das ende von etwas

J

Jasmin

Gast
das ende von etwas

das kind am ufer sitzt allein
der wind bläst blätter aus dem sand
schwarze wellen verschlingen die rote glut
tränen rinnen in ausgetrockneten bächen

das kind schluchzt laute aus totem ton
stimmen rufen fremd und fern
ein echo aus längst vergangenen zeiten
die sterne flimmern kalt entfremdet

das kind stürzt sein gesicht in den sand
wellen spülen es hinaus aufs meer
wie treibgut treibt das kind im wasser
am ufer brennt ein feuer
 

Fee

Mitglied
Hi Jasmin,

ui, *schwerschluck*, da melden sich beim lesen einige meiner inneren Kinder. Wie bei einigen Gedichten und Texten von Dir, Jazzy.

Aufgewühlte Grüße von
Fee
 
J

Jasmin

Gast
Innere Kinder

Hallo Fee,

ich glaube, wenn es mir sehr schlecht geht, dann regrediere ich wieder zum Kleinkind, das sich auf den Boden wirft und weint...an deiner Reaktion sehe ich, dass ich nicht allein bin damit...
Geht es dir besser inzwischen?

Traurige Gruesse

Jasmin
 

moloe

Mitglied
das kind in uns

hey jasmin,

ein sehr stimmungsvolles, wenn auch leicht bedrückendes gedicht... es ist schön zu wissen, das auch andere manchmal ihr kindliches in sich selbst erwecken... ich finde es sehr schade, das viele menschen versuchen ihre eigene kindlichkeit zu verbergen, gar zu verstecken... egal welches alter man hat, man sollte zu dem was man denkt und vorallem zu dem was man fühlt stehen - unabhängig davon ob es reservierter oder kindlicher zum ausdruck gebracht wird...

all goodness

manfred loell
>moloe<
 
J

Jasmin

Gast
kindlichkeit

hi moloe,

wenn dich das gedicht bedrueckt, dann ist die stimmung bei dir angekommen, in der ich beim schreiben war.

<<ich finde es sehr schade, das viele menschen versuchen ihre eigene kindlichkeit zu verbergen, gar zu verstecken...>>


ja, das ist sicher schade. ich koennte meine kindlichkeit gar nicht verstecken, weil sie so eng mit meiner persoenlichkeit verwoben ist. ich empfinde auch meinen schreibstil oft als kindlich, obwohl mir das bis jetzt noch niemand so gesagt hat.

<<egal welches alter man hat, man sollte zu dem was man denkt und vorallem zu dem was man fühlt stehen - unabhängig davon ob es reservierter oder kindlicher zum ausdruck gebracht wird...>>


das ist natuerlich nicht immer einfach, besonders wenn man deswegen kritisiert oder belaechelt wird...


LG

Jasmin

P.S. Deine Homepage gefaellt mir!
P.P.S. Das Foto in deiner Bio ist kaputt.
 

Fee

Mitglied
Innere Kinder - ich bin Viele

Hi Jazzy,
ach, mit dem bessergehen ist das so eine Sache....
Hohe Berge...tiefe Täler, es sind die Extreme, die mir zu schaffen machen. Können es denn nicht einfach mal nur kleine Hügel und flache Senken sein?

Zur Zeit erklimme ich grad wieder den Gipfel.

Liebe Grüße,
Fee
 
J

Jasmin

Gast
Extreme

Hallo Fee,

zwischen den Extremen habe ich mich frueher auch bewegt. Mit der Zeit ist das etwas anders geworden. Den Gipfel erklimme ich schon lange nicht mehr. Es ist mehr eine Sisyphus-Arbeit bei mir, kurz vor dem Ziel der Absturz, noch tiefer als vorher. Momentan bewege ich mich auf die Talsohle zu. Aber es ist eigentlich auch kein richtiger Sturz, es ist ein Den - Berg- Hinunterrollen, wie ein schwerfaelliger Stein...

Schwermuetige Gruesse

Jazzy
 

moloe

Mitglied
kritisiert oder belaechelt wird...?

hey jasmin,

kritisiert wird jeder in seinem leben, dies solltest du aber eher als ansporn sehen, ich nehme oft kritiken an, jedenfalls sind diese mir lieber als dumme bemerkungen, was eher dem belächelt gleichkäme... aber wer anstatt seine meinung offen zu sagen, lieber über andere leute schlecht redet oder diese lieber auslacht, der tut mir nur leid mehr nicht... :rolleyes:

all goodness

manfred loell
>moloe<

ps: det mit dem foto hab ick schon jesehen... das gibt es wieder nach meinem nächsten website-update ende april!!! - hab ausversehen gelöscht :rolleyes: ...sorry, tut ma leid
 
J

Jasmin

Gast
Kritiken

kritisiert oder belaechelt wird...?
hey manfred,

ja, kritiken sind sehr wichtig, solange sie nicht unter die guertellinie gehen...
zum ersten mal war ich im sept 2000 in der leselupe. da hat mich nach kurzer zeit jmd mit seiner kritik sehr verletzt und da bin ich einfach gegangen.
aus einem mir nicht bekannten grund kam ich im febr 2001 wieder zurueck und bin bis jetzt geblieben. und ich habe es nicht bereut. vor allem kann ich inzwischen viel besser mit kritik umgehen. ich lerne sogar daraus, schreibe manche texte um. das ist ja wohl auch der sinn eines solchen forums.

LG

J.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Einer der Sinne dieses Forums ist, daß ich Deine Gedichte lesen kann, Jasmin.

Sie sind sehr beeindruckend, wenn auch oft schwermütig.

Ich selbst bin nicht in der völligen Tiefe, oder am Gipfel, wo schon fast wieder die Luft fehlt zum Atmen, dafür rolle ich eine Kugel den Hang hinauf, die mir immer wieder entgleitet, wenn ich fast oben bin, und es beginnt von neuem. Wie bei Sysiphos.

Meine Frau dagegen versucht vergeblich, den Stall auszumisten von Augias, denn ich bin liederlich, wie nichts.
 
J

Jasmin

Gast
Sinne dieses Forums...

Lieber Bernd,


mit diesem Satz hast du ein Laecheln auf mein Gesicht gezaubert.

Der Mythos des Sysiphos gehoert zu meinen Lieblingsmythen. Auch dieses Gefuehl kenne ich. Wobei dort das Nicht-Ankommen, das Kurz-vor-dem-Ziel-Abstuerzen im Vordergrund steht. Eigentlich, wenn ich ehrlich bin, ist es gar nicht kurz davor, eigentlich schon in den Anfaengen bei mir. Immer wieder die Enttaeuschung, die wie ein Fluch ueber mir liegt.

Und deine Frau kann ich gut verstehen, weil ich (auch) die Putzfrau bzw Haushaelterin meines Freundes bin. Ich empfinde das als Demuetigung...Vielleicht mache ich ja was falsch...

Liebe Gruesse

Jasmin
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Christiane ist nicht meine Putzfrau, obgleich sie vielleicht manchmal es gern sein würde. Glücklicherweise hat sie auch keinen Putzfimmel, da kenne ich auch Leute aus meiner Verwandtschaft.
Wenn ich eine Zeitung nur mal auf den Tisch lege, oder ein Buch, dann ist es schon weggeräumt ...

Christiane ist Hobby-Gärtnerin, hat eine Familienchronik verfaßt, und gerade eben ist sie wieder zu einem Bauchtanz-Lehrgang.

Viel machen wir auch gemeinsam.

Sie ist eine ganz liebe.

Sicher schimpft sie auch manchmal mit mir.

Wenn sie aufräumt, kommt sie vorwärts, bei mir aber scheint es mehr und mehr zu werden. Vor allem sammeln sich Bücher und Zeitschriften, sowie alle möglichen Manuskripte.

Hui, hilf.

Wenn besagtes gespenst da wäre, würde es wohl mit dem Finger schnippen, und alles wär fertig ...
 
J

Jasmin

Gast
Putzen und aufraeumen...

Hallo Bernd,

natuerlich wollte ich dir nicht unterstellen, dass Christiane deine Putzfrau ist, ich wollte eigentlich nur in Bezug auf meinen Freund (Janis) quengeln...;)

Einen Putzfimmel habe ich meiner Meinung nach eigentlich nicht, vor allem nicht in meiner gegenwaertigen Phase...Es stoert mich nur, dass ich halt immer "in charge" bin. Mein Freund bringt es z.B. glatt fertig, Abfall nicht in den Muelleimer zu werfen, sondern einfach liegen zu lassen...oder seine Struempfe im Wohnzimmer auf dem Teppich neben dem Sofa...den Aschenbecher nur zu leeren, wenn er ueberquillt (ich bin Nichtraucherin), Brotkruemel auf dem Couchtisch, Asche auf dem Computertisch...Jeden Morgen muss ich erst das Keyboard ausschuetteln, um nicht die Aschepartikel zu inhalieren, den Schreibtisch abwischen etc etc

Andererseits liegen auf dem Schreibtisch, an dem ich meistens sitze, Berge von Buechern, Heften, Mappen rum... von mir...


Wenn mein erster Bestseller den Rubel rollen laesst, dann schaff ich mir als erstes eine...Raumpflegerin an...;)

Liebe Gruesse

Jasmin

P.S. Kollegiale Gruesse an Christiane...
P.P.S. Ich glaube, wir sind ganz schoen vom Thema abgekommen...frage mich, wie mein Gedicht diesen Dialog ausloesen konnte...
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
das ende von etwas

das kind am ufer sitzt allein
der wind bläst blätter aus dem sand
schwarze wellen verschlingen die rote glut
tränen rinnen in ausgetrockneten bächen

das kind schluchzt laute aus totem ton
stimmen rufen fremd und fern
ein echo aus längst vergangenen zeiten
die sterne flimmern kalt entfremdet

das kind stürzt sein gesicht in den sand
wellen spülen es hinaus aufs meer
wie treibgut treibt das kind im wasser
am ufer brennt ein feuer
Ja, etwas abgekommen, obwohl die herumliegenden Bücher Symbole sein mögen für den Sand.

Noch was: Menschen sehen unterschiedlich, ich sehe zum Beispiel viele herumliegende Sachen gar nicht. Das mag bei Deinem Freund auch so sein.

Ein vergebliches Unterfangen, das zu ändern. Es scheint schon in der Urgesellschaft begründet zu sein ... (stand mal in der SZ. (Sächsischen Zeitung)

PS: glücklicherweise sind in meiner Familie alle Nichtraucher, ein Problem weniger.
 
J

Jasmin

Gast
Vom Thema abgekommen

"Ja, etwas abgekommen, obwohl die herumliegenden Bücher Symbole sein mögen für den Sand."

Lustig. Meinst du bestimmt nicht ernst, oder? Der Sand...ich hatte das Bild vor mir "den Kopf in den Sand stecken"...aufgeben, resignieren...Der Text heisst ja uch "ende von etwas".

"Noch was: Menschen sehen unterschiedlich, ich sehe zum Beispiel viele herumliegende Sachen gar nicht. Das mag bei Deinem Freund auch so sein."

Na, blind ist er nicht, vielleicht hat er wie du eine selektive Wahrnehmung. Ich nehme immer alles wahr, das ist in jeder Beziehung sehr anstrengend. Ich habe das mal irgendwo gelesen, dass gesunde, normale Menschen sehr gut selegieren koennen, Stoerendes oder Unwichtiges ausblenden koennen, waehrend bestimmte "Psychopathen" alle Sinneseindruecke auf sich einstroemen lassen, wobei sie dann deswegen oder auch deswegen ausflippen...(Sehr vereinfacht ausgedrueckt).

"Ein vergebliches Unterfangen, das zu ändern. Es scheint schon in der Urgesellschaft begründet zu sein ... (stand mal in der SZ. (Sächsischen Zeitung"

Aha. Da liessen also die Maenner (Jaeger) schon ihre Keulen und Felle rumliegen, ja? Und dann kamen die Frauen (Sammler) und mussten alles wieder aufsammeln..;)


Liebe Gruesse

J.
 
J

Jasmin

Gast
Kopf in den Sand stecken

Hallo Bernd,

"Eigenartig, bei mir kam Kopf in den Sand stecken ---> Kopf in ein Buch stecken, Bücher wie Sand am Meer."

Das ist ja lustig. Da waere ich nie drauf gekommen.

Also, was Maenner und Ordnung betrifft, bin ich auch hier gegen das Generalisieren. Es gibt ordentliche Maenner und unordentliche Frauen, das hat auch viel mit Erziehung zu tun. Und Charakter...

LG

J.
 



 
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