückgreifen müssen? Nein, das soll wohl eine Folge zum Schmecken, nein, zum Nachschmecken sein, also, nachdem ich nachgeschmeckt habe, reagiere ich, wieder falsch, meine Umgebung reagiert und ändert sich, also ein neuer Satzgegenstand durch & mir angehängt! Bestenfalls hier
begann ich an Kinderverwirrspiele zu denken, doch Ringelnatz war viel gnädiger und vor allem humorvoll.

Es wäre vielleicht höflich, wenn du den Zeilenumbruch zur Verständlichmachung und nicht zur gekonnten Irreführung verwenden könntest, also das „nach“ eine Zeile höher, das „&“ unterdrückt und das „alles“ klar zum neuen Bild der Umwelthimmelfahrt verbunden.

Willst du nicht? Auch gut, es ist deine Entscheidung, doch, bitte, wenn du uns schon mit dem Augenzwinkern nicht einen neuen Strophenanfang schenken willst, dann gönne den Lesern hier doch eine kleine Verschnaufpause durch Weglassen des „[blue]&[/blue]“ vor dem „[blue]ich folge[/blue]“?

Ich setze ab, denn meine Stoppuhr zeigt mir, dass ich den angemessenen Kommentarzeitraum bereits überzogen habe.

Vielleicht hast du dir hier wenigstens einen interessanten Gedanken abgebissen.
 

noel

Mitglied
WIE & demzufolge warum

wie soll ich es noch deutlicher ausdrücken

wenn ich etwas rieche, schmecke ich es

das ist so
& war in kindheitstagen sooo
extrem
das ich gewisse gerüche neben
bei
um das essen nicht ertrug
oder auch aus dem essen herausroch
was es mir nicht munden mAchte

hände waschen vor dem essen TABU

nihil est in intellectu,
quod non prius
fuerit
in sensu
 

Regenzauber

Mitglied
Nochmals die Sinneserregung

@noel

da kunst kunst ist, wenn ise bewegt, verSuche ich alle sinne zu
involvieren.

ein traum wäre ein installation aus bild & text mit musik & wort als tonspur.

Du bist auf Ausdruck eingestellt, und zeigst dies in verschiedenen verfügbaren Medien, wie du beispielsweise deine Photos grimassieren lässt.

Ich denke aber, dass jede Kunst ihren eigenen Anspruchsbereich hat und es nicht unbedingt braucht, sich von einer anderen Ausdrucksgattung als Trägerrakete in das Bewusstsein und Genusszentrum des Kunstkonsumenten zu katapultieren.
Ein gutes Gedicht braucht nicht vertont zu werden, und selbst eine gute Vertonung ist nicht unbedingt eine Verbesserung, sondern lässt, vielleicht, ein anderes Werk entstehen. Ist der Faust größer geworden oder besser, weil er manchmal von einem Zittergreis wie Minetti gespielt wurde?
 
B

bonanza

Gast
wem noels schreibe gefällt, der kann für sich sicher einiges
herausziehen.
mir ist`s meist zu eigen und manieriert.

bon.
 



 
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