das Herz pocht laut

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Dornrosis

Mitglied
das Herz schlägt laut

verliert den Takt
die Angst drückt schwer
und lähmt den wachen Geist

Zeit vergeht im Schneckentempo
und von der Seele
will die Nacht nicht weichen

Hunger nagt und zehrt
kein Brot, kein Wein
wird heut ihn stillen

Gedankenfäden wachsen lang
und schlingen sich lianengleich
um zarte grüne Triebe

nicht mal ein Echo hallt
aus den vertrauten Sälen
wenn Fragen ungehört verstummen

die Hände - offen
sind noch ausgestreckt
und wollen Brücken bauen

©angelika röhrig​
 

Stern

Mitglied
Liebe Dornrosis,

dein Gedicht berührt mich, obwohl ich das Gefühl habe, es noch nicht ganz zu fassen.
Was ich ändern würde:

und lähmt den (sonst so) wachen Geist

An dem "sonst so" stosse ich mich, erscheint mir als eine Information, die ich nicht brauche. Vom Klang her geht es meinem Gefühl nach auch gut ohne.

Ich bin auch in Versuchung zu schreiben: "die Angst drückt schwer" wäre mir rhythmisch stimmiger, andererseits verliert das Herz ja auch den Takt und das Drücken der Angst kommt ohne "die" besser zum Ausdruck. Also kein guter Vorschlag.

Ich verstehe dein Gedicht als Ausdruck einer Beziehung, die droht, im Schweigen zu versanden, während das lyrische Ich dringend auf ein Zeichen wartet, weil es -noch- sehr an dieser Beziehung hängt. Liege ich in etwa richtig?

Jetzt habe ich, scheint mir, ein Stück mehr Einsicht gewonnen. Interessant, dass ich dadurch auch besser verstehe, warum es mich angesprochen hat. Hoffentlich kannst du etwas mit meinen Worten anfangen.

Liebe Grüße,

Stern *
 

Dornrosis

Mitglied
Danke für die Tips, Stern, sie sind nachvollziehbar, verändern das Gedicht nicht und passen. Ich werde allerdings auch noch den Titel ändern. So klingt es aufgesetzt. Mit der Interpretation liegst du richtig. l.G. dornrosis
 



 
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