der tod ist nur ein adlerschrei

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Perry

Mitglied
der tod ist nur ein adlerschrei


die nacht ein schützendes dach mit sternen als löcher
hätte wohl ein dichter geschrieben
doch dafür ist keine zeit denn dem morgen graut
vor dem was der tag ans licht bringen wird
du liegst eingerollt im teppich neben mir
die sonne umhüllt die berge im osten mit rosa rot

nirgends ist die stille so echolos wie hier
der blick so unbegrenzt von zäunen und verboten
wir hatten auf eine zukunft getrunken
aus deren brunnen kein wasser mehr sprudelte
auf fontänen angestoßen die längst versiegt waren
bis auf die eine die aus deinem herzen schoss

ich trinke mein glas leer auf dein wohl das gelingen
deiner reise in ein land in das nur engel reisen können
der tiefe grund des wasser schien mir zu kalt
deshalb brachte ich dich an diesen hohen hort
wo du dem himmel am nächsten bist
und ich von der hölle nur einen schritt entfernt

hörst du des adlers ruf das käuzchen klagen
ich lege dich ins morgenlicht eine rose auf der brust
möge dich der teppich tragen wie einst aladin
zu den märchenschlösser aus tausend und einer nacht
möge mir der dolch frieden geben die tat sühnen
war ich doch nur die hand die dich erlöste
 

Perry

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der tod ist nur ein adlerschrei


die nacht ein schützendes dach mit sternen als löcher
hätte wohl ein dichter geschrieben
doch dafür ist keine zeit denn dem morgen graut
vor dem was der tag ans licht bringen wird
du liegst eingerollt im teppich neben mir
die sonne umhüllt die berge im osten mit rosarot

nirgends ist die stille so echolos wie hier
der blick so unbegrenzt von zäunen und verboten
wir hatten auf eine zukunft getrunken
aus deren brunnen kein wasser mehr sprudelte
auf fontänen angestoßen die längst versiegt waren
bis auf die eine die aus deinem herzen schoss

ich trinke mein glas leer auf dein wohl das gelingen
deiner reise in ein land in das nur engel reisen können
der tiefe grund des wassers schien mir zu kalt
deshalb brachte ich dich an diesen hohen hort
wo du dem himmel am nächsten bist
und ich von der hölle nur einen schritt entfernt

hörst du des adlers ruf das käuzchen klagen
ich lege dich ins morgenlicht eine rose auf der brust
möge dich der teppich tragen wie einst aladin
zu den märchenschlösser aus tausend und einer nacht
möge mir der dolch frieden geben die tat sühnen
war ich doch nur die hand die dich erlöste
 

Perry

Mitglied
der tod ist nur ein adlerschrei


die nacht ein schützendes dach mit sternen als löcher
hätte wohl ein dichter geschrieben
doch dafür ist keine zeit denn dem morgen graut
vor dem was der tag ans licht bringen wird
du liegst eingerollt im teppich neben mir
die sonne umhüllt die berge im osten mit rosarot

nirgends ist die stille so echolos wie hier
der blick so unbegrenzt von zäunen und verboten
wir hatten auf eine zukunft getrunken
aus deren brunnen kein wasser mehr sprudelte
auf fontänen angestoßen die längst versiegt waren
bis auf die eine die aus deinem herzen schoss

ich trinke mein glas leer auf dein wohl das gelingen
deiner reise in ein land in das nur engel reisen können
der tiefe grund des meeres schien mir zu kalt
deshalb brachte ich dich an diesen hohen hort
wo du dem himmel am nächsten bist
und ich von der hölle nur einen schritt entfernt

hörst du des adlers ruf das käuzchen klagen
ich lege dich ins morgenlicht eine rose auf der brust
möge dich der teppich tragen wie einst aladin
zu den märchenschlössern aus tausend und einer nacht
möge mir der dolch frieden geben die tat sühnen
war ich doch nur die hand die dich erlöste
 

Walther

Mitglied
Hi Perry,

ein schwieriges Thema, das Du bearbeitest. Ich hatte in der Lupe ein ähnlich gelagertes Gedicht versucht.

Der Mord, auch der, der möglicherweise im Auftrag geschieht, also eigentlich ein Töten auf Verlangen darstellt, ist hier unter einer äußerst bilderreichen Sprache quasi "verborgen". Manche der Bilder sind bereits besetzt, andere erschließen sich nur, wenn man sich auf den sperrigen Text einläßt. Das Sujet ist nicht einfach, und der innere Monolog, mit dem es behandelt wird, nimmt die Wendungen, die eine solche Rechtfertigungsrede eben nehmen kann.

Deine Sprachfertigkeit überrascht mich immer wieder, wobei ich das Bild des Blutes, das aus dem Herzen springt, nicht ungedingt als überraschend ansehen. Diese Strophe ist auch die schwächste im Glied, obwohl sie zugleich das Scharnier zum wichtigsten Perspektivenwechsel darstellt. Der Inhalt ist als solcher "grenzwertig". Nun darf Kunst mehr, da sie spekuliert, als der Mensch als Tat dürfte. Das müssen wir bei der Kritik solcher Texte immer im Auge behalten.

Nun ist der Tötung des oder der Geliebten am Ende die Ankündigung der Selbsttötung, also der ultimativen Strafe und Erlösung, zugesellt. Damit wird aus dem beschriebenen Ereignis der Doppelselbstmord unglücklich Liebender. Und wie wir wissen, ist das bereits ein häufiges Thema der Literatur und der Kunst als solcher. Diesen Vorgängern muß sich dieser Text zuordnen und aus dieser Sicht betrachten lassen.

Insgesamt habe ich diesen Test mit Interesse gelesen. Ganz anfreunden kann ich mich mit ihm aber nicht.

Lieber Gruß W.
 

Perry

Mitglied
Hallo Walther dto.,
du hast das Für und Wider dieses Texte gut abgewägt und ich akzeptiere deine Schlussbewertung. Solche klassischen Motive aufzugreifen ist immer ein Wagnis aber auch eine Herausforderung an das eigene Können.
Ich bin eben hin und wieder für das Motto, wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Danke für dein Interesse und LG
Perry
 



 
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