der astronaut

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Perry

Mitglied
der astronaut


ein kleiner schritt, rief er ins all hinaus
und hüpfte mit großen sprüngen, der
schwerkraft entfliehend, über die landschaft.
in der hand schwenkte er eine fahne,
rammte sie theatralisch in den boden,
um sich den mond anzueignen.

die kälber auf der steinwiese nebenan
sahen nur kurz von ihrem mahl auf,
bevor sie genüsslich weiterkauten.
der grasfresser glaubt doch glatt,
hier überleben zu können.
sie gaben ihm
ein paar gesteinsbrocken mit,

wünschten, eine gute heimreise.
 

seelenstimme

Mitglied
Lieber Perry!

Ich muss ganz ehrlich sagen, das ich nicht weiß was ich von deinem Gedicht halten soll :D
Einerseits irritiert es mich, dass du alles klein geschrieben hast und hinzukommt, dass ich mich frage wie ernst ich den Inhalt nehmen soll. (z.B. das mit den Kälbern auf der Steinwiese) Andererseits, sehe ich in deinem Gedicht auch die Kritik, dass der Mensch meint er könne das ganze Universum beherrschen...

Liebe Grüße
Anna:)

PS: In der ersten Strophe, am Ende der zweiten Zeile, würde ich das "der" nicht von der Schwerkraft trennen! Das klingt irgentwie nicht so gut, wenn nur der Artikel noch in der anderen Zeile ist... Aber das ist sicher Ansichtssache.
 

Perry

Mitglied
Hallo Seelenstimme,
du vermutetst richtig. Der Text hinterfragt leicht ironisch, warum der Mensch den Mond erschließen will, wenn er nicht einmal die grundlegenden Probleme auf der Erde lösen kann.
Kleinschreibung bei eher prosaischen Texten ist in der Lyrik ein gern genommenes Stilmittel. Über das einzelne "der" denke ich gerne noch einmal nach. Ich hatte es als "Kunstpause" zur Betonung der Schwerkrsft gedacht.
Danke für dein Interesse und LG
Manfred
 
B

bluefin

Gast
gut gelungen, mein ieber!

sei so nett und erklär unserer @seelenstimme, was ein mondkalb ist.

die letzte zeile würd ich nicht absetzen, und das überflüssige komma mach weg.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

MarenS

Mitglied
Maren grinst belustigt. Schön lapidar daherkommende Ironik.
Tja, die Mondkälber, ich mochte sie schon immer!

Grüße von Maren

P.S.: der
Schwerkraft entfliehend,...
gefällt mir auch nicht so sonderlich.
 

Perry

Mitglied
Hallo bluefin,
ich denke, das Seelenstimme kein Problem mit den fiktiven Mondkälbern hatte, sondern mit der Zielrichtung des Textes.
Die abgesetzte Zeile macht aus formalen und dramaturgischen Gründen durchaus Sinn. Danke für den Hinweis auf das bei einer nachträglichen Korrektur übersehene Komma.
LG
Manfred

Hallo Maren,
danke für deine Einschätzung. So ganz bin ich mit dem Lesefluss selbst noch nicht zufrieden. Mal sehen, was ich noch verbessern kann.
LG
Manfred
 
B

bluefin

Gast
die "dramaturgie" würd ich gern erkennen.

wo ist da eine? eigentlich fehlt doch nur ein "und", und das komma ist immer noch zuviel. ich halt's für fehler, aber keine dramatischen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Perry

Mitglied
Hallo bluefin,
ich wusste gar nicht, dass Walfische so ungeduldig sind
(Ich korregiere, wenn ich den Text überarbeitet habe).
Für mich steckt in der letzten Zeile durchaus eine Besonderheit, weil sie ausdrückt, dass die fiktiven steinfressenden Mondkälber anscheinend intelligente extraterristische Wesen mit Humor sind.
LG
Manfred
 



 
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