die welt steht still

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G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Perry,

erfordert harren nicht den Genitiv??

Gruß Ciconia
 

Perry

Mitglied
Hallo Ciconia,

danke für dein interessiertes Lesen.
Was den Genetiv hier anbelangt, kann uns sicher geholfen werden. :)
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
die welt steht still

bäume tragen schwer am überreifen
der früchte ersehnen den nordwind
damit er sie von ihrer last befreit

die schnäbel ins geplusterte gesteckt
verstummt auf den letzten akt wartend
selbst das gezwitscher der vögel

ein windstoß reißt den vorhang auf
schneefall kündet ullers auftritt an
er schießt mir den apfel vom kopf
 

Perry

Mitglied
die welt steht still

bäume tragen schwer am überreifen
der früchte ersehnen den nordwind
damit er sie von ihrer last befreit

die schnäbel ins geplusterte gesteckt
verstummt den letzten akt erwartend
selbst das gezwitscher der vögel

ein windstoß reißt den vorhang auf
schneefall kündet ullers auftritt an
er schießt mir den apfel vom kopf
 
Lieber Manfred,
ein Gedicht, dass mit Spannung auf einen Höhepunkt zugeschrieben ist. Der Sinn erschließt sich mir nicht. Oder ist der Apfelschuss nur als Metapher gedacht?
Die Qualität eines Gedichts ergibt sich bei mir nie daraus, ob ich die Zeilen verstehe, daher gefällt es mir dennoch...
Herzliche Grüße
Karl
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

den einen Sinn, die eine Aussage gibt es bei meinen Texten eher selten. Ich bemühe mich, meine Texte sowohl auf der Realebene wie in den metaphorischen Anknüpfpunkten möglichst offen zu lassen, denn ich will dem Leser kein Nicken zu einer von mir gedachten Aussage abringen, sonderen lediglich Anstöße für eigene Reflexionen geben.
Als Beispiel wird die als Bühnenauftritt für den Winteranfang gedachte reale Bildebene mit dem Tellschen Apfelschuss als Befreiung von allem angedeutet, was uns im realen Leben belastet.
LG
Manfred
 

Sidgrani

Mitglied
Hallo Perry,

die ersten beiden Strophen erzählen vom Übergang in den Winter. Bis zum Ende der zweiten Strophe ist für mich noch alles ganz real. Ich glaube aber, dass die Vögel so ziemlich als erste verstummen, weshalb mir

[blue]selbst[/blue] das gezwitscher der vögel
als Aussage nicht ganz stimmig zu sein scheint. Das gilt auch dafür, dass dir der Apfel vom Kopf geschossen wird. Du erklärst selbst

als Befreiung von allem angedeutet, was [blue]uns[/blue] im realen Leben belastet.
Geht es um dich oder uns alle? Da passt eine andere Formulierung sicher besser.

LG Sidgrani
 

Perry

Mitglied
Hallo Sidgrani,

danke für dein Interesse.

Deine Fragen sind für einen Lyriker sogenannte "Totschlagfragen",
denn es ist immer eine Frage der Sichtweise der Bilder.

"selbst das gezwitscher der vögel verstummt"

Für das LI scheint das Gezwitscher der Vögel ein ständiger akustischer Begleiter sein, deshalb fällt ihm das plötziche Verstummen auf.
Ein Anderer hat vielleicht viele Tiergeräusche um sich und würde anders aufmerksam werden.

"er schießt mir den apfel vom kopf"

Das LI fungiert im Text hier stellvertretend für alle als ein von der Last Befreiter.
Meine als Beispielmöglichkeit angeführte Interpretation, muss bzw. soll ja nicht unbedingt deine sein.

LG
Manfred
 

Sidgrani

Mitglied
Hallo Perry,

"Totschlagfragen" gibt es nach meinem Verständnis für Lyriker nicht. Du sagst doch selbst, es sei immer eine Frage der Sichtweise. Solche oder ähnliche Fragen sind doch wertvolle Hinweise darauf, wie andere Leser den eigenen Text deuten.

Meine als Beispielmöglichkeit angeführte Interpretation, muss bzw. soll ja nicht unbedingt deine sein.
So sei es! :)

LG Sidgrani
 



 
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