die leber im whiskeyglas

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M

margot

Gast
ich saß mit fauser an der bar, während henry seine
wetten abgab.
„was hältst du von ihm?“ fragte ich jörg.
„er ist besser als ich.“
„ist er besser als burroughs?“
„er ist anders.“
wir bestellten uns noch 2 whiskey ohne eis.
l.a. war ein heißes pflaster, dass ich nur scheintot
ertragen konnte.
ich sagte: „aber ernest ist der beste von allen.“
„sie waren alle gut. mal mehr – mal weniger.“
„stimmt.“
wir stießen an. „auf die nächste möse, die uns über
den weg läuft.“
„yeah.“
„yeah.“
ich drehte mich um und betrachtete die menschen,
die wie ameisen durcheinander liefen.
„hoffentlich plaziert er eine gute wette.“
„hoffentlich überlebe ich heute“, sagte jörg.
„elsa mag ihn nicht“, sagte ich.
„elsa?“
„sie erinnert sich nur an die leber im whiskeyglas.“
jörg kippte seinen whiskey hinunter.
„ist elsa ein pferd?“
ich schwieg. jörg drehte sich einen joint. der barkeeper
war im hinterzimmer verschwunden und holte sich
einen runter. henry kam vom wettschalter zurück.
„hello boys.“
„hi henry.“
„hallo arschloch.“
„ich hätte nicht gedacht, dass ich euch zombies hier
treffe.“ ich grinste so breit wie die golden gate bridge.
henry war schon eine weile tod. jörg noch länger.
der barkeeper knöpfte seine hose zu und schaute
uns fragend an.
„three whiskey, please“, sagte ich, „ähm, und schmeiß
in henrys bitte ein stück leber.“
„what?“
wir bekamen unsere 3 whiskey. henry plazierte seine
nächste wette. elsa ging als letzte über die ziellinie.
jörg und ich wetteten darum, bei wem von uns zuerst
das licht ausgehen würde.
 

nally

Mitglied
1

die story find ich auch interessant; amüsant. "ich grinste so breit wie die golden gate bridge." - find ich gut geschrieben.
 
M

margot

Gast
und ich dachte, es wäre der weihnachtsmann ...
hier fällt im winter nicht genug schnee, daß ich
einen schneemann bauen könnte.
das klima wird wie die menschen. es zeigt keine
konturen mehr.
jörg fauser starb zu früh. du kannst was von ihm
im maro-verlag lesen. jörg schreibt deutlich. er
wäre ein deutschsprachiger bukowsky geworden.
so blieb es beim anlauf.
wird zeit, daß ich ihn wieder mal anrufe. wir treffen
uns dann. carl kommt auch manchmal dazu. er hat mit
der übersetzung von henrys büchern einen haufen
asche gemacht. wir sitzen meistens an einer bar in l.a..
zu viert. 2 zombies, ein halbtoter und ein übersetzer
mit einer dicken brieftasche.
wenn du willst, dann lade ich dich ein. henry wird
von dir begeistert sein. jörgs augen werden auf die
theke fallen, und ich werde meinen whiskey versabbern.
von carl ganz zu schweigen.
ich weiß, daß du ablehnst. schade. du verpaßt die
gelegenheit 3 geniale literaten und einen prima
übersetzer kennenzulernen. hey, wo ist carl abgeblieben?
er ist auf dem klo. was? ja, er hat sich an der leber verschluckt ...


ralph
 
P

Parsifal

Gast
In der Bar

Hi margot,

natürlich kenn ich Fauser, er gehört zu unserer Pokerrunde: "Henry", Carl und der alte Henry, der mit Ernest an der Bar rumhängt.

:) Parsifal
 



 
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