born to be "I"

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M

margot

Gast
manchmal
stehe ich irgendwie außerhalb
von der welt
in einer stimmung
der kontemplation
wie ein knitter
in der seele
scheint mir jeder gefaßte
gedanke
als fremdkörper
wirklichkeit
signale
prallen an die schale
meiner
zurückgezogenheit
und
ich fühle mich zwar
immer noch hier
gleichzeitig
in der ewigkeit

die lichter der stadt
im rücken
meine pobacken spielen mit dem
rand des barhockers
gäste essen, trinken
reden
in der sprache meiner
väter
hier war ich geboren
nicht mehr als
ein gezapftes bier
wobei ich an die allegorie
eines schwangeren pilsglases
denke
 

stemo

Mitglied
Zopft is?

Liebe Margot
Im zweiten Teil Deines Gedichtes drückst Du aus, was du im ersten etwas allzu gewohnt beschreibst. Diesen Teil würde ich mir sparen, dafür den zweiten mit weiteren Bildern bestücken, damit auch das Wort Allegorie überflüssig wird.
Gruss! stemo
 
Erster Teil "margot", zweiter Teil "bukowski" oder so?...
Die beiden Teile sind in Aussagen und Bildern grundsätzlich verschieden, oder "marg-owski'sch".
 
M

margot

Gast
hallo, ich saß an der bar in meine gedanken versunken.
wobei die realität mich störte. ich versuchte sie einzu-
binden in meine innenwelt. dann schrieb ich mein gedicht
auf einen geschenkegutschein, weil mich dieser widerspruch
beschäftigte zwischen "in-mir-sein" und "außenwelt-die-zu-
mir-dringt". natürlich gibt es großartiger formulierte
gedanken zu diesem thema. aber gestern abend genügte mir
das bier und die stadt im rücken. die bedienung lächelte,
ich bezahlte und ging. das wars.
bukowski ist bukowski. ich immitiere ihn nicht.

gibt es etwas verrückteres als das "ich"?

grüße
ralph
 
S

Stoffel

Gast
Guten Morgen Ralph,
diese Art Texte von Dir mag ich sehr, da sie Stimmung und Bild liefern.
Bukowski...nun ja, wenn man jemand ist, der alle..seine Werke in und auswendig kennt, dann kann man eventuell Gleichnisse finden, was die Art des Schreibens angeht.
Aber mei..dann hätt mal hier doch viele Hesse, Heine, Ringelnatz..etc...:)

lG
schönen Tag
Stoffel
 
M

margot

Gast
jo mei, du hast recht stoffel. die verbindung von mir
zu bukowski ist oberflächlich. ich las ziemlich alles
von ihm. aber ich las auch viel von hamsum, pavese und
hemingway und vielen autoren mehr. sicher bin ich nicht
bar ihrer einflüsse. das anhängen des bukowski-images
zeugt wahrscheinlich nur von phantasiearmut.
es gab genügend andere künstler, die sich mitunter
sogar zu tode soffen. buk ist nur einer von vielen.
auf seine art einzigartig. drum mag ich ihn. soweit
ich weiß, blieb er relativ straight trotz berühmtheit.
und er geht oft in seinen geschichten kritisch mit den
damit einhergehenden versuchungen ins gericht.
ein arschloch, ein mensch.

die verknüpfung von außen- und innenwelt ist immer wieder
thema in meinen gedichten.

gruß
ralph
 



 
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