den ersten Stein (Aufgabe)

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich diskutiere gern mit mir allein,
dann redet keiner dämlich mir hinein,
die Argumente bleiben so stets rein,
und Widerworte können gar nicht sein.
Von Zeit zu Zeit da dringt zwar mal ganz fein
ein leiser Zweifel in mich, winzig klein,
doch wird er größer, kräftig und gemein,
nach Außen wahre ich dann doch den Schein.
Der Zweifel peitscht, bereitet große Pein,
der Zweifel schmerzt, ich trete in den Hain
vor unserm Haus und trinke erstmal Wein,
verberge dann die Flasche tief im Schrein,
und stolpernd breche ich dem Vers ein Bein
und werfe schließlich doch den ersten Stein.


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Wieviele verschiedene Wörter hat dieses Gedicht?
Doch bitte zähl' gut, verzähle dich dabei mal nicht.
 

Label

Mitglied
als § wäre es die Verjährungsfrist von Strafverfolgung nach StGB ;)
Lieber Bernd
ich hätte nicht gedacht dass es möglich ist mit so wenigen Mehrfachverwendungen auszukommen

davon abgesehen ist es auch spannend dem LyrI beim Denken zuzusehen

diese beiden Verse empfinde ich als verdreht
dann redet keiner dämlich mir hinein,
die Argumente bleiben so stets rein
ich denke so wäre es flüssiger, mit den exakt gleichen Worten um das Sprachspiel nicht zu stören

mir redet dann keiner dämlich hinein
so bleiben stets die Argumente rein

liebe Grüße
Label
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es würde gehen, ist aber dann kein Jambus mehr, ich müsste das Gedicht weitgehend ändern. Ich sehe es mir an.
Wenn Du es vortragen möchtest, kannst Du es gern ändern.
Viele Grüße von Bernd
 

Kaleidoskop

Mitglied
Hallo Bernd,

Ja, ja, ich mag diese Gedichte, in denen ein wenig boshafter Humor mitschwingt.

Folgende Zeilen finde ich nicht so aussagekräfig, somit verzichtar:

der Zweifel schmerzt, ich trete in den Hain
vor unserm Haus und trinke erstmal Wein,
verberge dann die Flasche tief im Schrein,
Sicher weiß der Leser auch ohne diese, dass der Autor die Metrik wie auch die Reime im Griff hat.
:D

Doch die Spannung fällt durch diese Zeilen leider ab, der Leser wird nicht mehr bei Stange gehalten, sondern ungeduldig.

Wer diese kleine Durststrecke durchhält, wird mit einer feinen Conclusio belohnt.

und stolpernd breche ich dem Vers ein Bein
und werfe schließlich doch den ersten Stein.
Da wäre nur eine Klitzekleinigkeit, die mich stört: Das wiederholte "und" am Anfang.

lg,
kalei
 



 
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