black box

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  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15780
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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]black box


ja das will – das muß ich sein
das den stuß zusammenschustert:
son gesengtes trüffel schwein
sau die sänger schmus durchmustert

die herumqwertzt auf den tasten
schnüffelt sich durch trocknen code
puttet in den schwarzen kasten
puttet aus buch staben tot

prosa die den flatter rand
umbruch mit nem vers verwechselt
lieb ich zwar – doch diesen schmand
noch viel mehr: barock gedrechselt

rund gequirlt wien schiffer scheißt
schmeiß ich pointillierten dreck
schmissig wie die fliege schmeißt
ab und ant wort trümmer weg
 

HerbertH

Mitglied
Ein wortgewaltiger Einblick in die qwertzige schwarze Kiste, die heute den Setzkasten mit den Bleilettern überall verdrängt hat. Und ein Ausblick vielleicht, was man bald durch pures Denken in Bit und Bytes verwandeln können dürfte. Obwohl auch dann gilt "garbage in, garbage out" wie schon zu Zeiten der Wort-in-Stein-Meissler ...;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Danke, HerbertH,
für den Kommentar, der trefflich-genau auf die Input-Blackbox-Output-Folge des Textes eingeht: wunderbar, wie eng Du das an dem Text als selbstbezüglichem Beispiel durchgeführt hast, vor allem durch den Vergleich mit dem klassischen "Schriftsetzen" (Beruf meines Vaters). Das vertieft die Metapher in die historische Entwicklung der Textumsetzung. Freut mich!

grusz, hansz

P.S.:
"abundant" - in der letzten Verszeile: "überflüssig", selbstanwendend "zertrümmertes" Wort.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Hansz,

"ab und ant" assoziert man zunächst mit "ab und an", das überdeckt die Deutung "abundant" ein wenig, und dies ging auch mir so. Vielleicht, weil es ein englisches Wort ist bzw. bekannt ist. Aber Du hast recht, inhaltlich passt es viel besser zum Rest der Zeile. Danke für die Lesehilfe ;).

Herzliche Grüße

Herbert
 



 
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