beginn ich wie wasser zu fließen

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Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
am horizont kalben die gletscher der dachfirst im kinnfluss & sorgsam entperlt sich die schwarzwangige wolke am abend sieh wir sitzen am frisch gestrichenen himmel und heben die gläser mit angewinkelten knieen hocken die listigen vögel im spalier & singen kein lied rollet ferne das meer ich bin ein gestänge aus nerven das franst an den rändern die lichtstichige ebne die fehlende gischt der bäume & wahllos kreuzt mein cello den regen
tick tack - strich - die autarke musik & einer der ich bin beginnt wie wasser zu fließen ich bin ein schlackendes meer an dem erde saugt durch das der ton nicht geht & singt ich bin kein becken aus totholz der wurzel entfremdet beginn ich nahrung zu werden. den heiligen bäumen.
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Patrick,

eine mutige Hinwendung zu anderen Ausdrucksformen, finde ich.
Der Zeilensprung weicht der Verschachtelung verwandter Strukturen, die sich plündernd, sich nährend bilden und verschwenden. Leichtfüßig changiert die poetische Sprache hier zwischen diversen "Agregatzuständen" von Intonation und bildlicher Manifestationen. Scheinbar intuitiv: die Versynapsierung (&) von Elementen.
Dabei entsanden ist ein Geschöpf, ein Individuum, mit Liebenswert; inhaltlich deskriptiv und nicht unbedingt nach Analyse schreiend. Eines, dass sich durchaus spielerisch lesen lassen kann und dennoch seinen Fussabdruck im Gedächtnis des Leser hinterlässt.


Grüße von Elke
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dankeschön Elke.
Ich experimentiere gerade ein wenig herum und bin sehr glücklich darüber wenn die Versuche nicht durchfallen. Sich jm. meldet.

L.G
Patrick
 

Tula

Mitglied
Hallo Patrick

ich finde ganz ehrlich ein sehr gelungenes Experiment. Trotz der Dichte des Textes liest es sich locker, stimmig, heiter und sinntief zugleich.

LG
Tula
 
T

Trainee

Gast
Hallo Patrick,

ich mag das auch sehr. Du bist einer, der sich was traut oder in die Foren schaufelt, was sich andere Dichter bereits schon getraut haben. Schade finde ich lediglich, dass sich dein Gedicht hier nicht im Blocksatz darstellen lässt ... das gäbe dem Ganzen noch etwas mehr Pep.
Ganz ohne kritische Anmerkungen kommst du mir aber nicht davon! :D
Das doofe "rollet" könntest du ersetzen und einmal evtl. was tauschen. Evl. noch was am "Sieh! basteln ...

am horizont kalben die gletscher der dachfirst im kinnfluss & sorgsam entperlt sich die schwarzwangige wolke am abend sieh wir sitzen am frisch gestrichenen himmel und heben die gläser mit angewinkelten knieen hocken die listigen vögel im spalier & singen kein lied [blue]wogt[/blue] ferne das meer ich bin ein gestänge aus nerven das franst an den rändern die [blue]ebene lichtstichig[/blue] die fehlende gischt der bäume & wahllos kreuzt mein cello den regen
tick tack - strich - die autarke musik & einer der ich bin beginnt wie wasser zu fließen ich bin ein schlackendes meer an dem erde saugt durch das der ton nicht geht & singt ich bin kein becken aus totholz der wurzel entfremdet beginn ich nahrung zu werden. den heiligen bäumen.
Die schönwortigen Leckerlis mag ich kaum alle aufzählen. Am besten mundet mir die Sache mit dem Cello. :)

Deine Umbrüche sollest du natürlich beibehalten. Ist gottlob auch nicht meine Job.

Fast rundherum entzückte Grüße
Trainee
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
am horizont kalben die gletscher der dachfirst im kinnfluss & sorgsam entperlt sich die schwarzwangige wolke am abend sieh wir sitzen am frisch gestrichenen himmel und heben die gläser mit angewinkelten knieen hocken die listigen vögel im spalier & singen kein lied rollt ferne das meer ich bin ein gestänge aus nerven das franst an den rändern die lichtstichige ebne die fehlende gischt der bäume & wahllos kreuzt mein cello den regen
tick tack - strich - die autarke musik & einer der ich bin beginnt wie wasser zu fließen ich bin ein schlackendes meer an dem erde saugt durch das der ton nicht geht & singt ich bin kein becken aus totholz der wurzel entfremdet beginn ich nahrung zu werden. den heiligen bäumen.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallöchen Trainee
Sorry das ich so schrecklich spät erst antworte.
Momentan ist mein Leben recht stressig, da komm ich selten zur Lupe. Das "rollet" wurde zu "rollt"

Ansonsten muss ich nochmal über deine Vorschläge nachdenken.

Danke für die netten Worte, das motiviert, ist ja immer schwierig eigene Texte einzuschätzen.

L.G dir
Patrick
 



 
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