das zimmer, die blitze und du

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justblue

Mitglied
das zimmer, die blitze und du

ich sitz' mit dir ganz so wie immer
in diesem großen dunklen zimmer
du siehst mich dunkeläugig an,
und draußen blitzt es dann und wann

du siehst mich an, wir sind verliebt
ich frag mich, was es schön'res gibt
als hier mit dir zu zweit zu sitzen
und draußen grelle blitze blitzen

hier sitze ich, und da sitzt du
wir beide sehen staunend zu
wie dieses zimmer und die welt
so mancher grelle blitz erhellt

ich habe mancherlei gesehen
und dennoch muss ich dir gestehen
ich fand es selten so entspannt
mit dir und blitzen an der wand

so sitzen wir im zimmer rum
es wird uns wirklich nicht zu dumm
uns gegenseitig anzuschmachten
und diese blitze zu betrachten

wir sitzen hier und keiner stört
sind voneinander ganz betört
die szenerie wird kurz erhellt
von blitzen draußen in der welt

wir sitzen hier und sind ganz still
da kann es blitzen was es will
da kann es noch so dunkel sein
wir beide sind zu zweit allein

ich wagte es kaum noch zu hoffen
doch haben wir uns jetzt getroffen
in diesem zimmer hier ganz oben
da können blitze noch so toben

deine augen sind auf mir
dunkel wie das zimmer hier
wie eine naturgewalt
(wie die blitze draußen halt)

ich sitz' mit dir ganz so wie immer
in diesem großen dunklen zimmer
du siehst mich dunkeläugig an,
und draußen blitzt es dann und wann

du beugst dich langsam zu mir vor
bringst deinen mund zu meinem ohr
und sagst, bevor wir zwei uns küssen:
"hätt' es nicht auch mal donnern müssen?"​
 
L

label

Gast
hallo justblue

schön, vergnüglich und ein sehr überraschender Schluss, der mich dazu veranlasst hat das Gedicht gleich nochmal mit verändertem Blickwinkel zu lesen.
Hintersinnig!
ich denke das Donnern kommt dann schon noch bei sich einpegelnder Verliebtheit ;)

Liebe Grüße
label
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Hallo,

Die Strophe:

ich wagte es kaum noch zu hoffen
doch haben wir uns jetzt getroffen
in diesem zimmer hier ganz oben
da können blitze noch so toben
fällt etwas aus dem Rahmen, bezüglich der Aussage S1 Z1 bzw. S10 Z1. Ansonsten fand ichs ganz nett und die Schlussfrage ist nur zu berechtigt.:)

Viele Grüße
Sta.tor
 

justblue

Mitglied
das zimmer, die blitze und du

ich sitz' mit dir ganz so wie immer
in diesem großen dunklen zimmer
du siehst mich dunkeläugig an,
und draußen blitzt es dann und wann

du siehst mich an, wir sind verliebt
ich frag mich, was es schön'res gibt
als hier mit dir zu zweit zu sitzen
und draußen grelle blitze blitzen

hier sitze ich, und da sitzt du
wir beide sehen staunend zu
wie dieses zimmer und die welt
so mancher grelle blitz erhellt

ich habe mancherlei gesehen
und dennoch muss ich dir gestehen
ich fand es selten so entspannt
mit dir und blitzen an der wand

so sitzen wir im zimmer rum
es wird uns wirklich nicht zu dumm
uns gegenseitig anzuschmachten
und diese blitze zu betrachten

wir sitzen hier und keiner stört
sind voneinander ganz betört
die szenerie wird kurz erhellt
von blitzen draußen in der welt

wir sitzen hier und sind ganz still
da kann es blitzen was es will
da kann es noch so dunkel sein
wir beide sind zu zweit allein

ich wagte es kaum noch zu hoffen
wir haben uns auch heut' getroffen
in diesem zimmer hier ganz oben
da können blitze noch so toben

deine augen sind auf mir
dunkel wie das zimmer hier
wie eine naturgewalt
(wie die blitze draußen halt)

ich sitz' mit dir ganz so wie immer
in diesem großen dunklen zimmer
du siehst mich dunkeläugig an,
und draußen blitzt es dann und wann

du beugst dich langsam zu mir vor
bringst deinen mund zu meinem ohr
und sagst, bevor wir zwei uns küssen:
"hätt' es nicht auch mal donnern müssen?"​
 

justblue

Mitglied
das zimmer, die blitze und du

ich sitz' mit dir ganz so wie immer
in diesem großen dunklen zimmer
du siehst mich dunkeläugig an,
und draußen blitzt es dann und wann

du siehst mich an, wir sind verliebt
ich frag mich, was es schön'res gibt
als hier mit dir zu zweit zu sitzen
und draußen ständig blitze blitzen

hier sitze ich, und da sitzt du
wir beide sehen staunend zu
wie dieses zimmer und die welt
so mancher grelle blitz erhellt

ich habe mancherlei gesehen
und dennoch muss ich dir gestehen
ich fand es selten so entspannt
mit dir und blitzen an der wand

so sitzen wir im zimmer rum
es wird uns wirklich nicht zu dumm
uns gegenseitig anzuschmachten
und diese blitze zu betrachten

wir sitzen hier und keiner stört
sind voneinander ganz betört
die szenerie wird kurz erhellt
von blitzen draußen in der welt

wir sitzen hier und sind ganz still
da kann es blitzen was es will
da kann es noch so dunkel sein
wir beide sind zu zweit allein

ich wagte es kaum noch zu hoffen
wir haben uns auch heut' getroffen
in diesem zimmer hier ganz oben
da können blitze noch so toben

deine augen sind auf mir
dunkel wie das zimmer hier
wie eine naturgewalt
(wie die blitze draußen halt)

ich sitz' mit dir ganz so wie immer
in diesem großen dunklen zimmer
du siehst mich dunkeläugig an,
und draußen blitzt es dann und wann

du beugst dich langsam zu mir vor
bringst deinen mund zu meinem ohr
und hauchst, bevor wir zwei uns küssen:
"hätt' es nicht auch mal donnern müssen?"​
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Justblue,

ich gebe ja zu, dass durch die thematische Wiederholung ein wenig Stimmung "rüberkommt". Insgesamt würd ich aber doch zu einer Verdichtung raten. Zweimal dasselbe Thema "er und sie und es blitzt" würde mir schon genügen... ;)

LG

Herbert
 
H

Heidrun D.

Gast
Hübsch isses wirklich, aber für mich zeigt es etwas Überlänge ...

Liebe Grüße
Heidrun
 

presque_rien

Mitglied
Hi justblue

Ich wollte schon lange mal gesagt haben, dass ich dein Gedicht wirklich sehr gut finde, und dass es m.E. eine bessere Gesamtwertung verdient hätte. Nicht viele trauen sich an diese Art des Spiels mit der Form, welche die Bedeutung hintenanstellt, heran, aber ich liebe es. Du spielst auch geschickt mit dem Leser: Bei Strophe zwei angelangt war ich verwirrt, bei Strophe drei leicht genervt, aber bei Strophe vier begeistert. Das Konzept ist mutig, und es funktioniert, und das Gedicht muss so lang sein.

Nur eine Anmerkung: Es macht deine Idee natürlich etwas kaputt, wenn du zweimal den gleichen Reim benutzt ("welt/erhellt"). Deshalb würde ich an deiner Stelle die letzten zwei Zeilen aus Strophe sechs durch die letzten zwei Zeilen aus Strophe acht ersetzen. Denn die ersten zwei Verse der achten Strophe kränkeln eh ein wenig, wie andere schon angemerkt haben, und durch deine Überarbeitung ist es auch nicht so richtig besser geworden. Ich schlage also praktisch eine Fusionierung der Strophen acht und sechs vor. Außerdem würde ich die vorletzte Strophe streichen: Da sich das Gedicht eh praktisch die ganze Zeit wiederholt, finde ich eine wörtliche Wiederholung der ersten Strophe zu viel. Die dritte Strophe von unten mit ihrem Metrumwechsel finde ich hingegen großartig, genauso wie deine Pointe. Selbst ohne die Pointe wäre das Gedicht gut gewesen, aber das ist die Kirsche auf dem Kuchen :)!

Lg presque
 

anbas

Mitglied
Hallo Thylda,

schön, dass Du es "ausgegraben" hast - ist wirklich schön!

Es scheint von Justblue noch weitere gute Texte zu geben. Werde demnächst mal etwas stöbern.


Liebe Grüße

Andreas
 



 
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