ein ganz normaler Freitag zum verzweifeln

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nally

Mitglied
Ich beschriftete gerade mein 13. Tagebuch mit einem schwarzen Filzstift... bis eine Träne von mir meine Initialen verwischt – ich taufe diesen Moment in die Kategorie: bedeutungsvoll und mein dahin Wimmern arteten ins Weinen aus. Nicht mehr nur eine Träne... sondern soviel, dass es auf meinen Wangen brennt und ich das Gefühl bekomme zu ersticken. Ich ziehe mir meinen Lieblingspulli an, meine roten A-B-C-Socken, mein altes Nike-Basecape und meine Karoschuhe und entschließe mich mit meinem Rad zum nächsten Dorf, zu Marlene, zu fahren. Dem herbstlichen Sonnenuntergang entgegen, genieße ich den Wind – nehme die Hände vom Fahrradlenker und strecke meine Arme vogelgleich. Die Szene macht sich nicht nur im Film gut, sondern bringt auch ein tief-einatmen-und-alles-wird-gut-Gefühl. Rechts von mir ist das Sonnenblumenfeld, hier klaue ich im Sommer immer wunderschöne Sonnenblumen mit meiner Oma und links von mir ist die Schnellstraße, die einem Fahrradfahrer echt Angst einflößen kann. Als ich bei Marlene angekommen bin, hatte ich mich auch ausgeweint und ihre Umarmung gab meiner Missmut ein Stück mehr Hoffnungsglück. Ich schlüpfte in meinen Pyjama, wir aßen Tomatenstulle und der 2. Teil auf VOX bescherte uns einen gemütlichen Fernsehabend. In den Zigarettenpausen auf der Veranda halfen mir die Gespräche und mir war klar: so dunkle auch der Weg scheint, erreichen werde ich ihn auf jeden Fall. Ich habe ja Freunde die mich auffangen und mir die Taschenlampe reichen.
 
M

margot

Gast
liebe nally, etwas holprig zwischendurch, aber mit der
aussage und deiner bildhaften sprache triffst du wie
fast immer den nerv.

schönes wochenende noch
ralph
 

antebear

Mitglied
"In den Zigarettenpausen auf der Veranda halfen mir die Gespräche und mir war klar: so dunkel auch der Weg scheint, erreichen werde ich ihn auf jeden Fall."

Entschuldige, wenn ich versuche deinen Text zu zerstückeln (was du nie willst), aber da ich ja nun weiß, dass deine Texte meist Vergangenes in sich tragen und nie völlig erfunden sind, hab ich eine Frage: Was ist das für ein dunkler Weg?
 

nally

Mitglied
Momentan laufen mal wieder einige Sachen AUF EINMAL nicht so gut. Auf näheres einzugehen wäre mir unangenehm. Gab es eigentlich einen ausschlaggebenen Punkt, warum wir nicht mehr miteinander sind?
 

antebear

Mitglied
einen grund, warum wir nicht mehr sind.
das habe ich mich die ganzen monate auch gefragt,
doch ich weiß es bis jetzt nicht.
Du hast dich von mir abgewand
mir damit weh getan und nie einen grund
genannt, fast so, wie in einer schlechten beziehung,
die gescheitert ist
 

nally

Mitglied
Mir ging es nicht anders, mit der monatelangen Überlegung - warum - und das wir uns nun benehmen, wie nach einer Beziehung (in dem die Partner im Strei auseinander gegangen sind) finde ich auch. Das ich dir weh getan habe, ließe sich wohl nicht vermeiden - außer ich hätte irgendwann mal gesagt: das ich nie so eine Freundschaft hatte wir zu dir, dass jedoch ich mich verändert habe und damit auch unsere "Beziehung". Ich fühle mich momentan gut, so in meinem Freundeskreis - vermisse manchmal jedoch unsere Traditionen: Reden bei einem Kakao bei McDoof, Banane und das gemeinsame Lachen - aber so ist das im Leben: Freunde kommen und gehen und Erinnerungen bleiben. Ich hoffe jedoch - Du behälst mich in guter Erinnerung und verabscheust mich nun nicht! Francis
 

antebear

Mitglied
Natürlich
"so ist das im Leben, Freunde kommen und gehen"
du hast alles richtig gemacht Francis
bin stolz auf dich
nur schade, dass du dabei nur an dich gedacht hast
denn ich bin mir sicher, dass du dich nicht einmal gefragt hast, wie es mir dabei geht.
"Du bist meine beste Freundin.. bla bla bla"
kannst du dich noch daran erinnern?
-freunde kommen und gehen-
du bist gegangen, Francis, mit einem mal, ohne mich vor zu warnen, ohne einen Grund zu nennen, einfach so...
Du gabst mir wirklich das Gefühl, dass du das alles ernst meintest, mit Freundschaft und so... aber ich wusste nicht, oder habe nicht im entferntesten daran gedacht, dass du dich von heute auf morgen deiner "Phase" ganz hin gibst, mit dem Spruch "Freunde kommen und gehen"
Erinnerungen? Sorry, aber mitlerweile habe ich nur noch meine schlechtesten Monate im Kopf, die ich je mit meiner <besten> Freundin hatte..
 

nally

Mitglied
Antje, nicht ich bin gegangen - sondern die Momente haben sich einfach gehäuft in denen ich mich unverstanden und unwohl gefühlt habe und ich glaube, dir ging es nicht anders, dem nach sind... wir auseinander gegangen. Und diese "Phase" die du ansprichst war keine Phase, sondern ich hab mich (wahrscheinlich) verändert und bestimmt auch du. Und das Freunde kommen und gehen - hört sich hart an, ist aber so. Freundschaft erkennt man, wenn man nach ein paar Jahren noch zusammen Kakao trinkt, zu "no diggity" tanzt und reden kann (offen und ohne Wut). Der Gedanke, dass du mitlerweile nur die schlechten Monate im Kopf hast und beste Freundin in Anführungsstriche setzt, lassen mich echt Schlucken und traurig werden - aber ich kann von mir behauptet: das ich froh bin dich zu kennen und hoffe, dass wir (irgendwann) mal wieder miteinander reden können - ungezwungen, vielleicht sogar lachen. Und das mit beste Freundin war kein bla... bla...!!! Den Platz ersetzt sicher auch keiner.
 



 
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