das land der liebe

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M

margot

Gast
sie lebten lange auf dem land
das land bot ihnen alles, was sie brauchten
und sie küssten die erde
das land blühte unter ihrer liebe und nahm
viel auf sich
doch die da lebten
bekriegten sich untereinander auf der erde
die sie liebten
dabei wurde viel fruchtbares zerstört
das land war geduldig
es hoffte, seine bewohner würden sich
beruhigen
da waren die einen
die waren schlicht und still, begeistert von
dem wunder der natur, das sich ihnen darbot
und die anderen
die waren laut, suchten beachtung und
verkannten die herrlichkeit, weil sie
oberflächlich darüber hinwegsahen
sie waren schließlich so laut, dass sie
die stillen totschrien
das land war traurig
denn die, die sich ihm am meisten zugewandt
hatten, wurden zu sklaven
die sieger
beuteten das land aus
sie wollten nicht von dem land abhängig sein
auf dem sie lebten
das land wurde gereizt und
schwach und machte denen, die auf ihm
wohnten, das leben immer schwerer
trotzdem gab es sich mühe, weil es seine
bewohner dennoch liebte
die hatten keine geduld
denn sie verstanden das land nicht
sie hatten sich zu sklaven ihres egoismus
gemacht
schließlich
verließen sie das kranke land und
besiedelten ein anderes
und küssten die erde
und das neue land, gab ihnen, was sie brauchten
beachtung
das verlassene land
war ausgebrannt
wann wird es wieder lieben können?
wie lange wird es dauern, bis der erste baum
wieder früchte trägt?
die erde indes
stirbt an dem egoismus der menschen
die nicht sehen, was
sie haben




(1982)
 

Schakim

Mitglied
...und was sie "nicht" haben...

Hi, margot!

Ich zitiere Dich:
"...die erde indes
stirbt an dem egoismus der menschen
die nicht sehen, was
sie haben"

Das müssen die reichen Menschen sein, denn die Armen sehen, was sie alles nicht haben!

Wünsche Dir einen schönen Sonntag und rutsch Dich nass oder trocken, dann wohl eher nass, ins neue Jahr mit den besten Wünschen dafür!
Schakim
 
M

margot

Gast
ich meinte nicht explizit die reichen. die menschen sehen
nicht, was sie an der erde haben. sie leben nicht mit
der natur, sie leben gegen sie. sie teilen das land
und beherrschen es. bei bald 8 milliarden menschen
fällt meine prognose für ihr dauerhaftes überleben
auf dieser erde recht düster aus. 2003 dürfen wir uns
wahrscheinlich noch geben.
lieber schakim, ich wünsche dir auch für das neue
jahr noch viele geistreiche gedichte.

prosit
ralph
 



 
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