butterfly - makkaronischer tanaga

H

Heidrun D.

Gast
Mmmh,
die Tanagadingens - ähnlich wie Clerischuhe (oder wie die heißen :D), gehen so gar nicht an mich, weil sie nicht gut klingen.

flieg doch mal her butterfly
today ist das der last schrei
mach dich von swimming just frei
the messertip makes dich die

Soll däs denn werklisch so?

Traurige Grüße
Heidrun
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Heidrun,

wenn ich Bernd richtig verstanden habe, sind tanaga nicht metrisch, es geht nur nach Silbenzahl.

Vielleicht stört Dich das beim Lesen der kleinen Teilchen?

lG

Herbert
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es geht wirklich nur nach Silbenzahl. "Klingen" soll es natürlich, aber es ist keineswegs ein regelmäßiges Versmaß mit Jambus und Trochäus.

Man kann sich beim Sprechen Zeit lassen. Falsch klingt es nur, wenn man versucht, es in eines der klassischen Versmaße zu quetschen.

Ich denke nicht, dass es verboten ist, ein solches Versmaß zu verwenden, aber dann klingt es doch eher wie ein "normaler" deutscher Vierzeiler.

flieg doch mal her ---- butterfly
today ist das der last schrei
mach dich von swimming just frei (Alternativ kann man "mach" mit einer Hauptbetonung sprechen.)
the messertip makes dich die

Man muss hier beachten, dass neben der Betonung die Silbenlänge einen wesentlichen EInfluss auf Klang und Wirkung hat.

Bei entsprechender Sprechweise klingt dieser Tanaga fast magisch.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Bernd,

magisch ist natürlich was :). Für mich klingt das Gedicht bei entsprechender Sprechweise perkussiv, fast wie Jazz. Und wie man dort oft mit der Reihung und mit Variationen arbeitet, kann ich mir auch gut vorstellen, dass man so ein tanaga wie eine Art Mantra spricht, immer wieder und dabei langsam kleine Variationen in Betonung und Rhythmus einbaut. Wenn ich viel Zeit habe - (nie?) -, spreche ich das vielleicht mal als mp3. Man könnte es auch als Grundlage zum Sprechen mit mehreren Stimmen machen, so wie in der afrikanischen Musik.

Vielleicht sollte man in der Schreibaufgabe mal eine Runde mit mp3 machen :), das wäre möglicherweise ganz interessant.

lG

Herbert
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich bin damals nicht so sehr auf die makkaronische Form eingegangen.
Diese wirkt hier gut und insbesondere liebe ich den Reim mit "die".
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Bernd,

schön, dass Du dies Gedicht nochmal heraufbeschworen hast :)

flieg doch mal her butterfly
X x - X Z-X
today ist das der last schrei
-X x X - X X
mach dich von swimming just frei
X x - Xx Y X
the messertip makes dich die
x Y-z X Z X

ist übrigens mein Leserhythmus ("-" ganz kurz und unbetont, "x" kurz und unbetont, "X" lang und betont, "Y" kurz und betont, "Z" lang und nebenbetont, "z" kurz und nebenbetont)

Liebe Grüße

Herbert
 
B

Beba

Gast
Hört sich in der Tat für ein empfindliches germanistisch geschultes Ohr eher befremdlich an, dieser Text. ;) Und die Mischung aus Englisch und Deutsch ist auch nicht mehr sonderlich originell. Aber immerhin ganz nett zu lesen, der Text. Und als mp3, was Herbert ansprach, wäre es sicher interessant.

Tanaga werden nun einmal original in Tagalog verfasst, der philippinischen Amtssprache. Und diese hat eine ganz besondere Melodie. Dadurch, dass Tagalog sehr von Spanisch durchsetzt ist, wirken auch die Reime recht harmonisch. Ich glaube, diese Art Lyrik ist für solche Sprachen wie Tagalog und auch Spanisch geschaffen, weniger für das harte Deutsch. Ist aber, wie immer, nur mein Empfinden. Ich jedenfalls höre Original-Tanaga in Tagalog sehr gern.

LG
Beba
 



 
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