des nachts kommt der traum.

mortisha

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es ist ein alter traum, er versucht mir weiszumachen, ich hätte ihn schon mal geträumt, er fühlt sich an, wie erinnerungen sich anfühlen, an dem abend eines heißen sommertags, du bist den ganzen tag mit nackten füßen auf dem heißen asphalt der straße vor deinem hause gelaufen, deine füße sind ganz schwarz. und jahre später erinnerst du dich am abend eines heißen tages daran, dass es so gewesen sein muss, dass es genau dieser geruch nach aufgeweichtem asphalt gewesen war, den du damals in der nase hattest und du spürst unter deinen füßen den rauhen boden, der sich warm unter die haut legt, und du schließt die augen ein wenig verwundert und denkst, das stimmt, so war es. Und es spielt keine rolle, ob es je so gewesen ist. solch ein traum ist es, der zu mir kommt in der nacht. er kommt nicht von außen nach innen, er kommt nicht durch die tür, wie deine mutter, er kommt nicht durchs fenster, wie der tag. er kommt von innen nach außen, als wäre er schon vor dir da gewesen, als wäre er gewachsen, wo du jetzt liegst. Und es ist ein traum, in dem du in einem dunkeln zimmer stehst und du kannst die wände des zimmers nicht erkennen und keine tür und kein fenster und der boden unter denen füßen rutscht einfach weg, und plötzlich weißt du mit hundertprozentiger sicherheit, du stehst mitten in einem endlos riesigen raum und in wirklichkeit ist es eine wüste. nur drinnen. jemand muss über diese wüste ein dach gebaut haben und wände drumherum und während du dich wunderst, wer das gewesen sein kann, wird dir klar, dass du träumst und wenig später wirst du wach und dein bett ist voller sand, und du wunderst dich kein bisschen, woher er kommt.
 



 
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