Na gut, hol ich mir also die Prügel ab dafür, daß ich meine eigenes Lied kommentiere:
[ 4][blue]der alte[/blue]
Das ist ein alter Mensch, oder ein bekannter. Vielleicht der Pate, der pater familias einer wäschernden Sippe.
Zugleich der Eichel-Bube (siehe letzte Zeile), höchste Trumpfkarte.
[ 4][blue]reinigung heißt die barocke
[ 4]gipsbaracke [/blue]
In der Regel sind "Reinigungen" Reinigungen. Wenn darin Geld gewaschen wird, heißen sie selten "Reinigung". Das ist Ironie.
Barocke Gipsbaracken entsprechen dem Geschmack geldwaschender Mafiosi. Oft noch mit viel viel Goldfarbe auf den Verzierungen (bei amerikanischen Immobilienhaien).
[ 4][blue]wo sie ihre
[ 4]blüten waschen [/blue]
"Blüten" sind der handelsübliche Ausdruck für Falschgeld. Das muß unbedingt gegen anderes ausgetauscht werden, am besten in Einrichtungen, in denen viel Geld umgewälzt wird, so daß die falschen Scheine in der Menge der wahren untergehen. Casinos sind beliebte Geldwaschanlagen. "Casino" heißt "Hütte", aber ich finde "Reinigung" vielsagender, gerade weil dieser Name für ein Casino leider nie genommen wird. Kann mir also auch keiner Urheberrechte anmelden.
[blue][ 4]bis sie weiß wie
[ 4]zehn hoch elf billiarden lire[/blue]
Eine maßlose Hyperbel (also eine "richtige" Übertreibung), egal, ob ich nur 10 hoch 11 rechne, also 100 Milliarden Billiarden Lire zähle, oder Zehn hoch elf Billiarden rechne, im Dezimalsystem schwer aufschreibbar, und damit auf eine Anzahl von Lire komme, die die tatsächlich je existiert habenden Geldscheine der italienischen Währung nimmer hätten erreichen können, selbst nicht mit Falschgeld, Hyperinflation, Virtualität, Virtuosität oder Vertuschung.
Das gewaschene Geld verstäubt infinitesimal. Weißes Rauschen, weißer Staub, Mottentgift, Schnee (von gestern ...)
[ 4][blue]die zu mottengift zerstoben
[ 4]sind [/blue]
1. Lesart: Das Partizip "zerstoben" steht elliptisch, so daß diese Zeile ein geschlossener Relativsatz ist; das in der nächsten Zeile folgende "sind" ist dann die "Kopula am Ende" des Nebensatzes, der mit "bis" eingeleitet wird.
2. Lesart: das folgende "sind" ist Kopula zum Prädikatsnomen "zerstoben".
Aber das Lied enthält selbst die Anweisung, wie der vorhergehende Satz grammatisch zu gliedern sei. Ich konmmentiere hier also nich von außen, sondern nur gewissermaßen wiederholend von innen, es steht alles da.
Das ist natürlich eine Überforderung des Lesers. Eine Gemeinheit, den Verständnisschlüssel gleich noch mitzuliefern. Oder ist es eine Falle? Vertuschung der Geldwäsche? Vielleicht sogar eines im Casino inflationär verschleierten Rauschgifthandels ("Schnee" ... !!?) - siehe im Folgenden:
[ 4][blue] - die kopula am ende
[ 4]schließt den kreis zur konjunktion bis
[ 4]schnee verschmilzt zur sonnenwende[/blue]
Es ergibt sich für Menschen, die von Grammatik und Syntax nichts in einem Gedicht lesen wollen (vor allem dann, wenn der Syntax-Hinweis noch auf das Lied selbst zu beziehen ist) die astronomisch-astrologische Lesart: Eine Konjunktion (welcher Planeten?) bis zur Schneeschmelze am 21. Juni.
Werde gerade zum Essen gerufen. Breche ab.
tschüß
[blue]mit dem satz und sieg gebankten
kapitals im kapitellen
plunder plastiniert mit plastik
gliedern die zum platzen schwellen
biegst du ein zur metzen-theke
wo türkis gold fliegen schweben
eichel-junge reizt sie heute
spielst du dich um leib und leben
[/blue]