begegnung

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morgenklee

Mitglied
begegnung

ein unbekannter
kam mir entgegen
und legte seine hand
auf meine schulter
dann drehte er sich um
gebannt folgte ich ihm

in der dämmerung
als wir den wald erreichten
schlug ich mich
schnell in die büsche
der unbekannte schien es
gar nicht bemerkt zu haben

ich verlor die orientierung
alles war schwarz
schwarz schwarz schwarz
außer atem
rannte ich sinnlos weiter
panik

dann plötzlich
eine lichtung
es wurde sehr hell
hell hell hell
ein schatten
kam auf mich zu

der tod lächelte
 

morgenklee

Mitglied
Sieht so konstruktive Kritik aus? / Ungeremtes

revilo

Dein Kommentar war so ...
auch irgendwie vorhersehbar.

Mach Dir nichts draus.
Ich mach mir auch nichts draus!
 

Perry

Mitglied
Hallo morgenklee,

tut mir leid, ich bin normalerweise etwas verbindlicher in meiner Kritik, als (der von mir geschätzte) revilo, aber der Tod als
"unbekannter schwarzer Waldläufer" ist nicht wirklich prickelnd.
Als Anregung empfehle ich Dir den "Brandner Kasper" und ein etwas dickeres Fell im Annehmen von Kritik. :)
LG
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das ist zum größten Teil auch Prosa. Wenn man diese im Zeilenumbruch schreibt, wenn noch lange kein Gedicht daraus. Das ist wirklich zu durchschaubar.

Liebe Grüße
Manfred
 

revilo

Mitglied
danke für die Blumen, lieber Perry........

...so unrecht habe ich wohl nicht, verehrter, offensichtlich verägerter und verkannter Autor......

aber das ist hier nur mehr als mäßige Prosa, die durch Zeilensprung auf Lyrik getrimmt wird.....

der Inhalt ist wie bei einem seichten Liebesfilm vorhersehbar...der Zuschauer weiß sofort, dass die beiden sich am Ende doch noch kriegen.... ich musste nur lächeln, als ich das las, weil ich mit 17 etwas ähnliches geschrieben hatte...da saß ich neben meinem eigenen Grabstein und der Tod gesellte sich dazu........ das Gedicht wurde zu meiner großen Empörung ziemlich verissen......

für gute Lyrik braucht es wesentlich mehr als das hier.....

ja ja, ich weiß.....ich bin ein arrogantes Arschloch...aber wenigstens ehrlich....

LG revilo
 

morgenklee

Mitglied
Lob und Tadel / Ungereimtes

revilo / Franke / Perry

Ja, revilo, das war doch jetzt wenigstens etwas detaillierter. Das würde ich dann auch Kritik nennen, obwohl Kritik - wenn sie denn konstruktiv sein soll - auch immer einen "Hoffnungsschimmer" für den Autor bereithält.
Aber, wie zu anfangs, nur so'n Halbsatz als Kommentar zu "verkaufen", ist m.E. zu billig. - Ich bin nicht verärgert (vielleicht Du?), ich bin eigentlich eher albern. Trotzdem versuche ich mit meinen Kommentaren eher Ermunterer (ich weiß, das ist zuweilen schwer) als "Keulenschläger" zu sein.

Ja, Franke, vielleicht ist das Prosa
von Praunheim. Oder doch Lyrik von mir. ;-)

Perry, den "Brandner Kaspar" kenne ich natürlich. Aber... gerät man nicht immer ins Hintertreffen, wenn man sich die "große Literatur" zum Vergleich auswählt?

Wir alle, so vermute ich, bemühen uns. Mit mehr oder weniger Erfolg. Und viele werden dann auch, peu à peu, besser - wenn man ihnen gegenüber nicht den Reich-Ranicki gibt, sondern ermuntert und kritisiert.

Von der LL hätte ich gerne gewusst, warum sie einerseits meinen Beitrag in den Papierkorb expedieren wollen, mir andererseits aber keine Begründung dafür nennen. Ein Eingriff (Angriff?), der mE. die Grenze zur Zensur überschreitet.
 

Perry

Mitglied
Hallo morgenklee,

ein probates Mittel, das mir bei zu prosalastigen Text hilft ist, diesen zu verdichten.
Hier als Anregung eine Variation, wie ich sie nach deiner Vorlage schreiben würde:

begegnung

ein unbekannter legte mir
seine hand auf die schulter
gebannt folgte ich ihm

als wir den wald erreichten
schlug ich mich in die büsche
verlor völlig die orientierung

alles war schattig schwarz
dann plötzlich licht hell
und der tod lächelte mir zu

LG
Manfred
 

morgenklee

Mitglied
Ganz so einfach ist die Lyrik nicht / Ungereimtes

Perry

Danke für Deine Fortsetzung dieser Versuchsreihe!
Deine Fassung ist zweifellos kürzer. Vielleicht auch kompakter. Lyrischer erscheint sie mir jedoch nicht. Und pointenreicher?

Gute Gedichte - ich denke da an Brecht, Kunert, Kirsch, Bachmann etc. - sind im Grunde genommen keine "Nach-Feierabend-Beschäftigung". Und Lyrik-Rezensionen sollten ebenfalls einen soliden Tiefgang besitzen. Manchmal reicht eben nicht so ein kurzer Nominalsatz.

Lessing - oder nehmen wir den vor ein paar Tagen verstorbenen Kaiser (früher SZ) - haben detaillierte Kritiken geschrieben, die zum Teil länger waren als das Gedicht, der Essay etc. selbst.
Aber ich will hier nicht die Länge eines Kommentars bemängeln, sondern allenfalls deren "Schnoddrigkeit".
Wenn mir ein Foren-Redakteur hier pauschal mitteilt, für mein Gedicht "Deutschland sucht das Superschaf" gäbe es noch Optimierungsbedarf, dann sollte ich eigentlich erwarten dürfen, dass dieser Kritiker/diese Kritikerin zumindest mal den Versuch unternimmt, mir einen konstruktiven Änderungsvorschlag zu machen - wie das viele der Foristen ja tun.

Lyrik - um Fontane zu variieren - ist halt "ein weites Feld".
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
M O D E R A T I O N

Hallo morgenklee,

bitte nutze zur Äußerung von Kritik an RedakteurInnen oder Mechanismen der Leselupe eMail, PM, das FL oder wende Dich direkt an die Admins.

In den Werkeforen hat das nichts verloren.

cu
lap
 



 
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