begegnung der dritten art

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Von irgendwo
weit draußen
landeten aliens.

die alten vermaßen Steine.
die jungen saßen da.
sie langweilten sich.
was denn das denn?
frug einer.
er trug einen zappelnden gegenstand.
keine ahnung,
sagte ein anderer.
sieht aus wie ein frosch (*),
sagte ein anderer.
guck mal, das fliegt, das schlürpfwesen, wenn man es aufbläst,
sagte ein anderer.
aaaah!
ooooh!
kommt jetzt, schluss mit spielen,
wir müssen weiter,
rufen die alten.
was denn, schoon?!
murr murr!
na kommt schon!
die fliegende untertasse
verschwindet zwischen den bäumen.

...

(*) frosch ist die übersetzung von wtjöksg artewt, einem tier auf gäugeapou, das im wasser lebt und laute schreie von sich gibt. es hat eine schlüpfrige haut und wenig intelligenz.
 

jon

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"Picknick am Wegesrand"? :)

Was heißt "frug"? (Es heißt „fragte“, ich weiß, aber das hier ist doch kein Mundart-Text, oder?)
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Liebe Jon,

"frug" ist die stark gebeugte Form, "fragte" die schwach gebeugte Form.

Vergleiche auch "backen buk - backte".

Vergleiche Wortliste:
http://www.grammatikdeutsch.de/Wortarten/Die_Zeiten/Verben/body_verben.html

Die starke Beugung verschwindet mehr und mehr, ist aber nicht tot. Im alten Duden stand sie noch drin, im neuen weiß ich es nicht genau.
Nebenbei: Dein Hinweis in einem anderen Beitrag auf Solar X und Alien Contact alt Plattformen zur veröffentlichung ist gut.

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Dieses Poem hier ist - nebenbei bemerkt - eine Art Parodie auf ein anderes Werk,

"Humorlos"

von Erich Fried.
 

jon

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Danke…

…für den Link – er kommt gleich in meine Werkzeug-Kiste.
Im neuen Duden ist "du frugst" als landschaftliche Form von "du fragtest" vermerkt, wie auch "er frägt" als landschaftlich gebräuchliche Form von "er fragt" aufgeführt ist. Obwohl ich eigentlich auch eher zur starken Beugung neige – „frug“ war mir als solche wirklich nie gegenwärtig. Ist vielleicht doch schon "zu alt"…
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke für die Nachricht, Jon. Neu habe ich "Die neue deutsche Rechtschreibung" von Bertelsmann, da steht es nicht mit drin.

Grüße von Bernd


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"alt Plattformen zur veröffentlichung ist gut" muss natürlich "als Plattformen zur Veröffentlichung ist gut" heißen.

Ich weiß nicht, wieso ich die Tippfehler sehe, wenn ich sie eine Zeitlang bereits abgeschickt habe, selten aber vorher.

An mangelndem Wissen liegt es nicht.
Mangelnde Aufmerksamkeit allein erklärt es auch nicht.
Es muss an der Arbeitsweise meines Gehirnes liegen.

---
 

jon

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Von der Bertelsmann-Version des Neuen Dudens hatte ich im Vorfeld der „auf Neue Rechtschreibung umstellen"-Hysterie nur Schlechtes gehört (Fehler sowohl beim "alten Wortschatz" und erst recht beim "Erneuern) und deshalb die (teurere) „Dudenverlag“-Ausgabe gekauft. Ich fühl mich damit auf der sicheren Seite…

:) Das mit den Tippfehlern muss irgendwie im Instinkt verankert sein – Selbst auf Arbeit, wo ich jeden Text mindestens dreimal lese, seh ich, sobald ich die Zeitung in der Hand halte, da und dort doch noch ein verdrehtes ei, ein fehlendes i, ein n statt m und und und…

Tschüß
jon
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Hallo, Jon,

(die Diskussion ist zwar jetzt etwas außerhalb des Beitrags, aber doch interessant, leider habe ich keine E-Mail-Adresse (Imehladresse) von Dir, deshalb hier weiter.)

Auf Arbeit schreibe ich fast nur Englisch, deshalb habe ich jetzt viel mehr Meter an Englischen Wörterbüchern und Grammatiken.
Der Duden und das Bertelsmann-Werk haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, wie sich in der Zwischenzeit herausstellte. Beispielsweise kennzeichnet Bertelsmann auf einfachere Weise die alte und neue Schreibweise.

Die Rechtschreibreform wurde an sich durchgeführt, um die Rechtschreibung zu "liberalisieren" und in ihrer Bedeutung herunterzusetzen. Das ursprüngliche Ziel, sie zu vereinfachen und konsistenter zu gestalten, wurde verfehlt.
Sie ist in vielen Bereichen eher komplizierter geworden.
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Die Wortlisten sind nur noch Beispiele. Sie stehen neben den Regeln. Wenn eine Regel ein Wort zulässt, das nicht in der Wortliste ist, dann ist es gültig.

So heißt es jetzt zum Beispiel "Sciencefiction". Mit einem Freund habe ich mich lange gestritten, ob nicht andere Schreibweisen gültig seien. Er meinte, die Lehrer würden nur noch die in den Wortlisten vorhandenen anerkennen.

Meiner Meinung nach ist "Science-Fiction" ebenso gültig, und das wurde dann auch vom Institut für Deutsche Sprache bestätigt.

Bei den Schreibweisen "science fiction" und "Science fiction" bin ich mir nicht sicher. Ich denke aber, sie sind durch die Regeln über Fremdwörter gedeckt.

Innerhalb eines Textes sollte man sie konsistent anwenden.

Viele Grüße von Bernd
 

flammarion

Foren-Redakteur
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bernd,

dies ist wieder ein werk wie von stanislaw lem.
jon - soso, du bist das also mit den ärgerlichen fehlern in der zeitung! sie und die vielen enten sind der grund, warum ich mir seit der wende keine zeitung mehr kaufe.
ganz lieb grüßt
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

wenn ich - ausnahmsweise? - etwas zum Werk sagen darf:

Ich bin begeistert. Zuerst wirkt der Text wie ein Kinderlied, wie eine Persiflage auf moderne Popsongs oder wie ein Leselupen-Poesie-Werk. Dann endet der Text überraschungsbefreit - und erhält durch einen nahezu typischen ,,Doug Adams'' Randvermerk sowohl einen SF-Touch (darf ich denn diese Schreibweise laut Duden verwenden?) als auch eine wunderbare Absurdität.

Erwähnte ich schon, daß ich begeistert bin?
 



 
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