die nadel im heuhaufen

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Janosch

Mitglied
ein heftiger windstoß packt das heu am schopfe, trägt es mit roher naturgewalt in luftige höh’n, wirbelt es wild durcheinander, bis es quer über stadt und land darniederrieselt und auf dem boden zur ruhe kommt. die nadel blieb von den böen unangetastet und liegt nun völlig entblößt und für jedermann sichtbar auf dem funkelnden pflasterstein des bauernhinterhofes. ein kleiner junge eilt herbei und testet sie in neugierigem eifer an seinem linken zeigefinger. mit weit aufgerissenen augen verfolgt er, wie das blut ganz zag seine hautschichten hinunter fließt, um sich bald tropfenweise von ihr zu lösen und den boden unter ihm rot einzufärben.
 
B

Beba

Gast
Der Kurztext gefällt mir sehr gut. Das Bild der Nadel im Heuhaufen, die plötzlich nackt daliegt: klasse!
Einen schönen, fließenden Rhythmus hat der Text und macht das Lesen leicht. Und: die Kleinschreibung hat mich zunächst etwas gestört, passt sich aber eigentlich dem Gesamtbild des Textes an.

Beba
 

Janosch

Mitglied
oh, dank dir Beba! hab voll übersehn hierauf zu antworten!
hoff du kannst mir nochma verzeihen!!! ;-)
viele Grüße Janosch
 



 
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