ein Traum zuviel

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Heute ist es geschehen, das, was mir vom ersten Tag an Angst bereitete. Die Angst, die mir das Atmen fast abschnürte, die Angst, die mich lähmte und unzählige Tränen bereitete.

Es war ein Brief von nur wenigen Sätzen.

Niemals hätte ich gedacht, dass in so wenigen Sätzen, alles gesagt werden könnte. Was war dieses"Alles"?

"Alles" war: Ich habe jemand kennengelernt und denke, dass es was werden könnte....

Ich hasse die Tränen, die mir übers Gesicht laufen, meine rote Nase, die vom ewigen Putzen rot geworden ist, mein Selbstmitleid, mein Denken.

Blättern in meinen Erinnerungen und Nachempfinden aller Gefühle, die niemals sinnlos waren, die ehrlich waren, vielleicht nur zur falschen Zeit empfunden wurden.

Schuldzuweisungen an mich selbst, dem Menschen, der zu feige war, aus seinem Glashaus zu treten, der alles aufs Spiel gesetzt hat.

Trost an mich selbst:"Gut, dass es jetzt passiert ist, gut, dass es in einem Brief geschah,gut, dass ich nicht seine Stimme hörte, deren glücklichen Klang.

Eines Tages werde ich wieder glücklich sein und wieder von Herzen lieben können, auch, wenn es heute dunkel ist.
 
Hallo Mondsternchen,

Tagebucheinträge sind sicherlich die persönlichste Form des Schreibens, die es gibt. Vielleicht sollte man sie gar nicht kommentieren, geschweige denn überhaupt erst lesen. Doch Deine Worte klangen so natürlich, so selbstverständlich und doch so traurig, dass ich gerne ein paar Worte dazu schreiben möchte.

"Ich habe jemanden kennengelernt"
ein kleiner Satz nur, der jedoch in zahllosen Filmen, Büchern, ja sogar in Werbeslogans Verwendung findet. Dabei kann er für den "nicht-betroffenen" schmerzhafte Folgen haben, so wie Du sie traurig-schön beschrieben hast.
Doch, sind die Tränen und die Gedanken, das Blättern in Gefühlen und in Erinnerungen, an Nächte, in denen man mit einem Lächeln einschläft nicht auch ein Gegengewicht auf der Waagschale der Traurigkeit? Sicherlich ein schwacher Trost für den aktuellen Moment...doch irgendwann wird dieses Lächeln zurückkehren.

Hoffe für Dich, wenn Du diesen Satz erhalten haben solltest, dass du auch die andere Seite der Waagschale sehen kannst.
Wirklich schöne Worte, Mondsternchen.

viele Grüße vom
Klabautermann
 
Lieber Klabautermann,

danke für deinen Eintrag und den Mut, einige Zeilen zu hinterlassen.

Als ich meine Worte niederschrieb, wollte ich vielleicht "gehört" werden, wollte lesen und auch spüren, dass es Millionen von Menschen gibt (oder auch nur einen einzigen), der in diesem Moment an diesen traurigen Menschen denkt.

Die andere Seite der Waagschale lässt mich lächeln..du hast Recht, sie war schön:)

Liebe Grüße *
 
Liebes Mondsternchen,

es gibt mehr Menschen, die (meist unbekannterweise) mit anderen verbunden sind.
Selten jedoch erfährt man das Glück, diese Verbundenheit zu erleben.
Möge es Dir öfters gelingen als den meisten.

lieben Gruß
Klabautermann
 



 
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